(wS/red) Bad Laasphe 25.05.2025 | Dem umsichtigen Handeln von Nachbarn sowie dem schnellen und effektiven Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass ein Dachstuhlbrand am Samstagabend in Oberndorf trotz aller Tragik relativ glimpflich ausging. Sechs Menschen, die sich in Gefahr befanden, konnten das brennende Gebäude rechtzeitig verlassen. Eine große Anzahl an Haustieren wurde von den Bewohnern oder der Feuerwehr gerettet. Den Einsatzkräften gelang es zudem, ein Übergreifen der Flammen auf ein unmittelbar angrenzendes Wohnhaus zu verhindern.
„Ich war im Keller und hörte ein merkwürdiges Geräusch. Also ging ich nach draußen, um nachzuschauen, was los ist“, berichtet ein Nachbar. Vor seiner Haustür entdeckte er einen Rollladen auf dem Boden. „Ich war verdutzt und fragte mich, wo der herkommt. Und dann sah ich oben am Dach die Flammen“, erinnert sich der Anwohner der Oberndorfer Straße. „Ich bin sofort zu den Leuten gegangen und habe Sturm geklingelt. Die wussten noch gar nichts vom Brand.“ Die Hausbewohner brachten daraufhin zahlreiche Tiere in Sicherheit, während bereits die Feuerwehr alarmiert wurde.
Kurz darauf trafen die Einsatzkräfte ein. Zu diesem Zeitpunkt qualmte der Dachstuhl bereits stark, wenig später durchschlugen Flammen auf der Rückseite das Dach. Ein Nachbar beobachtete in großer Sorge, wie die Flammen seinem eigenen Haus bedrohlich nahekamen. Doch die Feuerwehr konnte das Übergreifen verhindern.
Von mehreren Seiten – vorn, hinten und an der Giebelseite – führten die Feuerwehrleute einen umfassenden Löschangriff durch. Unterstützt wurden sie durch eine Drehleiter aus Erndtebrück. Weitere Einsatzkräfte drangen unter schwerem Atemschutz in das Gebäude vor. „Wir haben zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung gebildet“, erklärte Einsatzleiter Dirk Höbener. Er und seine Kameraden befanden sich zuvor noch bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Kreisfeuerwehrverbands Siegen-Wittgenstein in Birkelbach – trotzdem waren die Einheiten schnell in Oberndorf einsatzbereit.
„Vor Ort waren 52 Feuerwehrkräfte im Einsatz, 21 weitere stellten im Feuerwehrhaus Banfe den Grundschutz sicher“, berichtete Höbener. Neben der Feuerwehr waren zwei Rettungswagen der DRK-Rettungswache Bad Laasphe, ein Notarzt, ein ehrenamtlicher DRK-Rettungswagen aus Bad Laasphe, ein weiterer RTW aus Erndtebrück, mehrere Streifenwagen der Polizei, das Ordnungsamt, ein Energieversorgungsunternehmen und ein Tierarzt im Einsatz.
„Im Haus gab es offenbar eine Tierzucht. Die meisten Tiere wurden aber wohl bereits durch die Bewohner gerettet“, so Höbener.
Nach etwas mehr als einer Stunde war das Feuer im Dachstuhl gelöscht. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen auf den Rest des Hauses sowie das Nachbargebäude. Auch im weiteren Verlauf des Einsatzes konnten noch Tiere aus dem Gebäude gerettet werden. Für ein Kaninchen mit Verbrennungen an den Ohren wurde ein Tierarzt hinzugezogen.
Acht Rettungskräfte und eine Notärztin untersuchten sechs Bewohner, die möglicherweise Brandrauch eingeatmet hatten. Eine Frau war zudem hochschwanger. Das Ordnungsamt kümmerte sich um eine Unterbringung für die Betroffenen, deren Wohnung infolge des Brandes unbewohnbar wurde.
Nach Abschluss der Löscharbeiten rückten die meisten Kräfte ab, ein Teil blieb für Nachlöscharbeiten vor Ort. Zur genauen Schadenshöhe und zur Brandursache lagen am Abend noch keine Informationen vor.
Fotos: wirSiegen.de
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