Das Graue Langohr wohnt in Wiederstein
(wS/red) Wiederstein 30.05.2016 | Schon seit vielen Jahren gibt es Untermieter in der Wiedersteiner Kapellenschule. Auf dem Dachboden über der vom Heimatverein so liebevoll zusammengestellten Heimatstube hat vor mehr als zehn Jahren das
Graue Langohr ein neues Heim gefunden. Diese typische Dachbodenfledermaus bewohnt den Speicher etwa in der Zeit von März bis November. Und wie es sich für gute Mieter gehört, verhalten sich die Tiere beinah so, als wären sie gar nicht da. „Man hört sie nicht, man sieht sie kaum, meist kann man ihre Anwesenheit nur anhand ihrer Hinterlassenschaften erklären“, informiert der Heimatvereinsvorsitzende Dieter Diehl.
Bereits im vergangen Jahr wurde der Heimatverein Wiederstein für seine Gastfreundlichkeit den nachtaktiven Flugkünstlern gegenüber mit der Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ ausgezeichnet. Der NABU hat dieses Projekt ins Leben gerufen, um alte Fledermausquartiere zu erhalten bzw. neue zu schaffen.
„Dabei geht es auch um die Akzeptanz von Fledermäusen, die von manchen Menschen wider besseres Wissen als Blutsauger verschrien sind“, erklären die Heimatfreunde. In ihrem Gebäude fühlen sich die etwa 4 bis 5 Zentimeter großen Tiere wohl, weil es dort zahlreiche Unterschlupfmöglichkeiten gibt. Der alte Dachboden bietet zwischen Balken und Sparren viel Platz zum „Abhängen“ am Tag. Und des Nachts begeben sich die Tiere auf Nahrungssuche. Insbesondere Insekten, wie Nachtfalter und große Käfer stehen auf dem Speiseplan der Grauen Langohren.
Auf mehr als 20 Tiere schätzen die Heimatfreunde die Fledermaus-Population. Und die hält sich über die Jahre konstant. Darum kontaktierte Dieter Diehl den NABU, der sich dem Schutz der bedrohten Säugetiere angenommen hat. Man erhielt eine Urkunde sowie eine Plakette, die jetzt an der Kapellenschule fixiert wurde.
Die Fledermausfreundlichkeit geht in Wiederstein aber noch weiter: Am 19. August begeben sich die Biologische Station und alle interessierten Kinder und Jugendlichen zum wiederholten Male auf die Spuren der Fledermäuse. Gegen 22 Uhr wird dann von der Kapellenschule zum Fischweiher des Angelsportvereins im Mischenbachtal gewandert. Vorher gibt’s Spiele rund um das Thema Fledermäuse, viele interessante Informationen und mit ein wenig Glück ist später auch das ein oder andere Tierchen zu sehen.
Fotos: Gemeinde Neunkirchen
[responsivevoice_button voice=“Deutsch Female“ buttontext=“Play“] .Anzeige/Werbung – Jetzt clever werben bei wirSiegen.de – Infos hier
[adrotate group=“3″]