Klein-Wisent ist über den Berg – nun wird eine Name gesucht

wS/bb – Bad Berleburg – Das Jungtier wird von Menschenhand aufgezogen und entwickelt sich prächtig – nun wird eine Name gesucht / Bürger können sich im Internet an der Abstimmung beteiligen  –  –  –  Das am 7. Dezember 2011 geborene Wisent-Kälbchen ist gesundheitlich jetzt über dem Berg. Es war als Tochter von Gutelaune und Egnar bei klirrender Kälte, Eis und Schnee auf die Welt gekommen. Weil die Mutter keine Milch gab und daher nicht in der Lage war es zu nähren, konnte es nur mit menschlicher Hilfe überleben. Deshalb haben es Wisent-Ranger Jochen Born und seine Familie in ihre Obhut genommen. Diese zieht es derzeit im Stall mit der Flasche auf. Jetzt wird ein Name für das weibliche Kalb gesucht. Der Wisent-Trägerverein hat dazu im Internet unter www.wisent-welt.de eine Vorschlagsliste mit Namen zur Abstimmung bereit gestellt.

Die noch namenlose Wisent-Kuh wird im Laufe des Frühsommers in die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ umziehen. Dort findet dann die Familienzusammenführung statt. Denn in der „Wildnis“ warten bereits Gutelaune, Horno, Fasel und Faye. Die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ soll im Sommer für Besucher eröffnet werden. „Unser neues Kälbchen wird sicherlich eine Hauptattraktion für die Besucher werden“, ist sich der erste Vorsitzende des Trägervereins „Wisent-Welt-Wittgenstein“, Bernd Fuhrmann sicher. Von dem Projekt seien starke Impulse für die Belebung des Tourismus und der regionalen Wirtschaft zu erwarten. Und derzeit finde die „Wisent-Wildnis“ immer mehr Förderer und Unterstützer aus der Unternehmerschaft.

Jetzt braucht das Kälbchen noch einen Namen. Deshalb bittet der Trägerverein die Bevölkerung um Mithilfe. Im Internet gibt es unter www.wisent-welt.de eine Vorschlagsliste mit zehn Namen. Dort können Besucher ihren Favoriten anklicken. Die Stimmabgabe ist bis einschließlich 19. Februar möglich. Als am 16. August 2011 mit der Queen vom Rothaarsteig das erste Wisent-Kälbchen geboren wurde, kamen mehrere hundert Einsendungen mit Namensvorschlägen aus ganz Deutschland im Wisent-Büro an. Die beliebtesten sind nun in der Vorschlagsliste zusammengestellt.

Die „Wisent-Wildnis“ ist das Guckloch in das Artenschutzprojekt. Es gibt also zwei Herden: eine mit Egnar, Queen vom Rothaarsteig und anderen, die derzeit auf ein Leben in Freiheit vorbereitet werden – und die Herde in der „Wisent-Wildnis“, die für Besucher zugänglich sein wird. Das noch namenlose Wisent-Kälbchen wird derzeit von Jochen Born und seiner Familie aufgepäppelt. Anfangs bekam es zehn Mahlzeiten am Tag, die aus jeweils 200 bis 300 Milliliter Kuhrohmilch bestanden. Nach fünf Wochen gab es dann täglich fünf Mahlzeiten, und derzeit wird es mit rund fünf Litern Milch am Tag fit gemacht. „Wir werden das aber noch steigern, auf insgesamt sechs Liter am Tag“, berichtet Jochen Born.

Direkt nach der Geburt wog das Kälbchen nur 19,2 Kilogramm. „Dann nehmen die Tiere etwas ab, um dann erst aufzubauen, das ist normal bei Rindern, sie setzen dann Milch in Kilos um“, weiß Jochen Born. Ende des Jahres brachte Klein-Wisent dann auch schon 26 Kilogramm auf die Waage, nahm weiter munter zu und wurde jetzt mit 38 Kilogramm gewogen. „Das Kälbchen entwickelt sich sehr gut, ist fidel und lebensfroh. Es macht einfach Spaß, das zu sehen“, sagt Jochen Born.

Die Milch für das Kälbchen kommt von einem benachbarten Milchviehbetrieb aus Wingeshausen. Bauer André Feige sponsert daher praktisch die Milch. Das Wisent-Kälbchen lebt derzeit im Stall der Familie Born. „Es ist sehr anhänglich und kommt gleich, wenn man es ruft“, erzählt Wisent-Ranger Jochen Born. Und wenn etwas los ist, lässt es alles liegen und stehen und ist nicht mehr vom Ereignis wegzubringen. Jochen Born: „Es ist sehr neugierig und menschenbezogen – fast wie ein Hund.“

Das Jungtier lebt vor allem im Stall, bewegt sich aber auch frei auf dem geschlossenen Hof. Und wenn die Tür zum Wohngebäude offen ist, marschiert die junge Wisent-Dame auch schon mal herein und schaut im Wohnzimmer vorbei – und auch ganz interessiert, was es gerade im Fernsehen gibt. Auch die Küche hat der kleine Vierbeiner schon zu seinem Revier bestimmt. Aber da das Kälbchen ja in einigen Monaten zur „Wildnis-Herde“ zurückkehren soll, werden auch da schon die Weichen gestellt. Bauer André Feige aus der Nachbarschaft hat deshalb ein Kuhkälbchen ausgeliehen“. Nun hat der kleine Wisent auch einen tierischen Spielkameraden.

Das spektakuläre Artenschutzprojekt geht auf die Initiative von Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg zurück. Er hatte zuerst die Vision von den frei laufenden sanften Riesen in seinem bewirtschafteten Wald. Das Artenschutzprojekt wird vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

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