Sportfreunde Siegen ziehen bei couragierten Germanen ins Kreispokal-Finale ein

wS/jk – Netphen-Salchendorf – 02.05.2012 – Die Sportfreunde Siegen haben am Mittwochabend die Pokalhürde bei Germania Salchendorf genommen und ziehen ins Finale des Krombacher Kreispokals ein. Nach 90 Minuten auf dem Sportplatz „Wüstefeld“ hieß es 3:0 für den NRW-Ligisten. Doch die couragierten Germanen hielten die Partie lange offen.

"David gegen Goliath" am "Wüstefeld": Die Sportfreunde Siegen besiegten Germania Salchendorf mit 3:0 und stehen im Kreispokal-Finale. Fotos: WirSiegen

Trotz der bescheidenen Liga-Ergebnissen der letzten Wochen und den Personalsorgen der Salchendorfer war das Duell gegen den klaren Favoriten aus dem Leimbachtal für den Landesligisten ein „Highlight“, auf das sich die Germanen-Kicker schon Wochen freuten.

Siegens Coach Michael Boris hatte neben NRW-Liga-Stammspielern wie Koczor, Binder, Nowak, Dalman oder Issa auch Spieler der zweiten Mannschaft von Daniel Cartus, die ebenso in der Landesliga kickt, aufgeboten. So standen beispielsweise Abbass Attiee oder Florian Schwarz in der Startelf. Eine Pause erhielten derweil Julian Jakobs oder Daniel Grebe auf der Bank.

Dass Salchendorfs Trainer Rene Röthig seine Mannen hochmotiviert auf das Feld geschickt hatte, merkte man schon in der ersten Minute, als Stürmer Ersel Sahin engagiert in den Siegener Strafraum zog und ein schnelles Tor herbeiführen wollte. Salchendorf witterte seine Chance im Kampf „David gegen Goliath“.

In den ersten Minuten der Partie attackierten die Germanen die Sportfreunde-Spieler früh. Nach zehn Minuten folgte die erste gute Tormöglichkeit für Salchendorf, als nach einer Flanke von Sascha Krüger sich Germania-Stürmer Yuriy Domanskiy und Torwart Koczor ein Duell in der Luft lieferten und Salchendorfs Nummer Zehn den Ball knapp über das Tor köpft.

Zugleich war dies eine unschöne Szene: Siegens Tormann Koczor war unglücklich mit seinem Mitspieler Florian Schwarz zusammengeprallt, der blieb minutenlang bewusstlos auf dem Boden liegen und musste schließlich am Spielfeldrand vom Notarzt versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden. Er hat sich eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen.

Geschockt davon, was ihrem Mitspieler widerfahren war, um den sich neben dem Platz gekümmert wurde, fanden die Sportfreunde-Spieler nicht zu ihrem Spiel und wirkten nervös. Als Ersel Sahin seinen Pass in den Strafraum schlägt, klärt Jörn Nowak beispielsweise unbedrängt vor seinem Keeper, der den Ball sicher gehabt hätte.

Lange konnten die couragierten Germanen die Partie gegen den Favoriten aus dem Leimbachtal offen halten - vor allem dank ihres starken Torwarts.

Salchendorf hielt gut mit, kämpfte um jeden Ball. Bis nach rund 20 Minute erstmals auch Siegen Akzente nach vorne setzte – und sehr gute Möglichkeiten ausließ. Abbass Attiee zielte mit seinem Schuss von der rechten Seite knapp am langen Pfosten vorbei (22.) und Jan-Peter Stein zwang Germania-Torwart Stephan Klur zu einer Fußabwehr (25.).

Auch Christoph Göbel vergab eine Minute später eine gute Chance, ehe nach seiner Flanke Waldemar Schattner auf der linken Seite den Ball am kurzen Pfosten nicht über die Linie bringt, weil Klur den Ball abwehrt und ihn im Nachfassen dann sicher hält (38.).

Salchendorfs Stephan Klur war mit einer hevorragenden Leistung auch der beste Mann am Platz. Etliche Siegener Chancen machte er zunichte und konnte sich auch im zweiten Durchgang weiter auszeichnen.

Einen gezielten Schattner-Freistoß lenkte er über die Latte (71.) und als Serkan Dalman – wie am vergangenen Sonntag in Hüls – seinen „Sonntagsschuss“ aus 25 Metern abfeuerte (80.), war Klur ebenfalls auf der Hut und fischte den Ball aus dem Torwinkel. Zudem zeigte er bei einem Göbel-Schuss in der 89. Minute einen starken Reflex und verhinderte eine höhere Niederlage.

Bevor es aber mit einem 0:0 in die Pause ging, hatte Salchendorfs Christian Dickel aus der Distanz nochmal abgezogen und Raphael Koczor musste sich lang machen, um den Ball noch abzuwehren. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff fiel dann das für die Siegener Anhänger erlösende 1:0, das Christoph Göbel erzielte. Fortan machte Siegen das Spiel.

Überschattet wurde die Partie von der frühen Auswechslung von Siegens Florian Schwarz, der vom Notarzt am Spielfeldrand behandelt werden musste.

Gute Möglichkeiten hatten noch Abbass Attiee, dessen Schuss haarscharf am langen Pfosten vorbei ging (66.) und Issa Issa, der nach einem Göbel-Pass den Ball nicht am Salchendorfer Torwart vorbei bringt. In der 85. Minute sorgte Jörn Nowak mit einem sehenswerten Freistoß aus zentraler Position, den er unhaltbar ins rechte untere Eck platziert, für die Vorentscheidung.

Noch einen drauf setzte der eingewechselte Sven Michel drei Minuten später, als er im Alleingang in den Strafraum zieht und trifft. Germania-Keeper Stephan Klur kam noch dran, war aber bei allen Siegener Toren machtlos.

Verdient stehen die Sportfreunde Siegen damit im Kreispokal-Finale – dort gibt es eine Neuauflage des Derbys gegen Erndtebrück. Gleichzeitig ist man als Finalist – und darum war ein Erfolg auf dem „Wüstefeld“ auch für Siegen wichtig – in der kommenden Saison im Westfalenpokal dabei. Salchendorf kann diesen Wettbewerb noch durch einen Sieg im Spiel um Platz Drei gegen Bad Berleburg erreichen.

Germania Salchendorf – Sportfreunde Siegen 0:3 (0:0).
Salchendorf: Klur, Krüger, Schaefer, Müller (76., Berg), Schweitzer, Spies, Stenschke (82., Birkner), Dickel, Schilk, Domanskiy, Sahin. – Siegen: Koczor, Binder, Nowak, Schwarz (12., Tuysuz), Dalman, Schattner (86., Schmidt), Saidi, Issa (65., Michel), Stein, Göbel, Attiee. – Tore: 0:1 Christoph Göbel (47.), 0:2 Jörn Nowak (85.), 0:3 Sven Michel (88.). – Schiedsrichter: Thorsten Götz (Wenden). – Zuschauer: 518.

Bericht: Jürgen Kirsch

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