wS/oS – Netphen-Brauersdorf – 10.09.2012 – Nach knapp 3-monatiger Bauzeit sind die Arbeiten zur Instandsetzung der Außenabdichtung abgeschlossen. Am Samstag konnte Landrat Paul Breuer (Verbandsvorsteher) zahlreiche Gäste zur Abschlussfeier der Bauarbeiten und zur Eröffnung des Rundwanderweges rund um die Obernautalsperre frei geben. Neben Netphens Bürgermeister Paul Wagener begrüßte Breuer Geschäftsführer des WVS Dirk Müller, Vertreter der bauausführenden Firmen, Vertreter der drei Waldgenossenschaften aus Brauersdorf, Obernau und Nauholz, Jagdpächter aber auch den Angelsportverein.
Die Arbeiten wurden erforderlich, weil die Dichtung im oberen Bereich, in dem der Staupegel durch die Trinkwasserentnahmen stark schwankt, erste Schäden und beginnende Leckagen zeigte. Die Ursache hierfür war eine Versprödung der Bitumenschicht durch den Zutritt von Luftsauerstoff und die verstärkte UV-Bestrahlung. Davon betroffen waren rund 5.000 Quadratmeter von insgesamt 23.000 Quadratmeter Dichtungsfläche bzw. in den Falllinien die oberen 17 Meter von insgesamt 110 Meter Böschungslänge bis zur Herdmauer in Talmitte. Das Instandsetzungskonzept sah vor, die obere Dichtungslage im betroffenen Bereich abzufräsen und dort eine neue 6 Zentimeter dicke neue Dichtung aus Asphaltbeton wieder aufzubauen. Die heiße Phase der Maßnahme begann Ende letzten Jahres. Die Genehmigung durch die zuständige Bezirksregierung Arnsberg lag Anfang April vor, so dass die Maßnahme im Frühjahr dieses Jahres ausgeschrieben werden konnte. Die Vergabe erfolgte im Verhandlungsverfahren, da europaweit nur zwei Firmen die speziellen Asphaltwasserbauarbeiten durchführen können. Den Zuschlag erhielt die Firma WALO aus der Schweiz, die das wirtschaftlichste Angebot vorlegte und einen Sondervorschlag einreichte, der vorsah die Dichtung bis zur Dammkrone zu verlängern. Dieser Sondervorschlag hat für den Wasserverband den Vorteil, dass die aufwändigen Unterhaltungsarbeiten am alten Grünstreifen über der Dichtung in Zukunft entfallen. Besonders erwähnenswert ist, neben den rein technischen Fakten, dass während der Arbeiten die Trinkwasserversorgung aus der Talsperre aufrechterhalten werden musste. Hierfür wurden umfangreiche bauliche Schutzmaßnahmen getroffen. So wurde das bei den Arbeiten anfallende Spül- und Reinigungswasser aufgefangen und zur Kläranlage abgeleitet. In der Talsperre selbst war zusätzlich eine Ölsperre eingerichtet. Aufgrund der Sorgfalt der Arbeiten gab es keine Zwischenfälle, die die Qualität des Trinkwassers hätten gefährden können. Auch wurden die veranschlagten Baukosten von 1,4 Millionen Euro eingehalten. Natürlich musste während der Arbeiten die Dammkrone für den Besucherverkehr gesperrt werden. Hier ist erwähnenswert, dass diese Einschränkung der touristischen Nutzung von der Bevölkerung bis auf wenige Ausnahmen voll akzeptiert wurde. Die Baumaschinen sind abgezogen und die Besucher dürfen sich jetzt wieder frei bewegen. Nach der Toröffnung konnten sich die Besucher an unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln um die Talsperre erfreuen. Und weil die Talsperre auch nur zu 50% gefüllt ist, gab es auch Getränke und Würstchen zum halben Preis.