Sportfreunde wollen bei Regionalliga-Spitzenspiel die 3.000er Marke knacken

wS/jk – Siegen – 19.10.2012 – Für das Spitzenspiel des 12. Regionalliga-Spieltags am heutigen Freitagabend im Siegener Leimbachstadion haben die Sportfreunde Siegen kräftig die Werbetrommel gerührt. Beste Stimmung, gutes Wetter und eine stattliche Kulisse: Alles ist für ein Fussball-Highlight unter Flutlicht angerichtet, wenn mit Viktoria Köln der Liga-Primus im Siegerland gastiert. Dass sich die beiden Besten der vergangenen NRW-Liga-Saison im Duell des Vierten gegen den Ersten in der vierthöchsten Spielklasse gegenüber stehen würden, damit hatten vor Saisonbeginn nicht viele gerechnet.

Die Kölner, von der Mehrzahl der Regionalliga-Trainer zum Aufstiegsfavoriten auserkoren, ist seiner Rolle gerecht geworden und mit 28 Zählern souveräner Tabellenführer. Die vier Punkte dahinter liegenden Siegener, die mit dem Erreichen von 50 Punkte hingegen das Ziel Klassenerhalt ausgegeben haben, stellen das Überraschungsteam der Liga.

Eine Spielszene aus dem „Spiel des Jahres“ für die Sportfreunde im Sportpark Höhenberg, wo sie den Aufstieg feierten. Fünf Monate später geht es im Leimbachstadion erneut gegen Viktoria Köln. Foto: wirSiegen/Archiv

„Was den Kader betrifft, ist Viktoria das Maß aller Dinge“, sieht Siegens Trainer Michael Boris den Gast im Leimbachstadion ebenfalls in der Favoritenrolle. „Gerade mit Mike Wunderlich haben sie einen der Top-Spieler unserer Spielkasse in ihren Reihen“, begründet der Sportfreunde-Coach. Wunderlich traf bislang in elf Spielen achtmal ins Schwarze. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit dem Ex-Siegener David Müller, der auf sechs Tore kommt. Die Siegener Abwehr ist gewarnt.

Viktoria-Kader das Maß aller Dinge

Die Sportfreunde-Verteidigung ist mit nur acht Gegentreffern derweil die beste der Regionalliga West, zeigte jedoch beim 3:3-Unentschieden in Verl am vergangenen Freitag ungeahnte Schwächen. „Wir haben dieses Spiel aufgearbeitet und wussten schon während der Partie, welche Fehler zu den Gegentoren geführt haben“, analysierte Boris. „Zwei Dinger haben wir bei Standardsituationen bekommen, die schwer zu verteidigen sind“, meint er.

Ferner habe sein Regionalliga-Team „keine klare Linie im Spiel gegen den Ball“ gehabt. „Da müssen wir unsere Regeln befolgen, sonst wird es schwer“, weiß Michael Boris. Die Viktoria sei dabei ein „spielender Gegner“. Dies freut den Sportfreunde-Trainer: „Die Kölner werden Fußball spielen wollen und wohl tiefer stehen als üblich“, sagt er. Siegen brauche einen „überragenden Tag“, um zu gewinnen.

„Wenn der Gegner uns etwas anbietet, nicht wach ist oder einfach nur schön spielen will, dann ist für uns auch in diesem Spiel etwas möglich“, hat Trainer Michael Boris einen Matchplan aufgestellt. Die Mannschaft von Heiko Scholz haben die Sportfreunde in den Spielen gegen Lotte (3:1) und Wuppertal (2:2) sowie im Pokal-Spiel gegen Bergisch Gladbach unter die Lupe genommen.

Erinnerungen an den 9. Mai

Im Sportfreunde-Lager kommen mit dem Duell gegen die Kicker von der „Schäl Sick“, wie man im Rheinland zu sagen pflegt, Erinnerungen an den 9. Mai dieses Jahres hoch. Mit einem furiosen 3:0-Erfolg im Köln-Höhenberger Sportpark gegen die damals an der NRW-Liga-Spitze stehende Viktoria feierten die Sportfreunde Siegen ihren Aufstieg in die Regionalliga, in der sie seit geraumer Zeit angekommen sind. Es war das „Spiel des Jahres“.

Dies könnte für die auf dem Naturrasen im Leimbachtal aufgestellten Sportfreunde-Akteure eine zusätzliche Motivation sein. Schließlich ist aus dem Hinspiel der vergangenen Saison noch eine Rechnung offen: Bei einer von einem starken Unwetter begleiteten Partie, die zudem kurz vor dem Abbruch stand, mussten sich die Sportfreunde mit 0:2 gegen Viktoria Köln in Unterzahl geschlagen geben. Serkan Dalman hatte die Rote Karte gesehen.

Eben dieser Spieler fehlt nun im Heimspiel gegen das momentane Regionalliga-Spitzenteam. An der Verler Poststrasse sah Dalman wegen Handspiels Gelb-Rot und muss ein Spiel pausieren. Zugleich war dies der vierte Platzverweis für die Sportfreunde in der laufenden Saison. „Das sind dumme Sachen, die auf die mangelnde Regionalliga-Erfahrung der Spieler zurück zu führen ist. Daraus müssen wir lernen und deswegen gibt es einen Strafenkatalog, der bereits seine Anwendung fand“, sagte Michael Boris angesprochen auf die Karten, die sich seine Spieler in den letzten Spielen abholten.

3.000 Zuschauer erwartet

Dalman werde im Team jedoch schmerzlich vermisst: „Er hält den Laden hinten zusammen und ist zweikampfstark“, ist Michael Boris wenig erfreut darüber, dass er seine Hintermannschaft erneut umstellen muss. Für das Siegener Eigengewächs wird Fatih Tuysuz, der lange Zeit verletzt ausfiel und in Verl erstmals wieder zum Einsatz kam, in die Startformation rücken. „Es ist nicht die perfekte Elf, die auf dem Platz steht“, weiß Boris.

Das soll aber das angerichtete Fußballfest im Leimbachstadion nicht stören. Laut dem Siegener Medienbeauftragten Daniel Schäfer sind 3.000 Zuschauer am Freitagabend angepeilt. Diverse Aktionen und Online-Markting haben die Fußballbegeisterte im Siegerland auf das Spitzenspiel der Regionalliga aufmerksam gemacht. Jetzt müssen sie bei Sonnenschein-Wetter im Oktober nur noch den Weg in Richtung Stadion auf sich nehmen.

Doch im Fanblock F11 auf der Haupttribüne werden einige Dauergäste fehlen. Mehr als 20 Meldeauflagen hat die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein nun gegen Sportfreunde-Fans aufgrund der Vorfälle rund um das Pokalspiel gegen des TuS Erndtebrück verhängt. Dies trifft vor allem die Fan-Gruppierung „Turnschuhcrew“, die im Stadionrund stets durch lautstarken Support auffällt. Bis zum Jahresende können sie ihre Mannschaft nicht mehr unterstützen. Dies wird auch die Stimmung beim Spitzenspiel drücken.

Bericht: Jürgen Kirsch

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