Dorfrichter Adam ging es an den Kragen

wS/oS  –  Wilnsdorf  –  29.01.2013  –  Schon im Vorfeld fast ausgebucht war am Sonntagabend die Aula des Gymnasium Wilnsdorf  bei dem Lustspiel von Heinrich von Kleist „Der zerbrochene Krug“, jedoch hatte das Wetter zahlreiche Abonnenten und Besucher zurückgehalten. Dennoch war das Lustspiel, aufgeführt vom Theater Poetenpack aus Potsdam sehr gut besucht.

Und so ging es dem Dorfrichter Adam (Teo Vadersen) im Laufe des Abend an den Kragen. Der Morgen bricht an in einem Dorf  Huisum bei Utrecht. Der Schreiber Licht (Thomas Mai) tritt in die Amtsstube und will dem Dorfrichter Adam von dem Eintreffen des Gerichtsrates Walter (Andreas Hueck) warnen, der für sein hartes Durchgreifen bekannt ist. Adam hat eine schlimme Nacht hinter sich, er sei verletzt und versucht Schreiber Licht seinen Zustand mit einer absurden Geschichte zu erklären. Er habe den schlimmen Traum gehabt, selbst vor Gericht gestellt zu werden, und sei dabei im Schlafe aus dem Bett gefallen. Beim Eintreffen von Gerichtsrat Walter muss er zu allem Übel das Verschwinden seiner Perücke feststellen. Damit beginnt ein Gerichtstag, an dem sich eine Person immer mehr, immer tiefer, in immer unglaubwürdigen Lügen verstricken wird, nämlich der Dorfrichter Adam selbst. Die Verhandlungen dieses Tages dreht sich allem Anschein nach um eine Lappalie, nämlich den zerbrochenen Krug der Frau Marthe Rull (Gundi-Anna Schick). Doch es geht um mehr. Eine Verlobung mit Ruprecht (Tilmar Kuhn) steht auf dem Spiel, die Ehre der jungen Eva (Jacqueline LeSaunier) ist lädiert, ein nächtliches Gefecht muss entwirrt werden, und, als ob das noch nicht reichte, wurden Fußspuren des Teufels entdeckt. Der Dorfrichter Adam beginnt an diesem Morgen einen Prozess, in dem er ins Schwitzen geraten wird, denn die Anwesenheit des Gerichtsrates macht es ihm unmöglich, einen Schuldigen zu bestimmen, ohne dabei selbst in die Schusslinie zu geraten und dabei ging es ihm mächtig ans Leder.

Der zerbrochene Krug war eine handfeste Komödie voller Sprachwitz, ein Kampf um Ehre und Gewissen gegenüber dem trickreichen und lügnerischen Amtsinhaber, der sich einfallreich bemühte, die Dinge anders erscheinen zu lassen als sie sind. Mit viel Beifall wurde die Aufführung von den Besuchern belohnt und zum Abschluss gab es für alle Teilnehmer vom Poetenpack Blumen, denn sie hatten hier in Wilnsdorf  ihre 100. Aufführung  des Lustspiel von Heinrich von Kleist: „Der zerbrochene Krug“.

Dorfrichter Adam ging es während des Gerichtstags mächtig an den Kragen und er ließ trotzdem die Dinge anders erscheinen.

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