Physik-Lehrer Funk dreht Lehrfilm über Radarfalle

wS/jk – Hilchenbach-Allenbach – 15.06.2013 – Als Physiklehrer Sebastian Funk vor einem halben Jahr von einem seiner Schüler am Gymnasium Stift Keppel in Hilchenbach-Allenbach darauf angesprochen wurde, ob er nicht ein neues Lehrvideo zur Oberstufenphysik erstellen, keimte eine Idee, die jetzt verwirklicht wird. Der passionierte Hobby-Filmer Funk, der auf der Internet-Plattform Youtube in der Vergangenheit bereits mehrere Physik-Videos für seine Schüler drehte, startete ein größeres Projekt, das auch die Siegener Kreispolizeibehörde unterstützt.

Denn Lehrer Sebastian Funk wählte den so genannten Dopplereffekt – die Veränderung der Frequenz von Wellen jeder Art, wenn sich die Quelle und der Beobachter einander nähern oder voneinander entfernen – als Thema des Lehrfilms und erklärt diesen anhand der Radarfalle. Beim Barcamp in Siegen konnte Sebastian Funk das Team vom Filmhaus um Thorsten Jung für die Dreharbeiten gewinnen und auch bei der Siegener Polizeibehörde in Weidenau stieß man auf offen Ohren. Nun fand der erste Drehtag im Stift-Keppel-Weg unmittelbar vor dem Gymnasium statt.

Die Polizei Siegen-Wittgenstein war mit einem Radar-Wagen vor Ort. Physik-Lehrer Funk nimmt die Radarfalle als Ausgangspunkt seines Lehrfilms, denn die Geschwindigkeit eines Fahrzeug wird hier durch den Dopplereffekt anhand Frequenzänderung gemessen. „Die technische Komponente liefert die Polizei, das Physikalische erkläre ich später an der Tafel und dazwischen sind auch schauspielerische Fähigkeiten gefragt“, beschreibt Funk. Während der Dreharbeiten ließ er sich mehrmals „blitzen“. Martin Schafmeister (POK) vom Verkehrsdienst ließ die Radarfalle zuschnappen.

Der Höchstwert, der bei Sebastian Funk in der 30er Zone im Stift-Keppel-Weg gemessen wurde, lag bei 69 km/h. „Das würde eine Geldstrafe von 160 Euro zuzüglich Gebühren, 3 Punkte und ein Monat Fahrverbot bedeuten“, schilderte Verkehrsdienst-Leiter Achim Hagelauer (PHK), der den Oberstudienrat bei der Inszenzierung dann auch belehrt. Noch zweimal wird gedreht – an der Breslauer Straße in Kreuztal und an der Weidenauer Straße vor der Polizeibehörde. Dann wird sich mit dem Laser-Blitzer und die ESG-Anlage beschäftigt.

Ziel des fertigen Projekts ist es, dass der Lehrfilm dann im Schulunterricht verwendet werden kann. „Da schließen wir auch eine Lücke. Die Schulen lechzen nach sowas“, erklärt Sebastian Funk. Die Polizei Siegen-Wittgenstein unterstützt das Projekt des Physik-Lehrers. „Es ist positiv für unsere Präventionsarbeit. Denn man weiß nicht erst seit dem NRW-Blitzmarathon, dass Geschwindigkeit der Killer Nummer eins auf unseren Straßen ist. Außerdem ist es uns wichtig, mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen“, hob Pressesprecher Meik Reichmann hervor.

Fotos: Jürgen Kirsch/wirSiegen.de

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