10. Jagdseminar “Jagd und Ethik“ auf Hohenroth

(wS/red) Hilchenbach 17.05.2017 | Bereits zum 10. Mal fand das Seminar „Jagd und Ethik“, eine gemeinsame Veranstaltung des Regionalforstamtes Siegen-Wittgenstein und des Vereins Waldland Hohenroth, am letzten Sonntag auf Hohenroth statt.

Es ging in diesem Jahr um das Thema „Freude und Können an der Jagd, die Jagd mit Beizvögeln und das alles geschichtlich betrachtet“. Nach der Ausstellungseröffnung zum Thema „Höfisches Leben, die Jagd und die Falken in der mittelalterlichen Welt“ durch Dr. Marlies Obier im April des Jahres, fand nun am vergangenen Sonntag ein literarischer Dialog zum Thema, ein Vortrag zur Aufzucht und Abrichtung von Greifvögeln zur Jagd von Gregor Klein, vom Orden ,Deutscher Falkoniere‘, statt. Beim Auftakt im Waldlandhaus begrüßte Forstamtsleiter Diethard Altrogge die zahlreichen Gäste und bedankte sich besonders bei den beiden Protagonisten Dr. Marlies Obier und Thomas Vehoff, der Kreisjägerschaft mit der „Rollenden Waldschule“, Gregor Klein vom Orden Deutscher Falkoniere, dem Bläsercorps Wilgersdorf und Kollege Helmut Ahlborn für ihr Engagement im Umfeld des Seminares.

Beizhabicht (Foto: Helmut Ahlborn)

Gleich zu Beginn ging Altrogge auf die derzeit immer wieder aufflammende Diskussion zur ,Freude an der Jagd‘ (nach dem Grundgesetz der BRD darf kein Tier ohne vernünftigen Grund getötet werden, es sei denn… es ist notwendig zur Stabilisierung von Waldlebensgemeinschaften.) ein. Die Antwort auf die Fragen „warum geht der Jäger auf die Jagd, was macht ihm Spaß an der Jagd, welche Rolle spielen die Trophäen“, waren ihm wichtig. Aufschlüsse gab der Blick weit zurück ins Mittelalter und die Zeit der Minne, wo der Jäger ganz anders als heute ,Kämpfer‘ war, Mut beweisen musste, er war gleichzeitig Naturforscher, musste Verständnis für natürliche Vorgänge haben, war eingebunden in Kunst und Wissen und ganz besonders dies alles bei der Falkenjagd. Danach führten Marlies Obier und Thomas Vehoff einen amüsanten literarischen Dialog über Jagd und Minne, als Spiele von Ritter und Dame. Schließlich leitete das Jagdhornbläsercorps Wilgersdorf zur Demonstration der heutigen Falkenjagd über.

Auf dem weiten Gelände des Forsthauses Hohenroth präsentierte der Orden Deutscher Falkoniere eine eindrucksvolle Schau von Adler, Falken, Habichten, Bussarden und verschiedenen Eulenarten. Falkner Mike Tieke stellte die Vogelarten vor und Falkner Gregor Klein berichtete über die Aufzucht und Abrichtung von Greifvögeln für die Jagd. Der Landesvorsitzende des Ordens Deutscher Falkoniere Rainer Betz wies auf den Informationsstand des Ordens hin, an dem die Utensilien der Falkenjagd zu sehen waren. Haube, Riemen, Federspiel. sind heute so gebräuchlich wie im Mittelalter. Das Zusammenspiel von Mensch und Vogel ist die Kunst der Falknerei.

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