Den Klimawandel gemeinsam gestalten

Kreis und Kommunen legen mit Strategie-Workshop Grundstein für die Zukunft

(wS/red) Siegen 01.08.2018 | Wie geht Siegen-Wittgenstein mit dem Klimawandel um? Mit dieser Frage haben sich die Verwaltungsspitzen und Klimaschutzbeauftragten der Städte Bad Berleburg, Freudenberg, Kreuztal, Netphen und Siegen sowie der Gemeinden Burbach, Erndtebrück, Neunkirchen und Wilnsdorf auf Einladung des Kreises Siegen-Wittgenstein bei einem Strategie-Workshop beschäftigt. Im Mittelpunkt stand der Austausch über die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis und den Kommunen bei den Themen Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Nachdem sich Kreistag und Bürgermeisterkonferenz Ende 2017 auf eine Fortführung des interkommunalen Klimaschutzmanagements für die Jahre 2019 bis 2021 festgelegt hatten, erörterten die Teilnehmer die Weiterentwicklung der Klimaschutzmaßnahmen für diesen Zeitraum.

Den Klimawandel gemeinsam gestalten: Kreis und Kommunen legen mit Strategie-Workshop Grundstein für die Zukunft (Archivbild: Kay-Helge Hercher)

Dr. Düber warb besonders dafür, neue Projekte im Bereich der Klimafolgenanpassung anzustoßen und außerdem den Klimaschutz in eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie einzubetten. Aktuell bündelt er die Ergebnisse des Workshops und integriert sie in die Maßnahmenplanung für 2019 bis 2021. Im September werden die Ergebnisse dem Kreistag präsentiert und anschließend Teil eines Förderantrages beim Bundesumweltministerium, mit dem ein Bundeszuschuss in Höhe von 40 Prozent gesichert werden soll.

In seiner Begrüßung betonte Landrat Andreas Müller die Wichtigkeit, sich dem Thema Klimawandel mit der nötigen Entschlossenheit zuzuwenden und an einem Strang zu ziehen, „denn nur so vermeiden wir, dass in einem Elfenbeinturm oder Expertenbüro tolle Maßnahmen entwickelt werden, die aber an den Bedürfnissen und Möglichkeiten vor Ort völlig vorbei gehen. Letztlich sind Sie gefragt, zu analysieren, wo Sie bei Ihnen die größten Potenziale für Klimaschutzmaßnahmen sehen.“

Um bisherige Erfolge zu zeigen, präsentierten Vertreter der Kommunen einige kommunale Klimaschutzmaßnahmen:

Volker Sonneborn, Beigeordneter der Stadt Bad Berleburg, stellte das Projekt „Global nachhaltige Kommune“ vor. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie „Bad Berleburg – Meine Heimat 2030“ hat die Stadt mit aktiver Bürgerbeteiligung Ziele in Bereichen wie Mobilität, Demografie, Arbeit, globale Verantwortung oder Finanzen entwickelt, die die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums sichern soll.

Elisabeth Fley, Umweltbeauftragte der Gemeinde Burbach, konnte nach den Starkregenereignissen in Betzdorf und Kirchen ein ganz aktuelles Beispiel als Aufhänger für die Klimafolgenanpassung ihrer Gemeinde wählen und zeigen, dass der Klimawandel bereits heute Anpassungsmaßnahmen verlangt. So werden in Burbach konsequent Schatteninseln in der Stadtplanung berücksichtigt und auch die Begradigung der Heller beim Industriepark Burbach wurde rückgängig gemacht. Gleichzeitig wird durch Informationen und Fördermöglichkeiten auch die private Vorsorge gestärkt. Mit der Tourismusidee „Burbacher Sommerfrische“, die auf hitzegeplagte Großstädter zielt, will man gleichzeitig auch vom Klimawandel profitieren.

Paul Hartmann, Klimaschutzmanager der Stadt Siegen, präsentierte mit dem klimaneutralen Firmenlauf ein Projekt, das zeigt: Klimaschutz ist ein Querschnittsthema. Der Firmenlauf diente als Vorbild für einen Leitfaden der EnergieAgentur.NRW für klimaneutrale Veranstaltungen.

Dr. Dominik Düber, Klimaschutzmanager des Kreises Siegen-Wittgenstein, informierte über den bisherigen Stand des interkommunalen Klimaschutzes. Viele Maßnahmen wurden bereits erfolgreich umgesetzt, trotzdem gibt es für den Kreis und die Kommunen immer noch einige Herausforderungen, wie zum Beispiel nachlassende Teilnehmerzahlen bei Energieberatungen.

Im Workshop arbeiteten die Vertreter der Kommunen dann ausgiebig an den Maßnahmen, die für die Fortführung des interkommunalen Klimaschutzes wichtig sind. Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Klimabildung sollen das Thema Klimaschutz in der Gesellschaft verankern, gerade vor dem Hintergrund, dass der Klimaschutz für die Kommunen eine „freiwillige Leistung“ ist, für die sie keine Mittel erhalten.
.

Anzeige/WerbungJetzt clever werben bei wirSiegen.de – Infos hier

[plista widgetname=plista_widget_slide]