Große Katastrophenschutzübung des Kreises: Bis zu 300 Rettungskräfte im Einsatz

Fiktiver Unfall: Kur-Hessen-Bahn stößt bei Leimstuth mit Ammoniakfässern zusammen

(wS/red) Erndtebrück-Leimstruth 27.10.2018 | Vor dem Tunnel bei Leimstruth stößt ein Zug der Kur-Hessen-Bahn mit Fässern zusammen, die illegal auf den Gleisen entsorgt worden sind. Die Fässer enthalten eine Ammoniaklösung. Beim Aufprall werden sie beschädigt. Die Fahrgäste sind Ammoniakdämpfen ausgesetzt. Diese greifen die Schleimhäute der Atemwege und der Augen an. Bestimmte Konzentrationen in der Luft können nach 30 bis 60 Minuten tödlich sein.

Das ist die Ausgangslage einer Katastrophenschutzübung des Kreises Siegen-Wittgenstein, die am Samstag unangekündigt durchgeführt wurde. Bis zu 300 Rettungskräfte wurden am Samstagmorgen alarmiert: die Freiwilligen Feuerwehren Erndtebrück, Bad Berleburg, Bad Laasphe sowie die Feuerwehr Wilnsdorf mit dem Abrollbehälter zur Dekontamination von Verletzten (,,Dekon V“). Außerdem waren die Einsatzeinheiten der Hilfsorganisationen vor Ort. Die Verletzten wurden von Freiwilligen der (Jugend-)Feuerwehr Netphen dargestellt. Auf Schminke wurde aus Geheimhaltungsgründen diesmal verzichtet. Stattdessen wurden die ,,Verletzten“ mit Karten zu ihrem Verletzungsmuster ausgestattet.

Konzipiert wurde die Übung vom Amt für Brand-, Rettungswesen und Bevölkerungsschutz des Kreises Segen-Wittgenstein unter Leitung von Thomas Tremmel, Kreisbrandmeister Bernd Schneider und den Ärztlichen Leitern. Im Einsatz waren unter anderem auch der stv. Kreisbrandmeister Dirk Höbener, der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes (,,OrgL“) sowie der Leitende Notarzt des Kreises (,,LNA“). Die Übung wurden von externen Beobachtern verfolgt – extern deshalb. um im Vorfeld auch her eine Geheimhaltung der Übung gewährleisten zu können.

Die Übung stellte die Teilnehmer vor zahlreiche Herausforderungen, insbesondere mit Blick auf komplexe logistische Strukturen: von der Organisation von Bereitstellungsräumen über die Kräftenachführung bis hin zum Patiententransport.

Ziel war es, die Leistungsfähigkeit der Einheiten zur Gefahrenabwehr zu überprüfen. Zudem sollte die Einsatzeröffnung und Alarmierung durch die Kreisleitstelle geübt werden, die Zusammenarbeit zwischen der Kur-Hessen-Bahn und der Kreisleitstelle, die Funktionalität der Strukturen bei Ereignissen mit einer großen Anzahl von Verletzten (,,MANV“) sowie das Zusammenspiel von örtlichen und überörtlichen Kräften der Gefahrenabwehr.

Das Übungsszenario bot zudem die Möglichkeit, die Rettung von Menschen in einer außergewöhnlichen Situation zu trainieren, bei der auch größere Wege zurückgelegt werden mussten. So wurde z.B. der Container zur Dekontaminierung von Verletzten vor einem fiktiven Krankenhaus am Feuerwehrgerätehaus in Erndtebrück aufgestellt.

Gegen 14:00 Uhr war das Ende der Übung mit einem gemeinsamen Mittagessen der Einsatzkräfte im Gerätehaus Erndtebrück geplant.

Fotos: L. Schneider/ wirSiegen.de

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