Siegen – Freundeskreis des MGK Siegen auf Kulturreise nach Malta

(wS/red) Siegen 22.10.2018 | Museumsfreunde auf Malta-Besuch der Kulturhauptstadt Valletta

Vier Tage lang erkundete eine Gruppe des Freundeskreises des Museums für Gegenwartskunst Siegen das 450 Jahre alte, von den Rittern des Malteserordens als Festung gebaute Valletta, das als Hauptstadt von Malta seit 1980 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Zusammen mit dem holländischen Leeuwarden ist es in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas. Von dem über das ganze Jahr verteilten Programm (140 Kunst- und Kulturprojekte und ca. 400 Events) konnten die Museumsfreunde nur einen kleinen Teil wahrnehmen, zumal die eher kritischen oder zeitgenössische Kunst zeigenden Ausstellungen etwas spärlich anzutreffen waren. In der alten Festung des St. James Centre for Creativity beeindruckte eine Dokumentation über die Flüchtlingsproblematik, mit der Malta als Aufnahme-Insel der in überfüllten Booten Geflüchteten sehr belastet ist.
Das neue monumentale Stadttor des italienischen Stararchitekten Renzo Piano begrüßte die Neuankömmlinge. Daneben dessen Neubau des Parlamentsgebäudes (beides im honiggelben Malta-Sandstein) und die zum Freilichttheater umgebaute, im Zweiten Weltkrieg zerstörte Oper. Die von Touristen überlaufene Stadt ist mit ihren 6000 Einwohnern die kleinste Hauptstadt Europas. Das Museum für Gegenwartskunst MUZA ist noch im Bau. In den Gärten der Villa Bologna erlebten die Museumsfreunde eine Führung mit Rezitation und Klanginstallation. Besonders beeindruckend war eine aus roten Bindfäden gesponnene raumfüllende Installation „Circulation“ von Chikaru Shiota im Fort St. Elmo. Das hier befindliche Kriegsmuseum thematisiert u.a. die Funktion der wuchtigen Festung im 2. Weltkrieg, in dem Valletta erheblich zerstört wurde wie auch in der Schlacht gegen die Türken 1655. Diese Schlacht wurde auch in einer Tanztheateraufführung „It´s Schiller“ (Choreographie Irina Pauls) eindrücklich in Szene gesetzt.

„Konstellationen“ als Titel mehrerer Kunst-Projekte (Kuratorin Rosa Martinez: Der Kosmos mit seinen Sternbildern in Bezug auf unser heutiges Dasein) umfasste auch die am westlichen Steilhang Maltas gelegene Tempelanlage Hagar Qim. Die aus riesigen Steinblöcken gebaute Anlage (es gibt noch mehrere auf Malta und Gozo) brachte die über 6000 Jahre alte Geschichte der Insel greifbar nahe. Die meditativ schöne Klanginstallation in der St. Mary Magdalenakirche gehörte ebenso zu obigen „Konstellationen“ wie ein Video-Kunstwerk der Performance-Künstlerin Marina Abramovic: die Künstlerin sitzt acht Stunden lang vor einem ebenso unbeweglich (!) stehenden Esel. Dies fand sich im Naturkundemuseum der ehemaligen Hauptstadt Mdina, steinumbaut und enggassig, die selbst wie ein Gesamtkunstwerk wirkt und die auf einer die halbe Insel umrundenden Busfahrt besucht wurde.

Auch die zweistündige Schiffsrundfahrt rund um Valletta und um weitere alte und neue Städte ergänzte das touristische Programm. Trotz des häufigen Regens, der auch auf Malta sehr ersehnt ist, gab es neben dem Kulturprogramm schöne Gelegenheit zu vielen weiteren touristischen Erkundigungen und zu freundschaftlichem Beisammensein bei maltesischen Köstlichkeiten.

Foto: Chikaru Shiotas Installation „Circulation“ war ein Höhepunkt der Kunstreise der Museumsfreunde zur Kulturhauptstadt Valletta

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