Uni Siegen – Mit Fördergeldern die Studierenden auf Industrie 4.0 vorbereiten

(wS/red) Siegen 18.10.2018Uni Siegen erhält Anschubfinanzierung für die Einführung digitaler Methoden im Chemiestudium.

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und ganze Berufsbilder. Das gilt auch für den Bereich der Chemie. „Die chemische Ausbildung wird sich stark verändern und der IT-Bereich eine immer größere Rolle spielen“, ist sich PD Dr. Stephan Bäurle sicher. Diesen Änderungen will der Leiter der Arbeitsgruppe Theoretische Chemie an der Uni Siegen Rechnung tragen. Bäurle hat mit Erfolg beim Fonds der Chemischen Industrie (FCI) einen Förderantrag für den „Einsatz moderner Software-Werkzeuge und digitaler Methoden in der Chemieausbildung“ gestellt.

Die Uni Siegen erhält 7.800 Euro, insgesamt werden sieben Lehrprojekte vom FCI unterstützt. Die Lehreinrichtungen stellen zusätzlich zu den Fonds-Mitteln auch eigene Gelder in Höhe von 20 Prozent der Fördersumme bereit. „Das ist ein schöner Erfolg, der uns hilft, das Lehrangebot auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie und der Computer-Chemie deutlich zu erweitern“, freut sich Prof. Dr. Holger Schönherr, Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät.Der Verwendungszweck der Mittel steht bereits fest. Künftig soll es in Siegen im Master-Studiengang Chemistry die Lehrveranstaltung „Modeling and simulation in the chemical and pharmaceutical industry“ geben. Der Schwerpunkt wird auf Rechenverfahren und Anwendungen im Bereich der Medizinischen Chemie und Pharmazie liegen. Mit Hilfe der Fördergelder wird ein spezielles Software-Paket angeschafft, das Wissenschaftler weltweit zur Erforschung und Optimierung neuer Medikamente nutzen. Es ermöglicht die Modellierung und Simulation von chemisch-biologischen Molekül-Systemen sowie die Auswertung der erhaltenen Daten. „Die Studierenden lernen die Methoden kennen, die in der chemischen Industrie verwendet werden und können so bereits einschlägige Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln“, sagt Bäurle.

FCI-Geschäftsführer Gerd Romanowski sagt: „Die Digitalisierung der Branche wirkt sich auch auf die Erwartungen der Unternehmen an die Absolventen aus: Sie müssen verstärkt Kompetenzen und Qualifikationen für die Arbeitswelt 4.0 mitbringen. Mit unserer Sondermaßnahme leisten wir einen konkreten Beitrag, damit Studierende vertiefte theoretische und praktische Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich moderner digitaler Methoden erlangen.“

Der Fonds der Chemischen Industrie wurde 1950 gegründet und ist das Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie.
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