Landrat Andreas Müller möchte Mittel für Kinderschutz aufstocken

(wS/red) Siegen-Wittgenstein 20.11.2019 | Vorschlag: Kreis soll weitere halbe Stelle in Beratungsstelle an DRK-Kinderklinik fördern

Landrat Andreas Müller möchte die „Ärztliche Beratungsstelle gegen Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch“ an der DRK-Kinderklinik in Siegen künftig noch stärker unterstützen und Mittel für annähernd eine weitere halbe Stelle zur Verfügung stellen. „Die Beratungsstelle wird immer häufiger mit Fällen von Misshandlungen, Vernachlässigungen und sexuellem Missbrauch konfrontiert“ erläutert Müller: „Waren es im Jahre 2017 noch 145 Fälle, mussten bis Oktober dieses Jahres bereits 180 verzeichnet werden. Dies entspricht bedauerlicherweise auch den Erfahrungen unseres Kreisjugendamtes, das ebenfalls immer öfter mit Kindeswohlgefährdungen konfrontiert wird.“ Deshalb schlägt der Landrat dem Kreistag vor, im Haushalt für 2020 zusätzlich rund 36.500 Euro für die Arbeit der Beratungsstelle zur Verfügung zu stellen.

„Es gibt kaum etwas schrecklicheres, als von Misshandlungen oder dem sexuellen Missbrauch von Kindern zu erfahren“, so Müller. „Diesen Kindern wird schon in jüngsten Jahren unaussprechliches angetan. Viele leiden darunter ein ganzes Leben lang. Deshalb ist es mir ein ganz persönliches Anliegen, diesen Kindern, die Opfer von Missbrauch und Misshandlungen geworden sind, so gut wie irgend möglich beizustehen und ihnen zu helfen, soweit das möglich ist“, betont der Landrat.

Landrat Müller Andreas Müller hat sich vor Ort über die Kinderschutzarbeit in der DRK-Kinderklinik informiert (v.l.:) Chefarzt Dr. Stefan Beyerlein (Facharzt für Kinderchirurgie, Leiter der Kinderschutzgruppe & der Kinderschutzambulanz an der DRK-Kinderklinik Siegen), Landrat Andreas Müller, Antje Maaß-Quast (Systemische Supervisorin und Kinder- und Jugendlichentherapeutin (SG), Ärztliche Beratungsstelle an der DRK-Kinderklinik Siegen) und Stefanie Wied (Geschäftsführerin DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH). (Bild: DRK-Kinderklinik Siegen)

Dabei hebt Müller die hervorragende Vernetzung der „Ärztlichen Beratungsstelle gegen Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch“ hervor: „Gerade die enge Zusammenarbeit mit der Kinderschutzgruppe an der DRK-Kinderklinik macht diese Arbeit so besonders wertvoll. Bei der Kinderschutzgruppe handelt es sich um ein multiprofessionelles Team, das über besondere Kompetenzen verfügt, um Gewalt gegen Kinder aufzudecken und die erforderlichen Hilfen einzuleiten.“ Für das Jugendamt des Kreises sind sowohl die Ärztliche Beratungsstelle als auch die Kinderschutzgruppe wichtige Kooperationspartner.

Aktuell fördert der Kreis die Beratungsstelle mit 45 Prozent der Kosten einer Vollzeitstelle und einer Sachkostenpauschale. In einem Schreiben vom 6. November hatte die Beratungsstelle nun um eine zusätzliche Förderung gebeten. Diesem Wunsch möchte der Landrat entsprechen und schlägt vor, im Haushaltsjahr 2020 rund 36.500 Euro zusätzlich bereitzustellen.

Der Jugendhilfeausschuss des Kreises ist dem Vorschlag des Landrates in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch (19. November 2019) gefolgt und hat ihm einstimmig zugestimmt. Der Kreistag wird am Freitag, 13. Dezember, im Rahmen der Haushaltsberatungen abschließend darüber entscheiden.

 

 

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