Südliches Siegerland wächst weiter zusammen

(wS/red) Burbach/Neunkirchen/Wilnsdorf 29.01.2020 | Gemeinden Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf wollen enger in Standortmarketing und Tourismus zusammenarbeiten

Wer dem Mittellauf der Heller folgt oder seinen Blick vom Bautenberg aus über das Land schweifen lässt, dem wird kaum bewusst werden, dass er dabei kommunale Grenzen überschreitet. „Unsere Landschaft verbindet uns“, sagen Dr. Bernhard Baumann, Christoph Ewers und Christa Schuppler, die Bürgermeister von Neunkirchen, Burbach und Wilnsdorf, „weder Straßen noch Wanderwege enden an den Gemeindegrenzen. Warum also sollten wir bei der Präsentation unserer touristischen Angebote getrennte Wege gehen?“, stellen sie eine eher rhetorische Frage. Und spätestens mit der gemeinsamen Wanderkarte der drei Südsiegerländer Kommunen gibt es seit 2019 die passende Antwort: Wenig spricht gegen, alles spricht für eine interkommunale Zusammenarbeit in Sachen Tourismus und Standortmarketing.

Diese Kooperation soll nun ausgebaut und in verbindliche Strukturen gegossen werden, in Form einer sogenannten touristischen Serviceeinheit (TSE) im südlichen Siegerland. Damit folgen Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf einer Empfehlung, die in einem Gutachten für den Touristikverband Siegerland Wittgenstein zu finden ist. „Unser Ziel ist es, in unserer Außendarstellung schlagkräftiger zu werden, bei effizienterem Ressourceneinsatz“, formulieren die Bürgermeister ihren gemeinsamen Wunsch, „am Ende profitiert jede Kommune davon, wenn die attraktiven Angebote im südlichen Siegerland sichtbarer werden“. Ein neues Förderprogramm des Landes NRW liefert dafür ganz aktuell einen besonderen Anreiz, da es die Initialisierung interkommunaler Zusammenarbeit finanziell unterstützt. „Das wollen wir uns zunutze machen“, kündigen Baumann, Ewers und Schuppler an, übrigens als erste Bürgermeister im Regierungsbezirk Arnsberg.

Bildunterschrift: Christoph Ewers, Christa Schuppler und Dr. Bernhard Baumann (vlnr), die drei Rathauschefs des südlichen Siegerlandes, machen sich für eine interkommunale Zusammenarbeit in den Bereichen Standortmarketing und Tourismus stark und haben dafür einen Förderantrag an die Bezirksregierung vorbereitet.

Dank dieser Mittel können sich Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf im Gründungsprozess der TSE kompetent beraten und begleiten lassen, außerdem werden anfängliche Personal- und Sachkosten gefördert. Ein entsprechender Antrag ist vorbereitet, dem die drei Gemeinderäte in ihren kommenden Sitzungen ihr positives Votum geben müssen. Den Anfang macht Wilnsdorf in der Sitzung des Rates am 6. Februar, bevor am 27. Februar der Neunkirchener und am 10. März der Burbacher Rat einen Beschluss über die interkommunale Zusammenarbeit im südlichen Siegerland fassen können. Dann heißt es warten: Sollte der Antrag positiv beschieden werden und der Bewilligungsbescheid in die Rathäuser flattern, stünden den drei Kommunen bis zu 180.000 Euro zur Verfügung.

Ohne dem Gründungs- und Findungsprozess der TSE vorausgreifen zu wollen, haben sich die Gemeinden schon auf ein erstes öffentlichkeitswirksames Projekt verständigt, in das ein Teil der Fördermittel fließen würde: eine gemeinsame Website soll die touristischen Angebote der drei Kommunen attraktiv präsentieren. „Auch im Tourismus und im Standortmarketing findet seit geraumer Zeit ein Strukturwandel statt“, weiß Neunkirchens Bürgermeister Dr. Bernhard Baumann, „das Online-Marketing ist immer wichtiger geworden, gleichzeitig erwarten Gäste und Besucher von den Angeboten vor Ort mehr Qualität und Vielfalt“. Das zunehmend breiter werdende Aufgabenspektrum sei mit den bestehenden Ressourcen aber kaum noch zu bewältigen, sagt Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers, „daher sehe ich in der strukturellen Neuordnung eine große Chance zur Weiterentwicklung unseres touristischen Profils“. Wichtig ist ihm zu ergänzen, dass keine neuen Parallelstrukturen geschaffen, sondern bestehende Angebote optimiert werden sollen. Dabei fallen Ideen wie eine gemeinsame Touristinfo oder besondere Erlebnispakete, zu denen jede Kommune ein Element beisteuern könnte. „Und solche Angebote und Serviceleistungen sind übrigens nicht nur für touristische Gäste von Interesse“, gibt Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler einen wichtigen Hinweis. Eine starke, sichtbare Positionierung als attraktiver Lebensraum könne auch einen großen Beitrag zum Standortmarketing der Gemeinden leisten, etwa als positives Argument für die Ansiedlung neuer Unternehmen oder bei der Gewinnung von Fachkräften. „Und nicht zuletzt werden wir sicher auch unsere Bürgerinnen und Bürger positiv überraschen, wenn wir ihnen auf neue Weise die sehens- und erlebenswerten Möglichkeiten ihrer Heimat vor Augen führen können“, sind sich die drei Bürgermeister einig.

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