Initiative zum Selber Nähen von behelfsmäßigen Schutzmasken gestartet

(wS/red) Siegen-Wittgenstein 26.03.2020 | Weltweit steigt die Zahl der Krankheitsfälle durch das Coronavirus kontinuierlich an, auch in Siegen sind mittlerweile (Stand: 25. März 2020) 14 infizierte Menschen registriert.

Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hat die Landregierung Nordrhein-Westfalen ein weitreichendes Kontaktverbot und weitere Maßnahmen erlassen; die Rechtsverordnung ist seit 23. März 2020 in Kraft.

Jeder Einzelne kann darüber hinaus durch eine gute Händehygiene, die Einhaltung der Husten- und Nies-Etikette sowie das Einhalten von 1 bis 2 Metern Abstand zu anderen Personen dazu beitragen, dass sich die Ausbreitung des Virus verlangsamt.

Weil die Abstandsregel aber gerade im Umgang mit Risikopersonen – also beispielswiese pflegebedürftigen Angehörigen im häuslichen Umfeld – nicht eingehalten werden kann, sollte hierbei ein Mund- und Nasenschutz getragen werden. Dieser schützt den Träger zwar nicht sicher vor einer möglichen Infektion, hilft aber mit, seine Mitmenschen zu schützen, wenn der Träger hustet oder niest. Denn die Stoffmasken verhindern die Verteilung von Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen entstehen und auf die Schleimhäute von Kontaktpersonen gelangen können. Die Tröpfchen können auch auf Oberflächen gelangen und diese kontaminieren; direkter Handkontakt mit Oberflächen, die mit virushaltigen Sekreten kontaminiert sind, und anschließender Hand-, Mund- oder Nasenkontakt kann ebenfalls zur Übertragung führen.

Bekanntlich sind Schutzmasken aktuell nicht mehr bzw. nicht in ausreichender Menge erhältlich. Die Feuerwehr Siegen hat daher für die Krönchenstadt eine Initiative in Kooperation mit der Volkshochschule Siegen und der hiesigen Firma Stoffwerk gestartet. Stoffwerk spendet vorgestanzte Stücke und Streifen aus geeignetem Stoff sowie Garn, die Volkshochschule koordiniert die Arbeit einiger Hobby-Näherinnen, die die Masken herstellen.

Für „Jedermann“ stellt die Feuerwehr darüber hinaus über ihre Homepage und die Facebook-Seite weitere Informationen samt einer Nähanleitung zur Verfügung. Matthias Ebertz, Leiter der Feuerwehr Siegen, erklärt: „Wir haben uns ein wenig im Netz umgeschaut und eine einfache, aber gute Möglichkeit gefunden, die die Stadt Essen veröffentlicht hat, entsprechende Schutzmasken selbst herzustellen.“ Sein Appell an die Siegenerinnen und Siegener: „Da viele von Ihnen zu Hause sind und wir auch unsere Freizeit nicht so gestalten können, wie wir es vielleicht möchten, wäre es doch schön, wenn sich jeder und jede nach seinen und ihren Möglichkeiten kreativ betätigen würde und für sich selbst und vielleicht für den Nachbars- und Freundeskreis entsprechende Schutzmasken fertigt.“ Dabei, so Ebertz, sei den Verantwortlichen sehr wohl bewusst, dass diese Masken nicht dem Stand der Technik entsprechen werden (eine Haftung wird explizit ausgeschlossen!), „aber vielleicht kann dies ein kleiner Beitrag zur Verhinderung der Ausbreitung des Corona-Virus COVID-19 beitragen.“ Allerdings sei und bleibe die Einhaltung der Abstandsregel immer noch die wirkungsvollste Maßnahme.

Hier findet man die Nähanleitung: https://feuerwehrsiegen.de/blog/2020/03/nahanleitung-provisorischer-mundschutz

Foto: Stadt Siegen

 

 

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