(wS/red) Bietigheim/Ferndorf 31.12.2020 | Nur noch die Tordifferenz zum Tabellensiebzehnten Konstanz trennt Ferndorf von einem direkten Abstiegsplatz
In den vergangenen Jahren hat Ferndorf nun schon acht mal gegen die SG BBM Bietigheim gespielt und auch acht mal verloren, noch nie war ein Sieg gegen diesen Gegner drin.
Dabei lag alles im Bereich des Möglichen, aber wieder einmal hat sich der TuS durch eine Vielzahl an Fehlern selbst geschlagen. Es waren 35 Minuten, 35 Minuten, in denen unsere Ferndorfer mit schnellem Tempospiel den Gegner ins Straucheln brachten und in diesen 35 Minuten war Bietigheim nicht ein einziges mal in Führung.
Nicht, das alles in Ordnung war in diesen 35 Minuten, es gab da schon unerklärliche Fehler, die wir aber auch aus der Vergangenheit kennen.
Jeder will Einzelaktionen machen, viel zu schnell,
wir kommen aus dem Konzept. ich weiß auch nicht warum.
(Trainer Robert Andersson)
Der TuS ging durch „Borne“ direkt in Führung, Toni Sario legte nach, danach kamen zwei der typischen Julian Schneider Kracher und dann war Josip Eres drei mal am Zuge. Gut, Bietigheim erlaubte man zwischendurch auch drei Treffer, aber trotzdem stand in der 13. Minute ein 3:7 auf der Anzeigetafel. So hatte sich Trainer Robert Andersson das sicherlich auch vorgestellt. Doch dann verlor der TuS-Motor an Geschwindigkeit, Toni Sario hatte zwar noch etwas zählbares parat, aber dann verwarfen Torben Matzken, Andreas Bornemann und Toni Sario und der Gegner bedankte sich für diese Geschenke und die Anzeigetafel zeigte nun ein 9:9.
Aufstehen, Mund abputzen und weiter geht`s, wäre Marin Durica im Ferndorfer Kasten in der 1. HZ nicht so gut drauf gewesen, hätte es sicher anders ausgesehen, aber so zog Ferndorf nach 2 Treffern von Torben Matzken und je 1 Tor der Schneider-Brothers mit einem 12:13 in die Pausenkabine ein.
Mit dem Pausenstand von 12:13 war Robert Andersson aber durchaus zufrieden.
Und Ferndorf kam in Schwierigkeiten, der Gastgeber hatte die Deckung umgestellt und stellte den TuS damit vor große Probleme. Schluß war mit den schnellen Toren, jetzt musste um jedes Tor gekämpft werden und das trug nicht unbedingt zur Sicherheit im Spiel bei.
Dann machen wir technische Fehler, die dann schnell zu Gegentoren führen
(Robert Andersson)
Bis zur 35. Minute erzielte jedes Team noch 4 Tore, Mattis Michel versenkte nach tollem Anspiel an den Kreis zwei Stück davon. Danach zündete Bietigheim den Turbo, Ferndorf wirkte nun ideenlos, man sah viele Einzelaktionen, die nichts brachten.
Wir hatten da Absprachen mit den Halbrechten und Kreisläufern,
Der Gegner macht da 6 bis 7 Tore vom Kreis, das wollten wir eigentlich verhindern.
(Robert Andersson)
Bietigheim machte das jetzt clever, man sah auch die höhere Qualität, sie gewannen mehr Zweikämpfe, haben ihr Konzept behalten und einfach ihr Spiel gespielt, so Trainer Robert Andersson..
Ferndorf gelang jetzt nicht mehr viel, zwischen der 35. und der 52. Minute gelangen ihnen nur 5 Treffer, die Süddeutschen in der Nähe von Stuttgart erzielten indessen unglaubliche 13 Treffer. Zwar war in der 44. Minute Lukas Puhl für den etwas unglücklich agierenden Marin Durica ins Tor gekommen, aber auch ihm flogen die Bälle nur so um die Ohren. So übergab Lukas Puhl in der 55. Minute die Handschuhe wieder an Marin Durica.
Wir haben zuwenig Tore aus dem Rückraum gemacht. Wenn wir mal eine Chance hatten,
haben wir den Ball nicht geworfen sondern weitergespielt.
(Robert Andersson)
Währenddem die SG BBM ihre Magazine auffüllte, schob sich ein Ferndorfer ins Rampenlicht, dessen Leistungen man gar nicht oft genug erwähnen kann. Es ist Julian Schneider, der mit dem „Messer zwischen den Zähnen“ kämpfte, obwohl die Niederlage schon beschlossene Sache war. Den Kampfeswillen, den er an den Tag legte, hätten wir uns von der gesamten Mannschaft gewünscht, bis zur Sirene knallte er dem Gegner noch 4 unhaltbare Dinger in die 6 qm aus Netz und Holz.
Wir liegen so bei 50-70 %, wir kriegen das noch nicht über 60 Minuten hin,
da haben wir noch etwas Arbeit vor uns.
(Robert Andersson)
Die Schneider-Brothers und Josip Eres erledigten somit die restliche Ergebniskosmetik, konnten aber die 33:27 Niederlage der Siegerländer nicht mehr verhindern, uns aber evtl. eine zweistellige Niederlage ersparen.
Josip Eres, ein Spieler, der in der weiteren Saison für Ferndorf noch sehr wichtig sein wird, der heute alle 5 Siebenmeter verwandelte, der zusammen mit Julian Schneider jeweils 7 Treffer erzielte , er ist zugleich auch der Goalgetter des Teams, mit 69 Toren belegt er Platz 6 der Torschützenliste der 2. BL.
Fazit: Bis auf den Nikolaussieg gab es im Dezember für den TuS nichts zu holen, die Gründe dafür muss nun Trainer Robert Andersson ergründen, sie dürften vielfältiger Natur sein, Corona und wichtige verletzte Spieler gehören sicherlich dazu, aber das alleine kann ja nicht des Rätsels Lösung sein. Die kurze Pause muss jetzt genutzt werden um das Leistungslevel der Mannschaft wieder hochzuschrauben, damit wir künftig nicht schon nach 40-50 Minuten unser Pulver verschossen haben.
Überzeugen können wir uns alle davon, wenn der TuS (nach jetzigem Stand) am 13. Februar auswärts beim TV Hüttenberg zu Gast ist. Anwurf gegen Hüttenberg ist um 19:30 Uhr und zwar in der Rittal-Arena in Wetzlar, der Spielstätte der HSG Wetzlar.
Was uns sonst noch auffiel:
- Es wurden wieder alle Siebenmeter verwandelt
- Es gibt in der Liga nur 4 Vereine, dessen beste Torschützen bisher noch keine Zeitstrafe bekommen haben, Josip Eres gehört zu ihnen, BRAVO.
- Josip Eres und Julian Schneider erzielten die Hälfte aller Ferndorfer Tore
SG BBM Bietigheim gegen TuS Ferndorf: 33:27 /12:13)
Statistik:
Tor: Marin Durica (1-44 + 55-60- Min.) 11/36 Paraden = 31 % + Lukas Puhl (44-55 Min) 1/9 Parade = 11 %
Torschützen:
Josip Eres und Julian Schneider je 7
Toni Sario, Torben Matzken und Mattis Michel je 3
Lucas Schneider und Andreas Bornemann je 2
Robert Andersson zu aktuellen Ligasituation:
Ich hoffe, das alles weitergehen kann, aber dann kommen viele „Englische Wochen“
Fotos: TuS Ferndorf, Bericht: Peter Trojak
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