TuS Ferndorf – Deprimiert und ohne Punkte fährt der haushohe Favorit VfL Gummersbach nach Hause. Aber…….

(wS/red) Ferndorf 14.04.2021 | Noch ist der Sieg nicht unter Dach und Fach

Einem Husarenstreich gleich besiegt der stark Ersatzgeschwächte und mit hohem Trainingsdefizit ausgestattete TuS Ferndorf den hochfavorisierten Aufstiegsaspiranten VfL Gummersbach und schickt ihn mit einer 27:25 Niederlage nach Hause.
Das hatten die Wettbüros so auch nicht in ihren Büchern stehen und der VfL mit Sicherheit auch nicht. Gummersbachs Trainer Gudjon Valur Sigurdsson hatte trotzdem im Vorfeld geäußert, dass man das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen solle, aber die Aussage mag auch psychologischer Natur gewesen sein.

Aber der Sensationssieg ist noch nicht in „trockenen Tüchern“, denn ein noch nie dagewesenes Kuriosum bestimmte die ersten Minuten des Spiels.
Julian Schneider bekam in der 7.Minute eine 2-Minuten-Strafe und der im gesamten Spiel ÜBERRAGENDE Tim Hottgenroth verließ das Tor und die Nummer 23 Lukas Pechy kam ins Spiel. Kurz darauf wurde er auf Linksaußen angespielt und verwandelte spektakulär im spitzen Winkel zum 3:2.

Der TuS brannte ein Feuerwerk ab. Foto: Lukas Trojak

Das Spiel ging weiter, wurde auf kurz darauf unterbrochen. Die Schiris Koppl/Regner kamen zum Zeitnehmertisch um etwas zu klären. Sie erfuhren dort, dass Lukas Pechy, der grade das 3:2 erzielt hatte, nicht auf ihrem Spielberichtsbogen stehen würde. Kurios war allerdings, dass sein Name auf dem offiziellen elektronischen Spielbericht stand. Die Verwirrung war perfekt, ließ sich aber offensichtlich nicht klären. Die Schiris machten das, was sie wohl machen mussten (!!??), sie nahmen Lukas Pechy aus dem Spiel und verbannten ihn auf die Tribüne. Zudem erhielt Robert Andersson als Trainer dafür die Gelbe Karte, ebenso kurios war nun, dass das Tor von Lukas Pechy trotzdem anerkannt wurde. Der VfL Gummersbach legte nach Spielende Beschwerde ein, dessen Ausgang/Entscheidung kann sich aber noch bis in die kommende Woche hinziehen.

Die „Brigade C“ des Ferndorf ließ es sich nicht nehmen, trotz leerer Halle die Mannschaft mit einem Banner anzufeuern. Foto: Lukas Trojak

Foto: Lukas Trojak

Foto: Lukas Trojak

Ob dieses Ereignis nun von großer Bedeutung war oder nicht, „Handballdeutschland“ sah ein körperbetontes spannendes Spiel, in dem der VfL nie seine Normalform erreichte, Trainer Gudjon Valur Sigurdsson bemängelte vor allem die schlechte Offensive. Der TuS Ferndorf dagegen konnte ja frei aufspielen, er war ja schon im Vorfeld bei vielen zum Verlierer abgestempelt worden. Nicht im Traume dachte man im Oberbergischen daran, dass ein Team, welchem 6 Wochen jegliche Trainings-u. Spielmöglichkeiten fehlte, in der Lage sein könnte, dem haushohen Favoriten, dem Goliath VfL Gummersbach Paroli bieten zu können. Hatte man den Ferndorfern beim Spiel gegen Hamm schon mächtig viel Spaß attestiert, so legten sie hier nochmal eine kräftige Schüppe drauf.

Archivfoto Verein.Lucas Schneider

Das zeigte sich in der Spielweise des Gastes, er versemmelte etliches an Würfen, über das Tor, neben das Tor, Konzentration ist etwas anderes. Vielleicht hat sie die Art, wie der Gastgeber Ferndorf auftrat verwirrt, aber das haben auch Unmengen an Fans zu Hause am TV/PC gedacht. Tim Hottgenroth im Tor des TuS war der Man of the Match, krakenähnlich fischte er dem Gegner die Bälle aus der Luft, am Schluß standen 15 Paraden zu Buche, eine grandiose Leistung.
Überragend auch in diesem Match wieder Lucas Schneider, er erzielte wieder 5 wichtige Tore, gefolgt vom hervorragend spielenden Christopher Klasmann, der den Gegner mit einigen frechen Aktionen und 6 Treffern verblüffte. Auch der Fuchs aus Berlin, Torben Matzken steuerte 4 saubere Tore zum Sieg des TuS bei.

Foto Verein. Christopher Klasmann

Thomas Rink hob sich das Schönste bis zum Schluß auf, 1 Minute vor der Sirene markierte er das 26:25 für Ferndorf. Den Schlußpunkt setzten die Schneider-Brüder und Niklas Diebel, Lucas Schneider passte zu Julian Schneider, der suchte und fand Niklas Diebel und der erlöste ganz Handball-Ferndorf und knallte dem VfL Gummersbach das Spielgerät zum Endstand von 27:25 in die Maschen. Aus, Schluß vorbei, Ferndorf siegt und die Sensation ist perfekt.
Mit Ferndorf wird wieder zu rechnen sein, denn eine Mannschaft, der immer noch 6 Stammspieler fehlen, die 6 Wochen Handball-Zwangsurlaub nehmen musste und dann zu dieser Leistung fähig ist, ist alles zuzutrauen.
Das können sie beweisen, denn am Samstag, den 17. April begrüßen sie den Tabellennachbarn vom Bodensee, die HSG Konstanz in der Stählerwiese.

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