Rechtsextreme Aktivitäten im Kampfsport

(wS/Si) Siegen-Wittgenstein 09.07.2021 | Am 21. Juni fand in Dortmund eine Fachtagung unter dem Motto „Gewalt-Dynamik.

Rechtsextreme Aktivitäten im Kampfsort“ statt. Vertreter aus der Kampfsportszene, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Polizistinnen und Polizisten hatten sich auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung versammelt. Pandemiebedingt waren nur 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugelassen.

Hintergrund der Veranstaltung ist die Zunahme von rechtsextremen Aktivitäten im Kampfsport. Hinzu kommen weitere extremistische Gruppierungen, die die Kampfsportbühne nutzen, um auf martialische Art und Weise Macht zu demonstrieren. Teilweise verfügen die rechtsradikalen Grippen über eigene Kampfverbände, die international organisiert sind.

Bahman Pournazari

Einer der Hauptinitiatoren der Veranstaltung war der Extremismusbeauftragte der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein Bahman Pournazari. Der 37 Jährige Kampfsport- und Deeskalationstrainer weiß, wovon er spricht. Seit vielen Jahren nutzt er selbst den Kampfsport, um mit straffällig gewordenen Jugendlichen zu arbeiten. Dabei geht es nicht um das Erlernen einer Kampfsportart. Viel mehr ist der Zugang über diese Form der körperlichen Tätigkeit ein Mittel, um an verborgene Gefühle wie Angst, Wut oder Ohnmacht zu kommen. Der Kampfporttrainer muss intensive Gefühle seines Schützlings im Blick haben, Aggressivität kanalisieren und seinen Schüler über viele Krisen führen.

„Die Kombination aus Kampfsport und radikalem Denken hat eine sehr explosive Kraft. Der Kreis Siegen-Wittgenstein verfügt glücklicherweise über eine traditionsreiche und vielfältige Kampfsportgemeinde, die in vielerlei Hinsicht für ein gutes Miteinander sorgt und tagtäglich präventiv ihren Beitrag leistet“, so Pournazari.

Die Resonanz auf die Veranstaltung ist positiv ausgefallen. Weitere Tagungen sind derzeit in Planung.

Darauf aufbauend bietet, die KPB Siegen-Wittgenstein den Workshop „Extremismus und Kampfsport – warum Radikale kämpfen lernen“ für Kampsporttrainer und Verantwortliche aus dem Kampfsport an. Der Workshop behandelt also zwei miteinander verknüpfte Themenschwerpunkte und verfolgt damit mehrere Ziele. Einerseits wird der Versuch unternommen, die Strukturen von Extremismus zu durchleuchten und andererseits über die Verbindung zum Kampfsport aufzuklären. Nach den Sommerferien wird es zu diesem Workshop weitere Informationen geben.

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