Für Allergiker gefährlich: Vogelfutter oft mit Samen der Beifuß-Ambrosie verunreinigt

(wS/red) Siegen-Wittgenstein 09.12.2021  Wer heimische Vögel durch eine Winterfütterung unterstützen möchte, sollte darauf achten, dass viele im Handel erhältliche Vogelfuttermischungen mit Samen der Beifuß- Ambrosie verunreinigt sind. Darauf weist die Umweltabteilung der Stadt Siegen jetzt hin. „Die Beifuß-Ambrosie stellt eine Gefahr für alle Allergiker dar“, erklärt Dr. Bernhard Kraft, Leiter der städtischen Umweltabteilung. „Bereits wenige Pollenkörner der Pflanze können die Entwicklung einer Allergie mit Heuschnupfen und häufig auch schwerem Asthma bewirken.“ Durch die späte Blüte der Pflanze aus Nordamerika könne sich die Leidenszeit der Pollenallergiker somit bis in den Herbst verlängern. Laut der städtischen Umweltabteilung wurde bereits vor einigen Jahren bei Untersuchungen festgestellt, dass ein Teil der im Handel erhältlichen Vogelfuttermischungen mit den Samen der Beifuß-Ambrosie verunreinigt sind. Die Felder, von denen das Vogelfutter meist in Südosteuropa geerntet wird, sind häufig mit der Ambrosia verunkrautet. Die Samen konnten auch in vielen Produkten nachgewiesen
werden, die als „Ambrosia-kontrolliert“ oder „Ambrosia-controlled“ gekennzeichnet sind.

Für den Verbraucher ist es daher trotz Kennzeichnung nicht möglich, zu erkennen, welches Produkt tatsächlich weitgehend frei von Ambrosia-Samen ist. Über die Vogelfuttermischungen gelangen die Samen dann in die heimische Umgebung und auch in einigen Siegener Gärten wurde die Beifuß-Ambrosie bereits festgestellt. Alle Exemplare standen unter oder neben Vogelfutterplätzen. Um der Gefahr vorzubeugen, empfiehlt Dr. Bernhard Kraft, bestenfalls großkörniges Sonnenblumensamen-Vogelfutter zu verwenden und dieses vor Gebrauch zu sieben. Das Sieb sollte eine Maschenweite von etwa 4 Millimetern aufweisen – geeignet sind dafür zum Beispiel Salatseiher, die in vielen Haushalten vorhanden sind. Die feinen Anteile sollten anschließend über den Restmüll entsorgt werden. Dies gelte ebenfalls für Vogelfutter-Abfälle oder Käfigstreu, die keinesfalls in der freien Landschaft oder über die Biomülltonne entsorgt werden sollten. Wichtig sei außerdem, die Vogelfutterplätze und ihre Umgebung im Frühjahr und Sommer zu kontrollieren und Ambrosia-Pflanzen möglichst frühzeitig zu entfernen. Damit sich die Beifuß-Ambrosie nicht ausbreiten kann, sollte Vogelfutter nicht als Saatgut für Schnittblumenfelder oder Wildäcker zweckentfremdet werden.

Foto: Universitätsstadt Siegen

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