Impfcontainer in Neunkirchen ein Erfolgsmodell

(wS/Ne) Neunkirchen 21.01.2022 | „Gemeinsam gegen Corona“ – Impfcontainer in Neunkirchen ein Erfolgsmodell

Seit sechs Wochen steht ein Container auf dem Parkplatz im Bitzegarten in Neunkirchens Zentrum: Fünf Neunkirchener Ärzte haben sich hier zusammengetan, um den Menschen vor Ort durchgängig ein unbürokratisches Impfangebot zu machen. Sie verabreichen Erst-, Zweit und Booster-Impfungen und schützen so Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor einer möglichen Ansteckung und schweren Verläufen.

Zigtausend Dosen habe man seit dem 3. Dezember verabreicht, so der Kinderarzt Dr. Michael Prinz. Im Wechsel mit seinen Kollegen aus dem Ärztezentrum Medi+Vital – Dr. Dirk Ritter, Dr. Frank Lohmar, Seung-Yong Chung sowie Jakob Wiens (weiteres Impfzentrum in Hamm) – steht er montags bis samstags für alle ab 12 Jahren bereit, die sich impfen lassen möchten. Für die Fünf- bis Elfjährigen hält er sich den Mittwochnachmittag in seiner Praxis frei.

„Die Resonanz ist sehr positiv“, erklärt Dr. Michael Prinz, „selbst aus Siegen und vom Westerwald kommen Menschen, um sich impfen zu lassen.“ Das liegt auch an den moderaten Wartezeiten. Dank der breiten Zeitkorridore, während denen der Container geöffnet ist, braucht niemand lange zu warten. Auch bezüglich des Personalaufwands ist das Team flexibel: „Bei Bedarf können wir die Öffnungszeiten anpassen oder den Impfcontainer mit mehreren Ärzten besetzen.“

Der Container selbst ist mit allem ausgerüstet, was es für die Impfung braucht: Für die Anmeldung sind Impfpass und Personalausweis nötig. Außerdem muss nach dem Aufklärungsgespräch ein Infoblatt unterschrieben werden. Sind die Formalien abgeschlossen, geht es zur Impfung, die wahlweise im Sitzen oder Stehen ausgeführt wird. Direkt im Anschluss kann der Geimpfte seinen neuen Impfstatus in einer Apotheke oder Arztpraxis in einen QR-Code fürs Handy umwandeln lassen. „Das ganze Procedere dauert nicht einmal fünf Minuten“, weiß Dr. Prinz. Für den Fall, dass der Kreislauf des Geimpften schlappmacht, steht im Impfcontainer ein zweiter Raum mit einer Liege zur Verfügung. „Die Notfallversorgung ist geregelt“, so der Mediziner.

Ein besonderer Service ist die Impfung im Auto. Sie kann von gehbehinderten Menschen in Anspruch genommen werden: Dazu meldet sich die Begleitperson einfach im Impfcontainer und der diensthabende Arzt, versorgt die zu impfende Person im Wagen mit dem Vakzin. Begeistert zeigte sich der Mediziner von der Kooperation mit den weiterführenden Schulen: „Wir haben spezielle Schultermine angeboten, die außer den Schülerinnen und Schülern auch deren Eltern oder Lehrer wahrgenommen haben. Das hat super geklappt.“

Etwa 1.500 Impfungen werden pro Woche von einem Ärzte-Team des Medi+Vital im Neunkircher Impfcontainer durchgeführt.

Eine Besonderheit stellt die Impfung der Fünf- bis Elfjährigen dar: Der Kinderarzt benötigt vor dem Piks dafür das Einverständnis beider Elternteile und des Kindes selbst. Die Abstände zwischen den Impfungen entsprechen denen der Erwachsenen und Jugendlichen. „Wir impfen nach vier Wochen zum zweiten Mal. Ein Impfschutz besteht zwei Wochen im Anschluss an die zweite Impfung.“

Eine Booster-Impfung wird derzeit nur für Jugendliche und Erwachsene empfohlen. Sie kann nach drei Monaten in Anspruch genommen. Das Ärzteteam im Container in Neunkirchen empfiehlt, vor der Auffrischungsimpfung vier Monate zu warten.

Nach wie vor gibt es auch Menschen, die sich erstmalig impfen lassen. So berichtet Dr. Prinz von einer 93-jährigen Dame, die sich bester Gesundheit erfreute und erst kürzlich zur Vakzination im Impfcontainer vorbeikam. Doch ganz gleich, wer welche Impfung haben möchte: „Es ist genügend Impfstoff vorrätig“, weiß das Ärzteteam des Medi+Vital.

Wer sich impfen lassen möchte, kann dies zu folgenden Zeiten: Montag: 10:00 bis 15:00 Uhr, Dienstag bis Donnerstag: 9:00 bis 15:00 Uhr, Freitag: 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag 9:00 bis 15:00 Uhr. Kinder von fünf bis elf Jahren können mittwochs von 15:00 bis 17:00 Uhr in der Praxis Dr. Prinz geimpft werden. Der Container wird definitiv bis Ende Januar geöffnet bleiben. Je nach Bedarf werden die Öffnungszeiten im Februar angepasst. Infos dazu gibt es auf der Homepage der Gemeinde Neunkirchen sowie in den Praxen der teilnehmenden Ärzte.

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