(wS/uni) Siegen 09.05.2022 | Um Ideen, Wissen und Technologien aus Forschung, Entwicklung und Lehre in die Gesellschaft zu übertragen, wird die Universität Siegen im Programm „Innovative Hochschule“ gefördert.
Die Universität Siegen ist in Südwestfalen fest verankert und eng mit ihren regionalen Partnern vernetzt. Der Austausch und der Transfer von Wissen und Ideen wird jetzt mit einer Millionen-Förderung verstärkt, da die Uni Siegen in der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ zur Förderung ausgewählt worden ist. Mit diesem Förderprogramm soll der Transfer von Ideen, Wissen und die Technologien aus der Forschung, Entwicklung und Lehre in die Gesellschaft beschleunigt werden. Die bis zu fünfjährige Förderung soll Anfang 2023 starten und beträgt bis zu zwei Millionen Euro jährlich. Die Universität erhält daher zehn Millionen Euro für das Projekt „FUSION – Forschungsbasierte Koevolution: Transformation des ländlich industrialisierten Raumes als Handlungsfeld der Universität Siegen“. Insgesamt wurden 55 Hochschulen – neun aus Nordrhein-Westfalen – in der zweiten Runde der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ ausgewählt, davon 51 Fachhochschulen oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften und vier Universitäten.
NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sagt: „Ich gratuliere den nordrhein-westfälischen Hochschulen zu ihrem überaus erfolgreichen Abschneiden. Die Hochschulen sind eng in ihren Regionen vernetzt und liefern wertvolle Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft. Daher ist es wichtig, dass Forschungsergebnisse transferiert werden und so der Gesellschaft nutzen.“
„Es freut mich sehr, dass die Universität Siegen neben den großartigen Erfolgen in Forschung und Lehre nun auch im Bereich Transfer punkten kann. Die Förderung steht in der Tradition der Arbeit von Prof. Hanna Schramm-Klein, den erfolgreichen Anträgen in Bund und Land und unterstreicht das Engagement im Bereich Transfer nachdrücklich. Die Förderung im Programm ‚Innovative Hochschule‘ wird die Entwicklung des Hauses der Innovation, des Hauses der Wissenschaft und damit den Transferaktivitäten noch mehr Kraft verleihen und schlussendlich den BürgerInnen und natürlich der heimischen Wirtschaft in Südwestfalen zugutekommen“, erklärt Uni-Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart.
„Um auch in der Zukunft erfolgreich zu sein und die Stärke der Region zu bewahren, ist ein tiefgreifender Transformationsprozess nötig. Die Zukunftsgestaltung ländlich industrieller Regionen ist von großer Wichtigkeit für die Stabilität demokratischer Gesellschaften. Was passiert, wenn Menschen im ländlichen Raum die Hoffnung auf gute Lebensqualität verlieren, kann man in den USA, Ungarn oder Polen erkennen. Unser Projekt ist in seiner Konzipierung über die letzten beiden Jahre im engen Austausch mit regionalen Akteuren entstanden. Es setzt darauf, in Reallaboren mit Partnern in der Region Forschung aufzusetzen und Lösungen für drängende Zukunftsfragen zu entwickeln. Für die Universität Siegen bietet das Vorhaben die Möglichkeit ihre international gut vernetzte Forschung an den Problemen ländlich industrialisierter Regionen zu schärfen und eine eigenständige Profilierung dadurch weiter zu entwickeln“, erklärt Prof. Dr. Volker Wulf, Prorektor für Digitales und Regionales, der für das Haus der Innovation zuständig ist. Prof. Dr. Petra M. Vogel, Prorektorin für Internationales und Lebenslanges Lernen und verantwortlich für das Haus der Wissenschaft, ergänzt: „Der Erfolg bei der Antragstellung ergänzt perfekt unsere derzeitigen Aktivitäten, die darin bestehen, mit Ideen-Laboren das Haus der Wissenschaft neu auszurichten, indem wir stärker die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung erfragen und einbeziehen, insbesondere in Hinblick auf unseren Umzug ins Johann-Moritz-Quartier Anfang 2024.“
Im Förderzeitraum soll ein Innovations-Ökosystem entstehen, das auf die Schwerpunkte in der Forschung und Lehre der Universität und die Herausforderungen der Region wechselseitig ausgerichtet ist. Diese sind unter anderem: Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Wandel. In Reallaboren sollen beispielhaft Lösungen für die Zukunft des ländlich-industrialisierten Raumes entwickelt werden. Dafür stehen mehrere Praxisfelder im Fokus, in denen jeweils konkret an Forschungsfragen gearbeitet wird: Arbeit & Digitales, Ressourcenschonung & Dekarbonisierung, Gesundheit & Altern, Soziales & Inklusion, Kollaborationen & Post-Wachstum. Dazu kommt das Praxisfeld Regionale Entwicklungsstrategie, um den Dialog mit der Region zu gestalten. Externe Impulse werden aufgegriffen und über ein Praxisfeld Strukturentwicklung, Vernetzung & Reflexion etabliert.
Hintergrund
„Innovative Hochschule“ ist eine Bund-Länder-Initiative zur Förderung des forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfers. Beschlossen wurde sie von den Regierungschefinnen und -chefs von Bund und Ländern 2016. Sie soll Hochschulen darin unterstützen, sich im Leistungsbereich Transfer und Innovation, der auch als „dritte Mission“ der Hochschulen – neben Forschung und Lehre – bezeichnet wird, zu profilieren und ihre strategische Rolle im regionalen und überregionalen Innovationssystem zu stärken. Insgesamt stellen Bund und Länder für die zweite Förderrunde bis zu 285 Millionen Euro zur Verfügung. Die Fördermittel werden zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Bundesland der jeweiligen Hochschule getragen. Weitere Informationen finden Sie hier.