Die Leidenschaft zur Berufung gemacht – Eileen Schoew über ihre Erfahrungen mit der Bildungsberatung des Kreises

(wS/si) Siegen 06.07.2023 | Eileen Schoew hat es geschafft. Nein, sie ist nicht reich und berühmt, aber sie hat einen Weg gefunden, ihre Leidenschaften zum Beruf zu machen. Sie arbeitete lange Jahre im Einzelhandel, daneben als selbständige Tätowiererin und hat jetzt auch noch die Ausbildung zur Rettungssanitäterin an der DRK Berufsfachschule Olpe abgeschlossen. Der Weg dahin war allerdings nicht leicht; immer wieder gab es bürokratische und finanzielle Probleme und schwierige Situationen, die anfangs ausweglos erschienen. Dass sie ihr berufliches Ziel dennoch erreicht hat, verdankt sie in erster Linie ihrer Hartnäckigkeit – und der Unterstützung durch die Bildungsberatung des Kreises Siegen-Wittgenstein.

Als Eileen Schoew den Entschluss fasste, sich beruflich zu verändern, ist sie bereits seit 16 Jahren im Einzelhandel tätig. „Ich hatte eigentlich immer Spaß an meinem Job. Aber als meine Tochter auf die Welt kam, waren die Arbeitszeiten ein echtes Problem. Mein damaliger Arbeitgeber hat mir leider nicht die Unterstützung gegeben, die ich gebraucht hätte“, sagt sie. Schnell wird klar: Etwas muss sich verändern. „Über ganz viele Ecken habe ich von der Bildungsberatung des Kreises Siegen-Wittgenstein erfahren“, erinnert sie sich.

Eileen Schoew erfüllt sich ihre beruflichen Träume

Bei der Bildungsberatung trifft sie Ilona Grüdelbach, die das vom Land NRW und dem Europäischen Sozialfonds geförderte Programm „Perspektiven im Erwerbsleben“ zusammen mit drei Kolleginnen umsetzt. Bei dem Programm werden Menschen beraten, die sich beruflich weiterentwickeln oder verändern wollen. Im Fokus der Beratung stehen Interessen, Fähigkeiten und Wünsche der Personen. „Der Lebenslauf spielt bei der Beratung nur eine kleine Rolle. Wir fokussieren uns auf die Person selbst. Oft fangen wir von Grund auf an und überlegen, welche Interessen die Person hat. Erst am Ende geht es darum, konkrete Berufsideen zu entwickeln“, sagt Ilona Grüdelbach.

Teil des Programms ist der Talentkompass, ein Werkzeug zur Erfassung der eigenen Stärken und Kompetenzen. Hierbei werden die Fähigkeiten und Interessen der Personen ermittelt und auf dieser Grundlage geschaut, welche berufliche Richtung am besten eingeschlagen werden könnte. Der Talentkompass wird in vielen Beratungsstellen genutzt.

„Neben Rettungssanitäterin waren auch Bauzeichnerin oder Produktdesignerin Vorschläge, die in der Beratung entstanden sind“, sagt Eileen Schoew. Trotzdem musste sie nicht lange überlegen: „Schon als Kind war ich bei der freiwilligen Feuerwehr. Das Rettungswesen ist einfach meine Leidenschaft“, sagt sie.

Trotz klarem Ziel traten schnell Probleme auf. Vor allem Formalitäten und bürokratische Prozesse verhinderten anfangs, dass Eileen Schoew die Ausbildung machen konnte. „Das war keine einfache Zeit und ich war auch manchmal am Boden“, sagt die 37-Jährige. Immer wieder hat sie in dieser schwierigen Phase Kontakt zu Ilona Grüdelbach, die sie berät und unterstützt. „Ich glaube, ohne Frau Grüdelbach hätte ich das nicht durchgezogen. Sie hat mich immer wieder aufgebaut und motiviert weiterzumachen“, sagt sie.

Die Ausbildung zur Rettungssanitäterin schließt Eileen Schoew als Klassenbeste ab. Das verdankt sie ihrer Leidenschaft für die Themen und ihrem Fleiß: „Ich habe viele Nachmittage mit meiner Tochter am Esstisch gesessen; sie hat Mathe gelernt und ich Notfallmedikamente. Auch während der einen oder anderen 24 Stundenschicht habe ich auf der Wache gelernt, während die Kollegen Ruhephase hatten,“ sagt sie. Schon während der Ausbildung zur Rettungssanitäterin müssen Anwärter einige Schichten auf einer Rettungswache absolvieren.

Ihre Ausbildung hat Eileen Schoew vor kurzem beendet – aktuell bewirbt sie sich bei verschiedenen Rettungsdiensten in der Region. Zurückblickend auf die Zeit zwischen ihrem Job im Einzelhandel und ihrer heutigen Situation sagt die 37-Jährige: „Es war zwar nicht immer einfach, aber jetzt habe ich die Chance, meinen Traum zu leben. Die Bildungsberatung des Kreises Siegen-Wittgenstein hat daran einen großen Anteil. Frau Grüdelbach war für mich wie eine Lotsin, die mir immer wieder Wege zu meinem Ziel gezeigt hat. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Eileen Schoew in Aktion

Die Bildungsberatung des Kreises kann jeder in Anspruch nehmen, der sich beruflich weiterentwickeln oder verändern möchte. Bis zum Jahresende gibt es auch noch das Landesprogramm „Perspektiven im Erwerbsleben“. Interessierte erreichen die Bildungsberatung unter 0271 333-1152 oder über die Homepage des Kreises www.siegen-wittgenstein.de. Weitere Informationen zum Programm „Perspektiven im Erwerbsleben“ gibt es unter www.mags.nrw/perspektiven-im-erwerbsleben.

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