„Wir fahren nach Berlin!“ – Ü60/65- Kreisauswahl folgte der Einladung zum Turnier in der Hauptstadt

(wS/red) Siegen 19.07.2023 | Scheinbar haben sich die Erfolge der Ü60/65-Kreisauswahl Siegen-Wittgenstein bei Turnieren in NRW (u.a. der Gewinn der sog. „Inoffiziellen Deutschen Meisterschaft“) bis in die Fußballszene der Hauptstadt Berlin herumgesprochen, jedenfalls ging im Frühjahr die Einladung des BSV Eintracht Mahlsdorf zur Teilnahme am traditionsreichen Wölfi-Rohloff-Gedenkturnier (der Pokal wurde bereits zum 23. Mal ausgespielt) bei Teammanager Heinz Bernd Freund ein. Nach der Zusage reisten jetzt 10 Aktive der Kreisauswahl (Ü60 bzw. Ü65) mit vier Betreuern in den Berliner Osten, um den Siegerländer Fußball bei dem Turnier zu vertreten. Zehn Ü60-Teams aus fünf Bundesländern traten an, in zwei Gruppen mit je fünf Mannschaften wurde die Vorrunde nach der Vorgabe „Jeder gegen Jeden“ auf dem Kleinfeld mit sechs Feldspielern und Torwart bestritten. Die Siegen-Wittgensteiner, die während des Turniers als „Stadtauswahl Siegen“ geführt wurden, trafen in ihrer Gruppe auf Vorjahressieger Rostocker FC, Germania Wernigerode und die beiden Berliner Vereine Fortuna Biesdorf und BAC Wasser 75, letztere ist eine Betriebssportmannschaft, die im Wesentlichen aus Seniorenspielern von Hertha BSC besteht!

Hintere Reihe (von links): Ahmet Aydin (TSV Weißtal), Mathias Scheel (TSV Siegen), Ulrich Künkler (Grün-Weiß Eschenbach), Jürgen Kuhring und Rolf Woicik (beide FC Hilchenbach), Rainer Nohn (Sportfreunde Edertal), Manfred Schneidereit (FC Kreuztal), Rüdiger Schewior (TSV Siegen), Martin Mathes (Sportfreude Obersdorf-Rödgen)
Vordere Reihe (von links): Leo Kölsch, Mannschaftskapitän (TUS Volkholz), Lothar Blecher (FC Hilchenbach), Roland Syring, Torwart (SG Kredenbach/Müsen), Dirk Kuhring (FC Hilchenbach), Harald Göllner (SG Kredenbach/Müsen). Es fehlen: Jürgen Hartmann und Herbert Hoß als Betreuer. Foto: Verein

Im ersten Spiel wurde die Siegerländer Auswahl „kalt“ erwischt: Nach 15 Minuten, in denen der besser eingespielte Gegner aus Rostock jeden Fehler konsequent verwertete, stand es 3:0 für die Hansestädter. Die Spielpause nutzte die Mannschaft um den sportlichen Leiter Martin Mathes für die Analyse der Niederlage und taktische Neuausrichtung für das zweite Spiel gegen Fortuna Biesdorf. Hier ergaben sich aus einer sicheren Abwehr heraus mehrere gute Torchancen für die Siegener Auswahl, allerdings fehlte wiederholt das Glück beim Abschluss, so dass die Partie mit 0:0 endete. Zusätzliches Pech: Während dieses Spiels verletzte sich Rainer Nohn und fiel für das weitere Turnier aus! Mit der Einstellung „Jetzt erst recht“ wurde Spiel 3 gegen Germania Wernigerode souverän mit 2:0 [Torschützen Mannschaftskapitän Leo Kölsch und Rüdiger Schewior] gewonnen, in Spiel 4 konnte Wasser 75 nach einem frühen Tor von Harald Göllner nach hartem Kampf und einer starken Abwehrleistung knapp mit 1:0 besiegt werden. Damit hatte die Auswahl aus Siegen-Wittgenstein nach vier Spielen sieben Punkte auf dem Konto und musste auf die Ergebnisse der beiden letzten Gruppenspiele warten. Nach den beiden 2:1-Siegen von Rostock und Wasser 75 stand das „bittere“ Ergebnis fest: Drei Mannschaften hatten jeweils sieben Punkte, wegen des um ein Tor (!) schlechteren Torverhältnis verpasste die Truppe aus Si-Wi das Halbfinale knapp und spielte gegen den Dritten der anderen Gruppe, die Auswahl der Mecklenburgischen Seenplatte, um Platz 5. Hier stand es nach ausgeglichenem Spiel 1:1 [Torschütze Ahmet Aydin], das anschließende Neun-Meter-Schießen brachte dann die Entscheidung zugunsten der Mecklenburger. Insgesamt konnte die Kreisauswahl Siegen-Wittgenstein mit der sportlichen Leistung und dem Erreichen des 6. Platzes bei diesem gut besetzten Turnier zufrieden sein, hatte man doch nur gegen Titelverteidiger Rostocker FC (der im Finale Hessen Kassel mit 3:0 besiegte) verloren und in der Gruppenphase den Turnierdritten BAC Wasser 75, immerhin Berlins Betriebssportmeister 2023, besiegt. Wenn da nur nicht dieses eine Tor zu viel (oder zu wenig) gewesen wäre …!
Beim anschließenden „Sportlerball“ auf der schönen Sportanlage „Am Rosenhag“ in Mahlsdorf konnten rund 120 „alte“ Fußballer, darunter auch DDR-Schlagerstar Frank Schöbel aus der Ü80-Mannschaft der Mahlsdorfer, bei Essen, Getränken und Musik über den Turnierverlauf und den Fußball allgemein fachsimpeln. Harald Göllner hatte für die Mannschaft eine Überraschung parat: Er überreichte jedem Mitglied zur Erinnerung eine Medaille mit Fußballmotiv und den Daten des Turniers in Berlin.

Am nächsten Tag stand „Auslaufen“ auf dem Programm: Unter der sachkundigen Führung von Ulrich Künkler, Mitarbeiter in der Hessischen Landesvertretung in Berlin, und Sohn des Fußballers Ulrich Künkler von Grün-Weiß Eschenbach wurden Alexanderplatz mit Fernsehturm, Rotes Rathaus, Nikolaiviertel, das wieder aufgebaute Stadtschloss, Brandenburger Tor, Regierungsviertel und der „Tränenpalast“ am Bahnhof Friedrichstraße erkundet und am späten Nachmittag das Festival der Kulturen in Kreuzberg besucht. Nach zwei sportlich und kulturell dicht gefüllten Tagen, in denen Spaß und Kameradschaft im Mittelpunkt standen, trat die Siegen-Wittgensteiner Auswahl mit vielen neuen Eindrücken die Rückreise an.
Die Mannschaft (in Klammern der jeweilige Stammverein der Spieler):

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