Wasserversorgung in Notsituationen: Feuerwehrübung „Wasserversorgung durch lange Wegestrecke“

(wS/red) Siegen  – Weidenau 21.10.2023 | Die Freiwillige Feuerwehr der Universitätsstadt Siegen führte heute eine erfolgreiche Jahresübung des Brandschutzbezirkes 5 – Weidenau durch, unterstützt von den Brandschutzbezirken 4 – Langenholdinghausen, Birlenbach und Meiswinkel sowie 7 – Alchetal. Die Übung fand von der Boschgotthardshütte bis zum Wendehammer beim Evangelischen Gymnasium im Güterweg, Siegen, statt.

Die Übungssituation simulierte eine größere Waldbrandlage im Tiergarten, für die die Einsatzleitung der Feuerwehr Siegen den Einsatzabschnitt „Wasserversorgung durch lange Wegestrecke“ eröffnete. Die Aufgabe bestand darin, eine effiziente Wasserversorgung über eine erhebliche Distanz sicherzustellen.

Die Brandschutzbezirke 5 – Weidenau und Teile des Brandschutzbezirkes 4 – Langenholdinghausen, Birlenbach und Meiswinkel sowie Brandschutzbezirk 7 – Alchetal waren in dieser Übung ausschließlich für den Einsatzabschnitt „lange Wegestrecke“ verantwortlich. Ihre Aufgaben umfassten die Planung, den Aufbau und den Betrieb einer „langen Wegestrecke“ zur Wasserzufuhr.

Die Übung demonstrierte die effektive Zusammenarbeit und Koordination der beteiligten Brandschutzbezirke. Die Freiwillige Feuerwehr der Universitätsstadt Siegen zeigt erneut ihre Einsatzbereitschaft und ihr Engagement für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Solche Übungen tragen dazu bei, die Fähigkeiten und das Know-how der Feuerwehrleute zu stärken, um in realen Notsituationen effizient handeln zu können.

   

Hier wurde eine funktionierende Wasserversorgung aus dem Fluss Ferndorf an der Boschgotthardshütte bis zum Güterweg eingerichtet. Thomas Adamek von der Feuerwehr Siegen erklärte, dass dies kein Routineeinsatz sei, da die lange Wegstrecke besondere Herausforderungen mit sich bringt.

Die Pumpen der Feuerwehr spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Löschwassers von der Wasserentnahmestelle bis zum Brandort. Dabei stoßen sie jedoch auf technische Grenzen, insbesondere durch Reibungsverluste im Schlauch, die etwa 1,2 bar auf 100 Metern ausmachen, sowie durch die Steigung im Gelände, die etwa 1 bar je zehn Meter Höhenunterschied bedeutet.

Deshalb erfordert jeder Einsatz auf einer langen Wegstrecke eine sorgfältige Vorbereitung. Dies beinhaltet die Erkundung des Geländes, um den Verlauf der Schlauchleitung festzulegen, sowie die Ermittlung der Höhenunterschiede. Die bekannten Grenzen und die durchgeführte Erkundung bestimmen die Anordnung der Pumpen und die notwendige Anzahl.

Die entscheidende Frage bei solchen Einsätzen lautet: Eine oder zwei Schlauchleitungen? Die Antwort hängt von den individuellen Gegebenheiten am Brandort ab. Eine B-Schlauchleitung kann etwa 1.000 bis 1.200 Liter pro Minute Löschwasser liefern. Wenn mehr als 1.200 bis 2.400 Liter pro Minute benötigt werden, sind mehrere B-Schlauchleitungen erforderlich. Das „B“ in der Bezeichnung gibt den Durchmesser des Schlauchs an. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, den Höhenunterschied und die Entfernung von der Wasserentnahme bis zum Brandort genau zu berechnen.

In solchen Szenarien ist es auch wichtig zu berücksichtigen, ob zusätzliche Wasserversorgungen mit Fahrzeugen eingerichtet werden müssen. Diese Fahrzeuge müssen problemlos an- und abfahren können, ohne sich gegenseitig zu behindern.

In der heutigen Übung wurde deutlich, dass alle Vorbereitungen erfolgreich waren. Über fast einen Kilometer konnte das Wasser erfolgreich mit Schlauchleitungen aus der Ferndorf bis zum eigentlichen Brandherd „Am Tiergarten“ befördert werden.

Im Ernstfall sind die Einsatzkräfte der Feuerwehr somit in der Lage, schnell und effektiv Brände zu bekämpfen und wertvolles Eigentum sowie Menschenleben zu schützen.

Fotos: Andreas Trojak / wirSiegen.de

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