TuS Ferndorf ließ den Haßlocher Bären mit dem 19:34 nicht den Hauch einer Chance

(wS/red) Haßloch/Ferndorf 12.11.2023 | Die Haßlocher Bären kamen im Ferndorfer „Vollwaschgang“ ins Schleudern

In der Pressekonferenz vor diesem Spiel sagte Ceven Klatt

„Wenn wir unsere Leistung abrufen können und an unsere Leistungen in den letzten Spielen anknüpfen können, wird Haßloch gegen uns kaum eine Chance haben“.

Gegen Friesenheim-Hochdorf hatte er den Sieg praktisch versprochen, und dieses Versprechen wurde eingelöst. Vor dem Spiel gegen den Tabellenvorletzten Haßloch hielt er sich bezüglich solcher Äußerungen zurück. Hatte er Haßloch trotz des schlechteren Tabellenplatzes stärker eingeschätzt als den Tabellenneunten Friesenheim? Wir wissen es nicht. Solche Versprechen sollte man jedoch mit Bedacht abgeben, da man an ihnen gemessen wird. Bei einer Niederlage wird dies schnell als Stolperstein betrachtet.

Ungeachtet der Aussagen bleibt der TuS seiner Linie treu, gewinnt verdient im Bärenkäfig in Haßloch und verteidigt souverän die Tabellenführung.

Der TuS scheint ein eingespieltes Team zu sein, bei dem sämtliche Abläufe verinnerlicht sind. Auf allen Positionen ist das Team stark besetzt. Ferndorf verfügt über die beste Abwehr der SüdWest-Staffel und zeigt auch in der Offensive immer mehr Qualität. Die Mannschaft präsentiert sich als geschlossene Einheit, beweist Teamleistung und lässt sich auch durch eigene technische Fehler nicht verunsichern. Das spüren nicht nur die Spieler und Zuschauer, sondern es wird auch wohlwollend vom Verein und den Sponsoren registriert.

So traten die Ferndorfer auch in Haßloch auf, und das Spiel begann mit dem ersten Treffer von Marvin Mundus in der 3. Minute zum 0:1. Eines vorweg: Die Gastgeber hatten in diesem Spiel keine Chance auf eine Führungsposition, denn die „heißen“ Ferndorfer gestalteten das einseitig geführte Match als Start/Ziel-Sieg „par excellence“. Schon nach wenigen Spielminuten war erkennbar, wohin der Weg führen sollte. Die Moderatoren von „Sportdeutschland“ sprachen schon früh von einem ausgezeichneten Rückzugsverhalten und einem gut positionierten Mittel/Innenblock der Ferndorfer.

Zu Beginn war es noch ein kleiner Schlagabtausch, denn mit 2:4 (8.) und 4:6 (12.) konnten die Hausherren mithalten, auch dank ihres starken Torhüters Marco Bitz, der sich mit Lucas Puhl einen Zweikampf lieferte. Dieser spannende Zweikampf zog sich durch die gesamte erste Halbzeit, und zum Pausentee hatten beide Torhüter jeweils 10 Paraden auf ihrem Konto. Warum führte Ferndorf dann? Ganz einfach, der TuS hatte viel mehr Würfe auf das Tor.

Ferndorf lieferte eine erstklassige Leistung, die über die gesamten 60 Minuten als starkes Tempospiel wahrgenommen wurde. Das Zusammenspiel zwischen Torwart und Abwehr war nahezu perfekt. Ferndorf fegte förmlich durch die Halle, nicht zuletzt aufgrund ihres schnellen Umschaltspiels zwischen Abwehr und Angriff. Die Abwehr war ein Bollwerk, und es schien, als könnte es nicht besser sein. Über die Außen gelang dem Gegner so gut wie nichts, also versuchte man es über die Mitte. Doch auch dort stand ihnen ein Gegner gegenüber, der sie zur Verzweiflung brachte.

Nach 21:25 Minuten nahm Haßloch eine Auszeit, denn auf der Anzeigetafel stand ein 6:11, das ihnen nicht gefallen konnte. Der beste Torschütze des Tages, Gabriel da Rocha Viana, machte jedoch einfach weiter, erzielte das 8:12, und Josip Eres verwandelte eiskalt einen Siebenmeter zum 8:13. Im Anschluss wurde Fabian Hecker gefoult, holte den nächsten Strafwurf heraus, den Josip Eres erneut sicher verwandelte, und es stand 8:14 (25.).

Ceven Klatt hatte zwar nicht zwingend Redebedarf, nahm jedoch nach 27:52 Minuten eine Auszeit, um die Jungs auf die letzten Minuten einzustimmen. Aber anscheinend war dies gar nicht notwendig, denn kurz zuvor hatte Julius Fanger zugeschlagen, und kurz vor der Sirene gab es innerhalb der letzten Minute einen Doppelschlag von Gabriel da Rocha Viana. Das Ergebnis lautete 10:17 – ein komfortables Polster für die zweite Halbzeit.

Ein besonderes Lob gebührt Lucas Puhl, dessen Leistung bemerkenswert war. Mit 10 Paraden bei nur 10 Toren von Haßloch, die insgesamt 20 Würfe auf sein Tor unternahmen, zeigte er eine beeindruckende Leistung. Diese Quote von 50 %, auch ohne Taschenrechner, verdient höchste Anerkennung. Chapeau.

Foto/Grafik: Peter Bleil (Ferndorfer Füchse)

Was sich Haßloch auch für die zweite Halbzeit vorgenommen haben mochte, es funktionierte nicht – im Gegenteil. Während Ferndorf ihnen in der ersten Halbzeit nur 10 Gegentore zuließ, waren es in der zweiten Halbzeit sogar nur noch 9 Treffer. Die Mannschaft von Ceven Klatt erwies sich als übermächtig. Mit ihrem traumhaften Abwehrverbund stellten sie ihre Gegner vor schier unlösbare Aufgaben. Ceven Klatt konnte komplett durchwechseln, und alle Spieler erhielten ihre Einsatzzeiten, was sie ihrem Coach mit einer überzeugenden Leistung dankten.

Besonders bemerkenswert war die Leistung von Fabian Hecker, der seinem Namen als „Vollstrecker“ alle Ehre machte. Er spielte im Rückraum und auch auf Rechtsaußen, präsentierte sich auf beiden Positionen in bester Verfassung. Er setzte nicht nur seine Mitspieler gekonnt in Szene, sondern holte auch Siebenmeter heraus und netzte viermal hinter Marco Bitz im gegnerischen Kasten ein.

Neben dem Erfolg zeichnete auch jemand anderes für die Anzahl der Tore verantwortlich – die rund 40 mitgereisten TuS-Fans. Die Atmosphäre, die sie auf der Tribüne schufen, war ein wahres Highlight. Teilweise stand der gesamte Gästeblock, klatschte, sang, jubelte und trieb die Mannschaft so vehement an, dass sie nicht anders konnte, als zu werfen, werfen, werfen. 😉

Was nicht nur die TuS-Fans erfreute, sondern es dem Gegner noch schwerer machte, waren die Ferndorfer Füchse. Zehn Trommler, die über die gesamte Spielzeit für Stimmung sorgten. Wie wir später erfuhren, gab es sogar auf der Auswechselbank Verständigungsschwierigkeiten, aber man sprach dann eben etwas lauter. Sogar die Moderatoren lobten mehrmals die großartige Stimmung im Ferndorfer Block, so etwas hatten sie lange nicht mehr in ihrer Halle erlebt.

300 Zuschauer verfolgten diesen beeindruckenden Sturmlauf der Ferndorfer, die dem Gegner mit ihrer starken Offensive und robusten Abwehr keinerlei Chancen ließen. Dies zeigt sich auch daran, dass dem Gegner in der zweiten Halbzeit zwischen der 41. und 52. Minute kein einziges Tor gestattet wurde. So zog Ferndorf immer weiter davon, erreichte ein 16:24 (44.), 17:29 (53.) und 18:32 (58.) und spielte schließlich verdient mit einem Endstand von 19:34 der Sirene entgegen. Valentino Duvancic erzielte das letzte Tor, nachdem die drei Treffer zuvor alle von Fabian Hecker erzielt wurden.

Ab der 48. Minute stand beim TuS Jonas Wilde im Tor, er, der gerade erst genesen war, wehrte auch noch 3 Würfe erfolgreich ab. Hätte der gegnerische Keeper Marco Bitz nicht einen so herausragenden Tag gehabt, hätte Ferndorf möglicherweise sogar die 40er-Marke geknackt.

Dieser Sieg markierte den bisher höchsten Erfolg mit den wenigsten Gegentoren unter der Leitung von Coach Ceven Klatt. Den Fortschritt, den er mit seiner Mannschaft erzielt hat, verdient höchste Anerkennung.

Nach diesem Spiel sagte uns Coach Ceven Klatt kurz und knapp:

Ich war heute SEHR zufrieden. Viel Leidenschaft, eine hohe Bereitschaft und Disziplin.

So kurz kann man ein Spiel kommentieren, in dem es NICHTS zu bemängeln gab.

Als besonderes Schmankerl zum Abschluss verwöhnte uns Mia Schumacher, sie ist die Tochter einer Füchsin (Mitglied des Fanclubs Ferndorfer Füchse) mit ihrer akribischen Feinarbeit. Sie gestaltete farbenfrohe Namensschilder im DIN A4-Format und überreichte sie nach dem Spiel jedem einzelnen Spieler. Das Ergebnis dieser tollen Aktion wurde in einem bezaubernden Foto festgehalten, welches von Sarah Schumacher aufgenommen wurde. (Wir sagen vielen Dank dafür)

Statistik:

Tor: Lucas Puhl 1. – 49. Minute, Jonas Wilde ab 49. – 60. Minute (Gesamtquote 48,65 %, CHAPEAU)

Torschützen:

Gabriel da Rocha Viana 9

Josip Eres 6

Janko Kevic und Fabian Hecker je 4

Julius Fanger, Mattis Michel, Marko Karaula und Valentino Duvancic je 2

Daniel Hideg, Marvin Mundus und Nikita Pliuto je 1

Nicht dabei waren Paul Schikora und Alex Reimann, bei beiden hatte die Grippe zugeschlagen!

Dieses Team hat nun die Gelegenheit, seine starke Leistung in der kommenden Woche zu bestätigen, wenn am Samstag um 19 Uhr der TuS 1882 Opladen zu Gast ist. Opladen befindet sich nach diesem Spieltag auf dem 6. Tabellenplatz und hat am Freitag zu Hause gegen Longerich gewonnen. Das ist sicherlich keine leichte Aufgabe, insbesondere weil Longerich den Ferndorfern den ersten Punktverlust beschert hat.

Bericht: Peter Trojak

Fotos: ferndorfer Füchse und Andreas Domian

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