TuS Ferndorf dominiert: Herbstmeister und Konstantin Kasch mit den ersten 2 Toren für den TuS

(wS/red) Aldekerk/Ferndorf 09.12.2023 | Herbstmeisterschaft vorzeitig gesichert: TuS Ferndorf bleibt ungeschlagener Tabellenführer in der 3. Liga SüdWest

Der 38:23 Auswärtssieg der Ferndorfer beim Tabellenvierzehnten Aldekerk hat die vorzeitige Herbstmeisterschaft gesichert und sie bleiben damit weiterhin ungeschlagener Tabellenführer in der Staffel SüdWest der 3. Liga. Diese Leistung ist besonders beeindruckend, da bisher in der gesamten 3. Liga als zweite Mannschaft nur der HC Eintracht Hildesheim in der Staffel NordWest dieses Kunststück vollbracht hat. Somit sind von den insgesamt 64 Teams der 3. Liga nur noch Ferndorf und Hildesheim übrig, die noch kein Match verloren haben.

Obwohl Coach Ceven Klatt dies zuvor nicht explizit erwähnte, reiste der TuS eindeutig als haushoher Favorit an die holländische Grenze (25 km), um gegen den TV Aldekerk die zwei Punkte ins „Siegerland“ zu holen. Der Name „Siegerland“ ist hier bereits Programm. Das bedeutet nicht, dass dieser Name zum Siegen verpflichtet ist, aber es ist ein schönes Wortspiel, und das Ergebnis bestätigt dies eindrucksvoll. Auch unser Redaktionsname „wirSiegen“ trägt das Seine dazu bei, denn sie haben es ja getan 😉

In der Videokonferenz hatte Ceven Klatt vor dem Spiel gegen Aldekerk vor ihrem Top-Torschützen David Hansen (RL) gewarnt, der in den bisherigen 13 Spielen 94 Feldtore von insgesamt 388 erzielten Toren erzielt hat. Das entspricht einer Quote von 24,23 % aller Tore. Leider hat sich David Hansen beim letzten Spiel gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II einen Rippenbruch zugezogen und wird daher einige Wochen ausfallen. Im Spiel gegen den TuS Ferndorf fehlte er, aber das soll die Leistung des TuS nicht schmälern.

So sah Aldekerk das Spiel schon im Vorfeld

Das ist das einfachste Spiel der Saison, denn wir haben nichts zu verlieren gegen den unangefochtenen Spitzenreiter in dieser Liga – gegen die Mannschaft, die einfach einen unfassbar guten Ball spielt mit einer wirklichen Geschwindigkeit und einer guten Explosivität, mit oftmals richtigen Entscheidungen und einer brutalen Qualität auf jeder Position.

Nach dem Spiel kann man mit Bestimmtheit sagen, dass das, was der TuS Ferndorf auf die Platte gebracht hat, ein langgezogenes CHAPEAU verdient. Wenn man die Vorberichte der Presse aus der gastgebenden Region liest, war der TV Aldekerk absolut darauf vorbereitet gegen Ferndorf zu verlieren. Dass es jedoch eine Lehrstunde par excellence werden würde, hatten sie nicht erwartet. Natürlich fehlte ihr Top-Torschütze David Hansen, aber das allein lag nicht daran. Die Fehlerquote der Gastgeber war sehr hoch, und sie waren dem TuS in allen Belangen hoffnungslos unterlegen.

Ferndorfs Team war ebenfalls ein wenig dezimiert, da es nicht mit voller Kapelle antreten konnte. Über die Woche gab es den ein oder anderen Spieler, der nicht spielfähig war. Fabian Hecker plagt sich mit einer Bauchmuskelzerrung herum, und bei Marko Karaula sowie Valentino Duvancic hatte der Grippeteufel zugeschlagen. Lucas Puhl stand auf dem Spielplan, aber auch ihn hatte die Grippe gekitzelt; dennoch hätte er im Notfall einspringen können.

Nach einigen Aufwärmrunden, die bis zur 7. Minute dauerten, hatte der TuS den erforderlichen Druck im „Hexenkessel“ aufgebaut und begann Fahrt aufzunehmen. Ferndorf spielte mit einer 6:0 Abwehrformation, die auf einem konstant hohen Level agierte. Bereits zu Beginn war deutlich zu sehen, dass die Gastgeber einen erheblichen Respekt vor dem Gegner hatten. Gabriel da Rocha Viana eröffnete das Spiel mit dem 0:1, und es sollte ein Spiel werden, das Aldekerk so schnell nicht vergessen wird.

Ferndorf präsentierte sich als eine mannschaftlich sehr starke Einheit, die auf allen Positionen effektiv, schnell und robust, dabei aber fair spielte. Ceven Klatt konnte nach dem Spiel zufrieden feststellen, dass an dieser deutlichen Niederlage für die Gastgeber zehn Ferndorfer Spieler mit ihren Treffern beteiligt waren. Es erinnert ein wenig an eine Hinrunde, als Ferndorf auch als Drittligist ungeschlagen in die Winterpause ging, danach stiegen sie auch in die 2. Liga auf.  Dabei setzen wir voraus, dass das letzte Heimspiel gegen den Tabellenletzten Homburg kommenden Samstag gewonnen wird.

Der TuS hat in dieser Saison bereits einmal mit 15 Toren Differenz gewonnen, und zwar in der Stählerwiese gegen Haßloch mit einem Endstand von 34:19. Für Aldekerk war dies die höchste Niederlage seit ihrem Einstieg in die 3. Liga, und das hatte man so nicht erwartet. Man hatte auf etwas mehr Gegenwehr gehofft.

Obwohl Aldekerk alles in die Waagschale werfen wollte und sich dem TuS auch mit einer 5:1-Abwehr entgegenstellte, nutzte es nichts. Cevens Jungs spielten äußerst abgeklärt und ließen sich von nichts aus der Ruhe bringen. Wie bereits erwähnt, war es zu Beginn noch ein Abtasten, aber nach dem 4:4 in der 9. Minute war Schluss damit. Daniel Hideg, Marvin Mundus, Janko Kevic, Josip Eres und Gabriel Viana zauberten, und in der 17. Minute stand ein ernüchterndes 5:11 auf der Anzeigetafel. Es wirkte wirklich wie ein Trainingsspiel; Ceven Klatt setzte alle verfügbaren Spieler ein, und alle lieferten eine perfekte Leistung ab. Da man sich aussuchen konnte, über welche Positionen man am erfolgreichsten sein wollte, entschied man sich wohl für den Rückraum und die Außenposition, denn dort wurden mit Abstand die meisten Tore erzielt. Es war die Schnelligkeit, die die Siegerländer auszeichnete, und Aldekerk fand kein Gegenmittel. Ihnen gingen erst die Ideen aus, und in der zweiten Halbzeit auch die Kräfte.

Nach dem ernüchternden 11:18 zur Pause setzte der TuS da fort, wo er aufgehört hatte. Zunächst schaltete man einen Gang zurück und „spielte“ regelrecht mit den Gastgebern. In der 36. Minute hatte der TuS den Vorsprung auf „nur“ 8 Tore ausgebaut (15:23). Wie bereits erwähnt, war dies nur zu Beginn der zweiten Halbzeit der Fall. Dann lief der Motor wieder auf Hochtouren, und die Schlagzahl wurde erhöht. Zwei Mal Gabriel Viana und drei Mal Josip Eres sorgten dafür, dass es in der 41. Minute bereits 17:28 stand.

Die Überraschung des Tages kam von Ceven Klatt, die bereits bei der Pressekonferenz, beim Sponsorentreffen in der Krombacher Braustube und auf den Tribünen thematisiert wurde. Die Rede ist von Konstantin Kasch, einem Ferndorfer Eigengewächs, der altersmäßig bisher noch nicht eingesetzt werden konnte. Obwohl er in der Zweiten beim TuS spielt, ist er schon seit einiger Zeit auf der Bank und im Training der Ersten zu sehen. Konstantin trug noch das Trikot von Valentino Duvancic, der heute nicht dabei war, aber er wird sicherlich bald eines mit seinem eigenen Namen tragen. Mit seinen beiden verwandelten Siebenmetern zum 18:30 (46.) und zum 22:36 (57.) feierte er einen gelungenen Einstand. BRAVO.

Konstantin Kasch (noch im Trikot von Valentin Duvancic)

Es bleibt abzuwarten, ob wir ihn beim letzten Heimspiel gegen den Tabellenletzten Homburg sehen werden, ob der Coach ihm weitere Einsatzzeiten gibt.

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Ferndorf steuerte über das 17:29 (43.), 19:32 (49.), 20:34 (52.) und das 22:36 (57.) einem hochverdienten Endstand von 23:38 entgegen. Für die Gastgeber war es eine herbe Klatsche, aber es hätte durchaus noch höher ausfallen können. Technische Fehler der Ferndorfer waren Mangelware, sie spielten hochkonzentriert, aber der Gegner machte es ihnen auch nicht schwer.

Was war sonst noch:

  • Auch hier sorgten die Ferndorfer Füchse mit ihren lauten Trommeln(7 Stück) und die Gesänge der Brigade C und der mitgereisten Fans für eine tolle Stimmung.
  • Nur 400 Zuschauer sahen dieses Spiel, gegen Krefeld waren es noch 850
  • Jonas Wilde im Ferndorfer Kasten spielte über 60 Minuten und machte einen guten Job
  • Das Schiripaar Felix Diebecker und Stefan Hermschröder führten das Spiel relativ unauffällig, Ferndorf erhielt 2 Zeitstrafen und 3 mal Gelb, der TV 3 Zeitstrafen und 1 mal Gelb
  • Vor dem Spiel begaben sich die Jungs von Aldekerk auf die Tribüne und beschenkten die Frauen mit Blumen.

Torschützen:

Marvin Mundus 7

Josip Eres 7/1

Gabriel da Rocha Viana 6

Daniel Hideg 5

Julius Fanger 3

Alex Reimann, Nikita Pliuto, Paul Schikora und Janko Kevic je 2

Konstantin Kasch 2/2

Ceven Klatt zum Spiel

Es war heute in Aldekerk ein äußerst disziplinierter, couragierter und äußerst souveräner Auftritt von uns. Zu Beginn gab es eine kurze Abtastphase, aber dann konnten wir uns Stück für Stück absetzen und dieses Niveau über volle 60 Minuten halten, ohne irgendwelche Brüche im Spiel zu erleben.

Unser Kader war heute etwas kleiner. Marko Karaula und Valentino Duvancic fielen grippebedingt aus. Lucas Puhl stand nur im Notfall zur Verfügung, da er ebenfalls grippegeschwächt war, und Fabian Hecker wurde aufgrund muskulärer Probleme geschont. Dadurch rückte Konstantin Kasch überraschend in den Kader und absolvierte sein erstes Spiel für die erste Mannschaft, wobei er gleich zwei Tore erzielte. Ich freue mich persönlich sehr für ihn, und es war ein schöner Nebeneffekt zu unserem insgesamt guten Auftritt.

Trotz der personellen Herausforderungen konnten wir vieles von dem umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Über 60 Minuten spielten wir mit einem recht hohen Tempo, setzten Aldekerk konstant unter Druck und zwangen sie zu Fehlern durch unsere bewegliche Abwehr. Heute kann man keinen einzelnen Spieler herausheben; es war eine geschlossene und sehr ordentliche Mannschaftsleistung.

Der heutige Auswärtsauftritt bildet einen beeindruckenden Abschluss für unsere Auftritte in fremden Hallen in diesem Jahr. Wir haben auswärts keine Niederlage hinnehmen müssen und keinen Punkt abgegeben. Das ist äußerst erfreulich. Jetzt streben wir an, dies nächste Woche auch zu Hause zu wiederholen und die Herbstmeisterschaft mit unseren Fans in hoffentlich vollbesetzter „Stählerwiese“ zu feiern.

Bericht: Peter Trojak

Fotos: Andreas Domian

Der Jubel nach dem Spiel (Vielen Dank an die Ferndorfer Füchse für das Video):

https://fb.watch/oRo3L5MRUz/

Fotostrecke:

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