Gynäkologie: 3D-Bilder für mehr Sicherheit im OP

(wS/dia) Siegen 19.01.2024 | Diakonie Klinikum Jung-Stilling nutzt hochmodernes Laparoskopie-System für mehr Präzision

Mehr Sicherheit und Präzision bei der Therapie gynäkologischer Erkrankungen: Die Klinik für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen nutzt für Schlüssellochoperationen nun ein 3D-Video-Laparoskopie-System. Die Technik bietet den Chirurgen einen dreidimensionalen Blick auf das Operationsfeld. Die Besonderheit: Eingriffe bei Eileiterschwangerschaft, Myomen, Zysten oder auch bei bestimmten Formen von Endometriose können jetzt noch exakter, mit weniger OP-Zeit und mit mehr Sicherheit für Patientinnen durchgeführt werden.

3D-Bilder sind uns unter anderem aus dem Kino bekannt. Dass bei einem operativen Eingriff aber nicht besondere Effekte, sondern genaue Einblicke ins Körperinnere wichtig sind, ist dank des neuen Laparoskopie-Turms im Siegener „Stilling“ nun noch besser realisierbar. Die moderne Technik für minimalinvasive Eingriffe liefert hochaufgelöste, dreidimensionale Bilder von feinen Gewebestrukturen, Blutgefäßen und angrenzenden Organen. Einer der Hauptvorteile während einer Operation ist die Tiefendarstellung innerhalb des Bauchraums, wie PD Dr. Marco J. Battista, Chefarzt der Gynäkologie und gynäkologischen Onkologie im Siegener Diakonie Klinikum, ausführt: „Das System macht es uns möglich, die Lage und Entfernung feinster anatomischer Strukturen nicht nur in der Höhe und Breite, sondern auch in der Tiefe genau zu erkennen.“ Abstände können besser eingeschätzt, Instrumente exakter platziert und Gefäße und Nerven geschont werden. Im Vergleich zu den herkömmlichen zweidimensionalen Systemen arbeiten Operateure laut Battista zielgerichteter. Das ist besonders bei komplexen Eingriffen wie bei der Entfernung von Eierstockzysten oder der Therapie von Endometriose (Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe, das außerhalb der Gebärmutter wächst) von Vorteil. Auch komplizierte Nahtarbeiten lassen sich präziser durchführen. „Wir sind schneller an der zu operierenden Stelle, was die OP-Dauer und die Komplikationsrisiken reduziert. Zudem trägt das Verfahren zu einer schnelleren Patientengenesung bei“, so der Chefarzt.
Der 3D-Video-Laparoskopie-Turm besteht aus dem Laparoskop (medizinisches Instrument für eine Bauchspiegelung), chirurgischen Instrumenten, Lichtquellen sowie aus Kamerasystemen, die das OP-Geschehen auf Monitore übertragen. Ist die Technik im Einsatz, so tragen Operateure spezielle Brillen, sogenannte Polarisationsbrillen. Die erzeugen beim Blick auf den Monitor die dreidimensionale Ansicht und bieten ansonsten eine normale Sicht während der laparoskopischen Verfahren. Auch als „Schlüssellochchirurgie“ bekannt sind das Eingriffe, bei denen nur wenige Hautschnitte mit vier kleinen Zugängen am Bauch nötig sind. Battista: „In der Regel können die Patientinnen schon am Abend oder spätestens am nächsten Tag wieder aufstehen und sind wieder fit.“


Neue Maßstäbe in Schlüssellochoperationen: Begeistert vom neuen 3D-Video-Laparoskopie-Turm in der „Stilling“-Frauenheilkunde zeigen sich (von links) leitende Oberärztin Dr. Katharina Gillen, stellvertretende Leitung Gyn-OP Manuela Scherz, Oberarzt Amine Hedri, Schwester Bettina Müller, Schwester Carmen Kurth, Chefarzt PD Dr. Marco J. Battista, Oberarzt Youssef Georgi, Funktionsoberärztin Irina Boyadzhieva und Schwester Gabriele Grbac.
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