Chefarzt des Diakonie Klinikums zum Professor ernannt

(wS/dia) Siegen 16.02.2024 | Privatdozent Dr. Dr. Jan-Falco Wilbrand etabliert neues Lehrangebot an der Uni Gießen

Privatdozent Dr. Dr. Jan-Falco Wilbrand, Chefarzt der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, ist zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Gießen ernannt worden. Die Professur, die seinen Privatdozenten-Titel ersetzt, honoriert seine besonderen, langjährigen Einsätze in Forschung und Lehre. Die außerplanmäßige Professur ist eine akademische Bezeichnung, die zur Lehre berechtigt und verpflichtet, jedoch kein dienstrechtliches Amt beschreibt.

2014 hatte Professor Wilbrand die Habilitation abgeschlossen und dabei die Lehrbefugnis (Venia Legendi) für das Fach Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erhalten. Seitdem ist er aktiv in der Forschung und Lehre an der Universität in Gießen beschäftigt. Die Habilitation ist im deutschsprachigen Raum die höchstrangige Hochschulprüfung, befähigt dazu, an Universitäten und Hochschulen zu unterrichten und ist der klassische Weg zu Professur. Um die Habilitation zu erlangen, wird die Lehrbefähigung in einem wissenschaftlichen Fach festgestellt. Dabei hat sich Prof. Dr. Dr. Jan-Falco Wilbrand in seiner wissenschaftlichen Arbeit insbesondere mit Fehlbildungen bei Kindern und Säuglingen beschäftigt. Ebenfalls zu den Themen des 48-Jährigen zählten die Versorgung von onkologischen Patienten sowie Infektionen im Kopf-Hals-Bereich. Neben regelmäßiger Forschung und Lehre war eine weitere Voraussetzung für Wilbrands Professorentitel, ein komplett neues Lehrangebot an der Universität in Gießen zu etablieren. So ist ein Studentenkurs zur Versorgung von Kindern
und Säuglingen mit Fehlbildungen entstanden. Der Experte erläutert: „Darin geht es insbesondere um die Versorgung von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und um Deformitäten des Gesichts- und Hirnschädels.“ Der Kurs beinhaltet eine Vorlesungsreihe und mehrere Seminaranteile. Aufgrund der sehr guten Resonanz durch die Studierenden wird der Kurs ab dem Sommersemester 2024 im Bereich Humanmedizin und Zahnmedizin regelmäßig an der Uni Gießen angeboten. Wilbrands Wirken im Kopf-Hals-Tumorzentrum am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen und die im Laufe der Jahre gewachsene gute und enge Zusammenarbeit mit der Gießener Uni sind laut dem Chefarzt ebenso elementar für die Zuteilung des Professorentitels. „Für die Anerkennung bin ich sehr dankbar sowie auch dafür, in Siegen in einer der bundesweit größten außeruniversitären Kliniken für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie tätig sein zu sein.“

Sein Studium der Humanmedizin absolvierte Wilbrand von 1997 bis 2003 an den Universitäten in Frankfurt am Main, Berlin und Gießen. 2007 approbierte er als Zahnarzt. 2012 wurde er in Gießen Oberarzt sowie Leiter der Sektion Fehlbildungschirurgie, Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten und erhielt die Anerkennung zum europäischen Facharzt für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie. Seit 2019 leitet er als Chefarzt die Fachabteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling und ist zudem Ärztlicher Leiter des Zahnmedizinischen Versorgungszentrums – eine Ambulanz, die sich ebenso am Siegener Rosterberg befindet.


Privatdozent Dr. Dr. Jan-Falco Wilbrand (rechts) ist zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden. Die Urkunde überreichte ihm Professor Martin Kramer, Vizepräsident der Universität Gießen.

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