Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. Neue Broschüren sind ab sofort bestellbar.

(wS/dkfz) Siegen 12.02.2024 |

Neue Broschüren zum Thema erblicher Brust- und Eierstockkrebs

Erkranken in einer Familie immer wieder nahe Verwandte oder Frauen in besonders jungem Alter an Brust- und Eierstockkrebs, stellt sich für viele die Frage: Ist der Krebs erblich und kann ich als Angehörige auch selbst irgendwann davon betroffen sein? Drei neue Broschüren des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums informieren zum Thema familiärer Brust- und Eierstockkrebs. 

Für Menschen mit Verdacht auf eine erbliche Belastung

In der Broschüre „Erblicher Brust- und Eierstockkrebs: Bin ich betroffen?“ geht es um die Gedanken und Sorgen von Menschen, die gesund sind, in deren Familie es aber mehrere Erkrankungen gibt. In dieser Situation ist eine genauere Abklärung sinnvoll. Denn der Grund für diese Häufung kann eine genetische Veränderung sein, die weitervererbt wurde. Die Broschüre beantwortet dringliche Fragen: An wen kann ich mich wenden, wenn ich vermute, dass Krebs in meiner Familie erblich ist? Wie lässt sich eine erbliche Belastung nachweisen? Und was kann ich tun, wenn bei mir eine Veränderung in einem Gen gefunden wird?

Für Erkrankte 

Die meisten Krebserkrankungen entstehen zufällig. Aber manchmal kann auch eine erbliche Veranlagung die Ursache sein. Das zu wissen kann sinnvoll sein, denn eine erbliche Belastung hat möglicherweise Einfluss auf die medizinische Versorgung. Die Broschüre „Ist mein Krebs erblich?“ geht auf erbliche Risikofaktoren für Brust- und Eierstockkrebs ein und erklärt, was eine festgestellte Genveränderung für Betroffene selbst, aber auch ihre Angehörigen bedeuten kann. Darüber hinaus werden Behandlungsmöglichkeiten erläutert sowie zahlreiche Ansprechpartner und Anlaufstellen genannt.

In Leichter Sprache

In besonders gut verständlichem Stil geschrieben und um anschauliche Illustrationen ergänzt, richtet sich die Broschüre „Brust·krebs und Eier·stock·krebs in der Familie: Was kann ich tun?“ unter anderem an Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten. Aber auch Menschen mit eingeschränkten Sprachkenntnissen können von dieser Broschüre profitieren. Anhand der beispielhaften Geschichte von Frau Müller und ihrer Familie wird in Leichter Sprache erläutert, was Brust- und Eierstockkrebs genau ist, was „erblich“ bedeutet und welche Möglichkeiten es gibt, der Erkrankung vorzubeugen, sie zu erkennen und zu behandeln.

In Zusammenarbeit mit Betroffenen

Für die Erstellung der drei Broschüren hat der Krebsinformationsdienst mit dem Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs am Universitätsklinikum Köln kooperiert. Dabei waren auch Personen eingebunden, die selbst von erblichem Brust- und Eierstockkrebs betroffen sind. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit dem BRCA-Netzwerk e.V., einer Patientenorganisation für Menschen mit familiären Krebserkrankungen: Vertreterinnen des Netzwerks haben die inhaltliche Erarbeitung der Broschüren kompetent unterstützt. „Erbliche Krebserkrankungen betreffen die ganze Familie. Gut verständliche Informationen, die neben dem medizinischen auch das Wissen und die Erfahrungen selbst Betroffener berücksichtigen, sind wichtig. So kann es leichter werden, Entscheidungen zum Umgang mit dem Risiko zu treffen und gute Anlaufstellen zu finden“, freut sich Traudl Baumgartner, Vorsitzende des BRCA-Netzwerks, über die gelungene Kooperation.

Ab sofort bestellbar

Die Broschüren können ab sofort beim Sekretariat des Krebsinformationsdienstes bestellt werden:

Einsehbar sind die Broschüren auf der Internetseite des Krebsinformationsdienstes unter https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/index.php. Von dort können sie auch heruntergeladen werden.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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