(wS/red) Ferndorf 14.04.2024 | Harzkönige dominieren: TuS Ferndorf bezwingt TSG Haßloch mit 40:23!
TuS Ferndorf gegen TSG Haßloch 40:23 (17:13)
Man liest öfter mal in diversen Spielberichten beim Ergebnis „ein paar Tore zu hoch ausgefallen“. Gestern war es eigentlich genau umgekehrt, da hätte es trotz des sehr hohen Siegs heißen müssen „ein paar Tore zu niedrig ausgefallen“. Und diese Aussage ist jetzt wirklich nicht übertrieben.
Die Ferndorfer spielten eine absolut überzeugende Partie und ließen im gesamten Spielverlauf niemals die Frage aufkommen, wer denn wohl als Sieger in Frage kommt. Aber es war eine 1. Halbzeit, die nicht so recht gefallen konnte, beide Teams waren nervös, produzierten technische Fehler und hatten wohl das falsche Zielwasser getrunken. Das zog sich aber durch das gesamte Team, und der Gegner, der ja nun wirklich nicht auf unserem Niveau spielte, nutzte die kleinen Geschenke der Ferndorfer und hielt mit. So erklärt sich auch, warum es in der 15. Minute nur 7:7 stand. Das kann ja nun nicht der Anspruch der Ferndorfer sein, wenn der Tabellenvierzehnte antritt und unsere Jungs sich in vermeidbare Fehler verstricken. Den Gegner plagten zwar auch einige Ausfälle wegen Verletzungen, aber Ferndorf lief auch nicht mit voller Kapelle auf. Ceven Klatt musste umstellen. Auf Rechtsaußen fehlte Josip Eres (er und seine ganze Familie plagten sich mit Magenproblemen rum), und dafür kam dann Paul Schikora ins Spiel. Und Paul nutzte diese Chance eiskalt. Er ärgerte sich im Nachhinein zwar auch über 4-5 Fehlwürfe, aber er sagte uns auch, dass er sich über seine trotzdem noch erzielten 9 Treffer riesig gefreut habe. Besser als Paul war nur noch Marvin Mundus, der auf 10 Treffer kam. Nun ja, nach dem 7:7 in der 15. Minute lief der TuS Motor wieder etwas besser, man erholte sich von diesem Anfangsschreck, konzentrierte sich wieder (Ceven hatte ja auch in der 20. Minute eine Auszeit genommen) und dominierte das Spiel.
In der 26. Minute, man führte schon 16:10 und wollte diesen guten Vorsprung mit in die Pause nehmen, stockte es wieder in der Chancenverwertung. Haßloch sah noch eine Chance, das Ergebnis zu ihren Gunsten zu verbessern, und sie schafften es auch, sie erzielten bis zur Pause noch 3 Tore, Ferndorf nur noch 1. Sieht man sich das Endergebnis an, ist das hier „Jammern auf hohem Niveau“, aber es waren, auch für Ceven Klatt, zu viele Fehler, und wir konnten auch ein „sprecht mehr miteinander“ von der Bank ausmachen. Die TSG konnte auch froh sein, dass ihr Keeper Marko Bitt einen guten Tag hatte und etliche Ferndorfer Wurfversuche entschärfte. Jonas Wilde glänzte aber auch in der 1. Halbzeit mit 8 Paraden und kam im gesamten Spiel auf deren 13.
Die ligaweit gefürchtete Abwehr hat auch hier wieder einen kämpferisch starken Part abgeliefert und machte damit ihrem Namen wieder alle Ehre. Um Gabriel da Rocha Viana noch zu schonen, der sich ja in Krefeld leicht verletzt hatte, übernahm Mattis Michel wieder diesen Job, den er letzte Woche schon gemacht hatte, und diese Leistung hat er hier wiederholt und gut gemacht. Duvancic bestätigte seine guten Leistungen von letzter Woche und legte auch noch 5 Treffer in die Torschüssel.
Was Miraculix alias Ceven Klatt da in der Halbzeitpause an Gebräu zusammengemischt hat, wird sein Geheimnis bleiben. Aber eins ist sicher, die Akkus seiner Jungs waren bei 100 %, die Köcher waren mit Pfeilen gefüllt, und was da aus der Kabine kam, war eine wildentschlossene Ferndorfer Truppe, die jetzt alles richtig machen wollte und auch alles richtig machte.
Sie starteten mit 2 Toren, der Gegner warf ebenfalls 2, es stand 19:15, und dann fegte ein Ferndorfer Handball-Tsunami durch die Halle, der die Fans auf den Tribünen zu Jubelstürmen hinriss. Paul Schikora 2, Valentino Duvancic 1, Julius Fanger 1, Marvin Mundus 1, Paul Schikora 2 und Daniel Hideg 2, und es hieß 26:15. Was war das denn, dafür brauchte der TuS gerade mal 5 Minuten, und auf der TSG-Bank wusste nun jeder, was die Stunde geschlagen hatte. Dachten sie in der 1. Halbzeit noch, man könnte einigermaßen mithalten, musste man sich jetzt eingestehen, dass die Gastgeber im wahrsten Sinne des Wortes mit ihnen „nur gespielt haben“.
Aber wer jetzt dachte, das wäre es gewesen, der irrte. Der Torhunger der Siegerländer war nicht zu stoppen. Ein starkes Rückzugsverhalten und glänzende Tempogegenstöße, verbunden mit der bekannten Hammer-Abwehr, zeigten den Gästen ihre Grenzen auf. Sie hatten dem nichts entgegenzusetzen, weder spielerisch noch kämpferisch, sie waren ganz einfach am Ende ihrer Kräfte. Zurück zum 26:15 in der 40. Minute, da geht doch sicher noch etwas. Man gab dem Gegner 4 Minuten zum Durchschnaufen und Luft holen, erlaubte auch 2 Treffer, doch dann war wieder Schluss mit lustig, denn jetzt zeigten unsere Harzkönige, was sie noch draufhatten. Die nächsten 4 Treffer gingen alle auf das Konto von Marvin Mundus. Dazu gesellten sich noch Ante Simic, Arvid Pötz und Mattis Michel und schraubten das Ergebnis bis zur 51. Minute auf 34:20 hoch und gaben dem Gegner auch in den letzten Minuten keine Chance zur Ergebniskosmetik. Denn in der noch verbleibenden Zeit spielte sich einer in den Vordergrund, der die Halle zum Beben brachte. Es war Arvid Pötz, der jüngste im Team. Er erzielte schon das 32:19 in der 49. Minute, und jetzt legte er ganz groß nach, indem er das 37:21, 38:23 und das 40. Siegtor zum 40:23 erzielte.
Statistik:
Tor: Jonas Wilde 13 Paraden
Torschützen:
Marvin Mundus 10/2
Paul Schikora 9
Valentino Duvancic 5
Arvid Pötz 4/2
Mattis Michel 3
Ante Simic, Janko Kevic, Julius Fanger und Daniel Hideg je 2
Fabian Hecker 1
Bericht Peter Trojak
Fotos: Andreas Domian
Ceven Klatt: Wir gewinnen heute 40:23, aber wir müssen auch irgendwo die Kirche im Dorf lassen. Was erwarten wir, dass wir 50 Tore werfen? Wir verwerfen zu viele Bälle, aber dazu gehört auch ein guter Torhüter aus Haßloch, der auch wirklich ein paar gute Bälle hält. Auch unsere Jungs dürfen mal Fehler machen, aber wichtig ist, welche Lehren wir daraus ziehen und wie wir weiter vorgehen. Und das haben wir heute in überragender Art und Weise gemacht. Wir hatten auch ein, zwei Aktionen wie in einer Schülermannschaft, schmeißen den Ball weg und kriegen dann noch einen Gegenstoß 7 Sekunden vor Schluss. Das darf uns nicht passieren. Das darf uns auch gegen keine Mannschaft passieren, egal welche, aber wir sprechen die Sachen sachlich an. Da haben wir in der 1. Halbzeit schon elf oder zwölf hundertprozentige Chancen verschossen. Wir führen mit vier Toren, sind uns aber auch bewusst, dass unsere stärkere Phase in der 2. Halbzeit kommt.
Die Erwartungshaltung ist immer hoch, und man glaubt, man könnte so ein Spiel in den ersten 10 oder 15 Minuten entscheiden, aber die Wahrheit ist, dass wir in den ersten 30-40 Minuten hart dafür arbeiten, dass wir das Spiel erst in der 45. oder 50. Minute entscheiden. Uns ist es heute gelungen, das Spiel direkt nach der Halbzeitpause zu entscheiden. Wir kommen mit einem 9:3 aus der Halbzeitpause, spielen ein überragendes Tempo und nutzen fast jeden Fehler des Gegners aus. Ich freue mich heute für Paul Schikora, der zum ersten Mal in dieser Saison durchgespielt hat, und ich freue mich sehr über den positiven Auftritt von Arvid Pötz. Er hat seine Chance wieder gut genutzt, ich freue mich über seine Lockerheit. Wir haben ihm die beiden Siebenmeter gegeben, die er auch souverän verwandelt. Es macht Spaß, zu sehen, wie die Jungs das zusammen genießen, und wir freuen uns auf das nächste Spiel.
Arvid Pötz: Wir sind ein bisschen schwer reingekommen, aber am Ende ist es dann doch relativ deutlich geworden. Ich glaube, ich habe es insgesamt ganz gut gemacht, ich muss mich aber in der Abwehr noch verbessern.
Paul Schikora: Ich habe meine Chance heute zu 50:50 genutzt. Die fünf Bälle, die ich verballert habe, müssen nicht sein, vor allem die zwei von Außen, zwei ganz schlechte Bälle meiner Meinung nach. Aber ich bin natürlich mit meinen 9 Toren sehr zufrieden und kann mich deswegen eigentlich nicht beschweren. Ich glaube, ich habe meine Chance heute genutzt. Ich komme auch grundsätzlich mit der Tatsache zurecht, dass Josip Eres meist in der Startmannschaft steht. Die Einsatzzeiten, die ich bekomme, die nutze ich immer zu 100 Prozent. Ob in der Abwehr oder im Angriff, ich nutze immer meine Chancen und kann mich deswegen nicht beschweren.
Vielen Dank an Andreas Domian für die immer wieder tollen Bilder, Danke Andi.
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