Neues „Klosett“ für das landwirtschaftliche Museum in Hilchenbach-Hadem

(wS/hi) Hilchenbach 10.07.2024 | Die Kulinarische Wanderung im vorletzten Jahr gab den Anstoß. „Da stand plötzlich eine Horde von Frauen bei mir im Wohnhaus und suchte verzweifelt das WC,“ erinnert sich Katja Moll vom Landwirtschaftsmuseum Hadem zurück. Da wussten sie und ihr Mann Henning: Es muss etwas passieren. Bei ihrem liebevoll geführten Museum, das in der Straße „Auf dem Falschet“ an ihr Wohnhaus angrenzt, gab es für Besucherinnen und Besucher bisher keine Toilette. Bei Großveranstaltungen wurde ein entsprechender Wagen angemietet oder es wurden einzelne Personen ins Badezimmer im Wohnhaus geschickt. Doch so konnte es nicht weitergehen. Als passender Raum für das neue „Klosett“ wurde schließlich der ehemalige Kuh- und Ochsenstall, der zwischenzeitlich als Öllager diente, auserkoren. Eine µFachfirma aus dem Nachbarort sorgte für alle notwendigen Anschlüsse und Materialien.
Weitere unterstützende Handwerksleistungen übernahmen Helfer und Freunde aus dem Verein zur Erhaltung historischer Gerätschaften. Finanzielle Hilfestellung gab es in Höhe von 5000 Euro durch die Sparkasse Siegen und ihrem Förderprogramm für Vereine.

Gut ein halbes Jahr dauerte der fachmännische Umbau, der schon jetzt eine große Bereicherung für alle Besucherinnen und Besucher ist – gerade für die Jüngsten. Seit sieben Jahren ist das Landwirtschaftsmuseum in Hadem ein sogenannter „außerschulischer Lernort“. Regelmäßig bekommen Katja und Henning Moll Besuch von Grundschulkindern aus dem gesamten Kreisgebiet, die dort den Sachunterricht live erleben. Zwischen großen Plastikkühen müssen sie im Kuhstall Sahne zu Butter schlagen, an der Kasse im alten Kaufmannsladen Beträge eintippen oder an einer Schultafel Sütterlin-Schriften nachmalen.

„Wir sind ein Museum zum Anfassen“, sagt Katja Moll. „Hier darf und soll jedes Kind alles ausprobieren dürfen.“ Es gibt schließlich einiges zu entdecken: landwirtschaftliche Maschinen und Werkzeuge, Fahrgeschirre und Halfter, aber auch zahlreiche Alltagsgegenstände sind zu sehen. Eine Vielzahl an historischen Waffel- und Bügeleisen, Verpackungen von Lebensmitteln, alte Schulutensilien, Zeitschriften erstrecken sich über auf mehreren Etagen. Da wundert es nicht, dass auch Filmrequisiteure auf die historischen Ausstellungsstücke aus Hadem aufmerksam geworden sind. So wurden in der Vergangenheit einige Requisiten für die TV-Serie „Babylon Berlin“ oder für einen Fernsehfilm über die Gebrüder Adolf und Rudolf Dassler an deutsche Produktionen ausgeliehen.

Wer sich die vielen Exponate einmal genauer anschauen möchte, hat in den nächsten Monaten dazu häufig die Gelegenheit. Das Landwirtschaftsmuseum in Hadem ist von Mai bis September immer am zweiten Sonntag im Monat geöffnet.
Am Wochenende des 10. und 11. Augusts feiert der Verein zur Erhaltung historischer Gerätschaften außerdem ab 14 Uhr sein 20-jähriges Bestehen mit einer Sonderausstellung „Schulkarten und Lehrmittel“.

 

Foto: Jaqueline Gutwein und Anne Gebers von der Sparkasse Siegen überreichen Henning Moll vom Landwirtschaftsmuseum vor dem neuen „Klosett“ ein rotes Spendenschwein als Symbol für die Förderung. Im Hintergrund freuen sich die zahlreichen Helferinnen und Helfer sowie der Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis mit.

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