wS/bzr Arnsberg – Über ein Drittel aller öffentlichen Schulen in ihrem Zuständigkeitsbereich hat die Bezirksregierung Arnsberg seit Beginn der standardisierten Qualitätsanalyse im August 2006 schon einer solchen Untersuchung unterzogen. Die Gesamtergebnisse werden ab sofort im Internet veröffentlicht und vierteljährlich aktualisiert.
Die Daten werden dabei sowohl in Gänze als auch auf die einzelnen Schulformen bezogen so aufbereitet, dass sich zwar keine Rückschlüsse auf die Ergebnisse bestimmter Schulen ziehen lassen, die Stärken- und Schwächenverteilung alles in allem aber deutlich wird. Damit können zum einen Lehrer, Eltern und Schüler bereits analysierter Schulen nun deren Qualitätsprofil mit dem Durchschnitt der anderen Schulen vergleichen. Andererseits bieten die bereitgestellten Informationen denjenigen Einrichtungen, die noch auf ihre Untersuchung warten, Hilfestellung für die schulische Entwicklung nach den Standards der Qualitätsanalyse.
Einige grundlegende Erkenntnisse konnten nach der Analyse von 440 der insgesamt 1280 öffentlichen Schulen bereits gewonnen werden. (Die vier Bewertungsstufen reichen dabei von vorbildlich“ über „eher stark als schwach“ und „eher schwach als stark“ bis zu „erheblich entwicklungsbedürftig“.) So wurden die Beratung und Betreuung von Schülern sowohl von diesen selbst als auch von den Eltern durchweg gelobt (68 Prozent vorbildlich, 32 Prozent eher stark). Das soziale Klima ist ebenfalls ausnahmslos auf hohem Niveau (57 Prozent vorbildlich, 43 Prozent eher stark).
Dies spiegelt sich auch in der Zufriedenheit aller schulischen Gruppen (72 Prozent vorbildlich, 26 Prozent eher stark, 2 Prozent eher schwach). Den größten Nachholbedarf gibt es bei der Gestaltung eines Unterrichts, der Schüler aktiviert (28 Prozent eher stark, 69 Prozent eher schwach, 3 Prozent entwicklungsbedürftig). Zudem ist für die Schüler nicht immer ersichtlich, welche Leistungen von ihnen gefordert und wie sie bewertet werden (5 Prozent vorbildlich, 42 Prozent eher stark, 52 Prozent eher schwach, 1 Prozent entwicklungsbedürftig). Zu wünschen übrig lässt auch die Entwicklung des schulinternen Curriculums, also die detaillierte Abstimmung der Unterrichtsplanungen (7 Prozent vorbildlich, 56 Prozent eher stark, 36 Prozent eher schwach, 1 Prozent entwicklungsbedürftig).
In einer Qualitätsanalyse nimmt ein Team der Bezirksregierung die Rahmenbedingungen der Schule (Schülerschaft, Einzugsbereich, Gebäude und Gelände) sowie den Unterricht selbst „unter die Lupe“. Mit allen beteiligten Gruppen − Schülern, Eltern, Lehrern und anderem Personal, Vertretern des Schulträgers und bei Berufskollegs auch von Ausbildungsbetrieben − führen die Qualitätsprüfer außerdem Interviews. Die Erkenntnisse werden miteinander in Beziehung gesetzt, mit den schulinternen Planungs- und Entwicklungsdokumenten abgeglichen und an den vom Ministerium für Schule und Weiterbildung vorgegebenen Qualitätsstandards gemessen. Das entstandene Qualitätsprofil wird der Schule erläutert.
Zusammen mit der Schulaufsicht setzt die Schule dann die ihr wichtigsten Impulse in Entwicklungsmaßnahmen um. Ob und inwieweit sie ihr Qualitätsprofil veröffentlicht, entscheidet jede Schule selbst.
Die Datenstatistik und weitere Informationen finden sich im Internet (www.bezreg-arnsberg.nrw.de) unter dem Thema „Qualitätsanalyse an Schulen“.