„Den Tod können wir nicht verdrängen“

wS/dsw  –  Siegen  –  09.05.2012  –  Wer in einem Altenheim arbeitet, begegnet nahezu täglich Sterbenden und Trauernden. Um künftig besser mit solchen Situationen umgehen zu können, nahmen 16 Mitarbeiterinnen der Diakonischen Altenhilfe Siegerland an einem Seminar über Abschiedskultur und Sterbebegleitung teil. Die Seelsorger Armin Neuser-Moos und Hartmut Uebach zeigten den Teilnehmerinnen auf, wie sie neben den Bedürfnissen der Betroffenen auch ihre eigenen beachten können. „Jeder Bewohner reagiert anders auf den nahenden Tod“, erklärten die Seminarleiter. „Deshalb möchten wir die Mitarbeiter für solche Extremsituationen sensibilisieren.“ Besonders gefordert seien die Altenpflegerinnen dann, wenn die Angehörigen in den letzten Stunden nicht bei den Sterbenden sein können. Zudem gewinne das Thema an Bedeutung, da die Bewohner heute später in ein Altenheim ziehen als früher. „Das heißt für unsere Mitarbeiter, dass sie permanent Trauerarbeit leisten müssen“, sagt Bernd Spornhauer, Geschäftsführer der Diakonischen Altenhilfe. „Mit den Seminarangeboten möchten wir ihnen dabei helfen, die eigene Belastung zu verringern.“

In Übungen, Gruppen- und Einzelarbeit bezogen die Teilnehmerinnen das Erlernte auf ihren Arbeitsalltag und das persönlichen Leben. „Den Tod können wir nicht verdrängen“, sagte eine Altenpflegerin. „Das ist uns wieder bewusst geworden“. Über den Nutzen des Seminars waren sich alle Teilnehmerinnen einig: „Es hat viel gebracht.“

Bildunterschrift: Die Seelsorger Armin Neuser-Moos (li.) und Hartmut Uebach (2. v. re.) sowie Geschäftsführer Bernd Spornhauer (mitte) unterstützen die Altenpflegerinnen im Umgang mit schwierigen Situationen.

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