Sportfreunde Siegen nach drittem Derbysieg Kreispokal-Gewinner

wS/jk – Siegen – 31.05.2012 – Der diesjährige Gewinner des Krombacher-Kreispokal heißt Sportfreunde Siegen. In der laufenden Saison gewann die Siegener Mannschaft von Trainer Michael Boris nach dem 3:2 (2:2; 2:1)-Erfolg in der Verlängerung zum dritten Mal das Derby gegen den TuS Erndtebrück. Doch im Gegensatz zu den beiden Spielen in der NRW-Liga war es diesmal zwischen beiden Kreispokal-Finalisten, die beide dfür den Westfalenpokal qualifiziert sind, keine einseitige Angelegenheit.

In der Liga hatten die Sportfreunde Siegen die Nachbarn aus Wittgenstein mit 5:0 und 4:0 abgezogen, diesmal fiel das Ergebnis knapper aus. Das lag vor allem daran, dass sich die Erndtebrücker Truppe von Trainer Peter Cestonaro in den letzten Wochen wesentlich verbesserte und in den Siegener Spieler-Köpfen nach dem erreichten Aufstieg der Urlaub – letztes Ligaspiel am Sonntag mit anschließender Aufstiegsfeier – schon begonnen hat.

Zunächst schien für die Sportfreunde Siegen vor 597 Zuschauern im Leimbachstadion alles nach Plan zu verlaufen. Die Erndtebrücker, die Siegen phasenweise auf Augenhöhe begegneten, hatte man zu Beginn des Spiels im Griff. Erste Chancen hatten Alexander Hettich (5.) nach einem Eckball und Christoph Göbel (6.), der den Ball über den TuS-Keeper Timo Bäcker lupfen wollte.

Binder-Eigentor gleicht Jakobs-Führungstreffer aus

Dann war es passiert: Nach einem Steilpass lief Julian Jakobs auf das Erndtebrücker Tor zu, umkurvte Bäcker. Der zupfte ihm zwar noch am Trikot, um den schnellen Mittelfeldspieler zu stoppen, doch Jakobs setzte sich durch und machte das 1:0 für die Sportfreunde (9.). Nach einer Viertelstunde konnte Erndtebrück dann plötzlich ausgleichen, als ein Angriff über Johannes Burk mit einem Eigentor von Leon Binder endte (15.).

Die Partie wurde fortan ruppiger geführt, im Mittelfeld gab es viele Zweikämpfe, die gerade die Erndtebrücker suchten. Die Wittgensteiner hatten zudem Glück, dass ein Kopfball-Tor von Rene Lewejohann und ein Grebe-Treffer nicht anerkannt wurde. Auch als Alexander Hettich durch war, hob der Linienrichter fälschlicherweise die Fahne und entschied auf Abseits.

Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Leon Binder die Chance, sein Eigentor wieder wett zu machen, legte aber in der 41. Minute nochmal auf seine Mitspieler ab – die Tormöglichkeit war vertan. Auf der anderen Seite gab es nach einem Nowak-Foul Freistoß, der eine Großchance für Tim Acker einbrachte.

Daniel Grebe verwandelt Elfmeter vor der Pause

Sekunden vor dem Halbzeitpfiff gab es dann Elfmeter für Siegen, den Daniel Grebe sicher verwandelte. Hettich war von Falko Wahl im Strafraum zu Fall gebracht worden. Mit der knappen Führung ging es in die Kabine, aus der die Erndtebrücker besser zurück kamen. Nach 50 Minuten traf Falko Wahl per Flugkopfball nach einem Maser-Freistoß von der linken Seite zum 2:2. Den von ihm verschuldeten Elfmeter egalisierte er höchstselbst.

Erndtebrück hatte weitere Chancen: Markus Waldrich prüfte Siegens Torwart Raphael Koczor (55.). Marco Maser spielte nur zwei Minuten später Doppelpass mit Waldrich und drosch die Kugel dann über das Tor. Derweil hatte starker Regen eingesetzt und den Rasen im Leimbachstadion rutschig werden lassen. Auf dem Spielfeld kam es zudem zu gelegentlichen Wortgefechte und Fouls, so dass der Referee auch hier mit Gelben Karten durchgreifen musste.

Waren die gelben Karten allesamt wohl berechtigt, so tat sich das Schiedsrichtergespann vor allem mit der Abseitsregel schwer. Denn auch Als Hettich nach 62 Minuten frei vor TuS-Keeper Bäcker auftauchte und dieser parierte, hatte niemand im Stadionrund außer den drei Unparteiischen eine Abseitsstellung gesehen.

Fehlentscheidungen der Unparteiischen häuften sich

Im Endspurt der Partie waren die Sportfreunde-Spieler wieder am Drücker und hätten noch vor Ablauf der 90 Minuten den Siegtreffer machen können: Eine Kopfball-Ablage von Julian Jakobs auf Alexander Hettich führte beispielweise zur größten Chance, die Timo Bäcker im Erndtebrücker Tor mit einer Glanztat vereitelte (68.). In der letzten Minute vergab der Erndtebrücker Patrick Diehl eine gute Gelegenheit in der Nachspielzeit. Dann gab es Verlängerung.

Diese war gerade einmal drei Minuten alt, da wurde der in der 66. Minute eingewechselte Sven Michel von Julian Jakobs freigespielt und konnte das 3:2 machen. Drei Minuten später hätte Michel schließlich alles klar machen müssen, als er von Marius Sowilo bedient wurde und den Erndtebrücker Keeper schon ausgespielte hatte, aber den Ball nicht im Tor unterbrachte. Nach Pass von Jakobs verpassten daraufhin Sowislo und Grebe die Vorentscheidung (98.).

In den zweiten 15 Minuten der halbstündigen Verlängerung passierte nicht mehr viel. Erndtebrück war zwar bemüht, doch Siegen ließ nichts mehr anbrennen. Das Spiel plätscherte synchron zu den Regentropfen, die auf den Rasen fielen, vor sich hin. Etwas Aufregung gab auch noch: Wegen einer Notbremse an Michel sah Falko Wahl die Rote Karte (113.) und wurde zum tragischen Helden.

Platzverweis für Falko Wahl nach Notbremse

Als kurz vor dem Ende bei einer Chance von Maser auch Torwart Bäcker mit vorne war, versuchte Hettich von der Mittellinie mit einer Bogenlampe ins leere Tor zu schießen. Doch Bäcker eilte zurück und parierte den Schuss im Rückwärtslaufen. Es sollte beim knappen Sieg für Siegen bleiben. Die Boris-Elf ist nun dreifacher Derbysieger und Kreispokal-Gewinner. Der FLVW-Kreisvorsitzende Jürgen Böcking und Krombacher Vertriebsleiter Axel Brinkmann überreichten den Pokal.

Sportfreunde Siegen – TuS Erndtebrück 3:2 (2:2; 2:1) n.V.

Siegen: Koczor, Dalman, Binder, Nowak, Tuysuz, Saidi (74., Issa) Jakobs, Grebe, Hettich, Göbel (66., Michel), Lewejohann (95., Sowislo). – Erndtebrück: Bäcker, Kapitza (102., Dreisbach), Wahl, Leicher, Bednorz, Maser, Jung, Acker, Hinkel, Burk (52., Schneider), Waldrich (72., Diehl). – Tore: 1:0 Julian Jakobs (9.), 1:1 Leon Binder (15., Eigentor), 2:1 Daniel Grebe (45., Foulelfmeter), 2:2 Falko Wahl (50.), 3:2 Sven Michel (93.). – Rote Karte: Falko Wahl (113., Erndtebrück) wegen Notbremse. – Schiedsrichter: David Rampelt (Siegen). – Zuschauer: 597.

Bericht: Jürgen Kirsch

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