Menschenrettung aus hochwasserführender Sieg

wS/os   Siegen   – 01.02.2013 –   Ein bis zweimal im Jahr werden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Siegen gerufen um Menschen aus einem Gewässer zu retten. Auch schon des Öfteren aus der Sieg und besonders wenn sie Hochwasser führt. Gefährlich ist es dann für die Personen im kalten Wasser, aber auch weil die Sieg dann eine sehr hohe Fließgeschwindigkeit hat. Bei Hochwasser steigt der Pegel der Sieg auch mal bis auf 3 Meter an und führt auch jede Menge Treibgut mit sich.

Obwohl alle Feuerwehrmänner und Frauen der hauptamtlichen Wache ausgebildete Rettungsschwimmer sind, fehlte bis vor wenigen Jahren noch das kleine I-Tüpfelchen in der Ausbildung, denn es fehlten ausgebildete Strömungsretter. So waren dann die Oberbrandmeister Arne Stötzel, Ingo Gutsch, Christian Hrem sowie der Hauptbrandmeister Holger Weber für eine Woche in Landeck in Österreich und haben sich hier zu Strömungsretter von den örtlichen Gebirgsretter ausbilden lassen.

„Das war Knochenarbeit zumal die Gebirgsbäche noch reisender sind man aufpassen muss nicht an oder auf einen Felsen aufzuschlagen“, sagte Strömungsretter Ingo Gutsch von der Feuerwehr Siegen. Die Schneeschmelze und der starke Regen der vergangenen Tage haben die Sieg wieder einmal zu einem reißenden Fluss werden lassen.

Auf 220 Zentimeter stand der Pegel der Sieg mit einer Fließgeschwindigkeit von 2.5 Metern in der Sekunde hinter dem Effertsufer als einige Feuerwehrmänner der Wachabteilung 1 unter Leitung von Wachabteilungsleiter Brandinspektor Udo Steuber Wasserrettung übten. Brandmeister Michael Jahnke und Hauptbrandmeister  Ingo Dirlenbach zogen sich Trockenthermoanzüge sowie Schwimmwesten an und wurden mit einer langen Rettungsleine verbunden. Während Strömungsretter Ingo Gutsch rund 150 Meter Stromaufwärts ins Wasser ging, machte sich Brandmeister Michael Jahnke bereit die treibende Person zu retten. Hierzu stand er schon bis zu einem Meter im Wasser und als Ingo Gutsch auf gleicher Höhe mitten in der Sieg trieb, legte Michael Jahnke los. Mit kräftigen Kraulzügen schwamm er bis zur Mitte und lies sich einige Meter mit treiben. Schließlich konnte er ihn zu fassen kriegen  und mit kurz nach oben gestreckten Arm signalisierte er seinen Kameraden am Ufer, damit sie beide über die verbundene Rettungsleine herausziehen können. Als zweites war Hauptbrandmeister Ingo Dirlenbach dran und auch er schaffte es Ingo Gutsch zu retten.

Von diesen Leistungen angespornt ließ es sich Wachabteilungsleiter Udo Steuber nicht nehmen, auch ins Wasser zu steigen. „Es ist eine enorme Anstrengung in solch einer Strömung zu schwimmen, und eine weitere Erfahrung habe ich dabei gemacht, das Wasser der Sieg schmeckt Scheußlich“.

Höchstleistung wurde von den Wasserrettern verlangt um die im Wasser treibende Person zu fassen zu kriegen.

Sicherheit stand an erster Stelle bei der Rettungsübung in der hochwasserführenden Sieg.

Fotos: wirSiegen.de

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