Amphibien fangen – gesetzlich verboten!

wS/ksw Siegen Wittgenstein – Im Frühjahr ist für Amphibien, zu denen Frösche, Kröten, Molche und Salamander zählen, Fortpflanzungszeit. Die verschiedenen Arten treffen sich nun an oder in der Nähe von Teichen, Tümpeln oder Bächen, paaren sich und geben ihre Eier oder Larven ins Wasser ab, aus denen sich dann in den nächsten Monaten z.B. kleine Frösche oder Kröten entwickeln. Dieses Naturschauspiel fasziniert viele und es ist natürlich durchaus zu begrüßen und wichtig, wenn insbesondere Kinder ihrem Entdeckerdrang nachgehen und Interesse an diesen Tieren zeigen. Dennoch müssen die Untere Landschaftsbehörde und die Biologische Station Siegen-Wittgenstein aus gegebenen Anlässen darauf hinweisen, dass sämtliche unserer einheimischen Amphibien unter Naturschutz stehen. Das Entnehmen dieser nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Wildtiere aus der Natur, sowie das Mitnehmen von Amphibienlaich (abgelegte Eier) aber auch der Fang und das Aufziehen von Kaulquappen oder Molchlarven sind gesetzlich verboten und Zuwiderhandlungen können mit Geldbußen geahndet werden.

Im Einzelfall kann die Untere Landschaftsbehörde Ausnahmen für Vereine, Schulen und andere staatliche Einrichtungen erteilen, um die Beobachtung der Entwicklung von Fröschen z.B. im Rahmen des Unterrichtes zu ermöglichen.

Kaulquappen, Laich oder Salamanderlarven aus einem Gewässer zu fischen und in einem Eimer oder Aquarium aufziehen zu wollen, ist für viele zwar interessant, aber nicht artgerecht und oft Tierquälerei. Die meisten Tiere verenden bereits nach kurzer Zeit. Gartenteichbesitzer sollten darauf warten, bis Amphibien sich von selbst einstellen, denn meist wandern die gefangenen, desorientierten Tiere in kürzester Zeit wieder ab und werden dann in der Regel ein Opfer von Beutegreifern oder des Straßenverkehrs. Wenn die Lebensbedingungen stimmen, werden sich Amphibien im Gartenteich von alleine und dauerhaft ansiedeln. Lediglich Tiere, die auf Straßen sitzen oder in Kellerschächte gefallen sind, kann man vorsichtig hochheben und ein paar Meter weiter abseits der Straße freilassen.

Leider nehmen aus den verschiedensten Gründen auch bei uns viele, selbst die einstmals häufigeren Amphibienarten immer stärker ab. Die Untere Landschaftsbehörde und die Biostation bitten daher alle Naturinteressierten, diese Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu belassen und dort zu beobachten.

An verschiedenen Straßen des Kreises Siegen-Wittgenstein werden zum Schutz wandernder Amphibien Zäune aufgestellt oder Straßen gesperrt. Außerdem bieten v.a. die Biologische Station Siegen-Wittgenstein und der NABU seit Jahren geführte Wanderungen zum Thema Amphibien im Kreis Siegen-Wittgenstein an, bei denen Tiere gezeigt und ihre Lebensweise erklärt werden.

Was sich liebt, das trägt sich! Ein Erdkrötenpärchen auf dem Weg zum Laichgewässer. Heimische Amphibien und ihre Kaulquappen sollten immer in ihren natürlichen Lebensräumen belassen und beobachtet werden. (Foto: Michael Frede)

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