Sondereinsatz der Polizeiwache Kreuztal gegen rasende Motorradfahrer

wS/ots Kreuztal – Am Sonntagabend verunglückte ein der Polizei bereits als Raser bekannter 25-jähriger Hilchenbacher auf der B 62 im Bereich der so genannten „Applauskurve“ aufgrund zu schnellen Fahrens und in Folge eines Fahrfehlers schwer. Der Hilchenbacher rutschte dabei mit seinem Krad über die Fahrbahn und prallte schließlich gegen eine Leitplanke. Schwer verletzt musste er anschließend mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. ( wir berichteten )

Nur einen Tag später – am Montagabend – kam ein 31-jähriger Suzuki-Fahrer ebenfalls aufgrund seiner übertrieben sportlichen Fahrweise in Kreuztal in einem Kurvenbereich der L 729, an der Krombacher Höhe, ebenfalls von der Fahrbahn ab. Auch dieser Kradfahrer wurde bei dem Unfallgeschehen verletzt. Sein Zweirad wurde zudem total demoliert: Gabelbruch, Verkleidung zerkratzt und teilweise aufgebrochen. ( wir berichteten )

Gegenüber der Polizei schilderte der 31-Jährige den Unfallhergang wie folgt: Er sei mit seinem Krad die L 729 von Krombach in Richtung Olpe gefahren. In einer Linkskurve sei er ziemlich weit links gewesen. In dieser Kurve sei ihm dann plötzlich ein Lkw entgegengekommen. Er habe sich erschrocken und gedacht, er würde mit dem Lkw zusammenstoßen. Vor Schreck habe er dann sein Zweirad aufgerichtet. Da dies aber sehr schnell gegangen sei, habe sich sein Krad aufgeschaukelt und er sei dadurch von der Fahrbahn abgekommen.

Die Kreispolizeibehörde weist vor dem Hintergrund dieser beiden Verkehrsunfälle erneut darauf hin, dass überhöhte Geschwindigkeit unverändert der „Killer Nummer 1 “ auf unseren Straßen ist.

„Kradfahrer haben nun mal keine Knautschzone. Das macht die Sache ja so gefährlich!“, so Polizeihauptkommissar Michael Schneider, Leiter der Polizeiwache Kreuztal. Schneider weiter: „Wir können nur immer wieder an die Vernunft der motorisierten Zweiradfahrer appellieren, ihre eigene Gesundheit und ihr eigenes Leben durch vernünftige Fahrweise zu schonen. Wir wissen aus Erfahrung aber auch, dass unsere Appelle bei manch einem Unbelehrbaren absolut fruchtlos verhallen. Da helfen dann nur noch repressive Mittel und Methoden!“

So haben Beamte der Polizeiwache Kreuztal innerhalb der letzten zehn Tage zwei Sondereinsätze im Bereich der Lützel durchgeführt. Dabei wurde erneut gezielt nach denjenigen Ausschau gehalten, die immer noch meinen, „der Berg“ sei eine Rennstrecke.

Bei dem Sondereinsatz am 07.06.2013 konnten die Ordnungshüter mit Geduld und Geschick drei vermeintliche „Rennfahrer“ mittels Lasermessung dokumentarisch festhalten, die in einem dortigen Tempo-70 km/h-Bereich mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren: Ein 35-Jähriger mit 97 km/h, ein 25-Jähriger mit 115 km/h (Fahrverbot) und ein 23-Jähriger mit 104 km/h. Alle drei Fahrer waren den Beamten bereits als Raser bekannt. Nicht nur den 25- und den 35-Jährigen erwartet nun ein entsprechendes Fahrverbot. Gleiches trifft auch auf den 23-Jährigen zu. Denn dieser war bereits vor etwas weniger als einem Jahr mit 152 km/h in einer 100km/h-Zone gemessen worden!

Dazu noch einmal Michael Schneider: „Wir sind und bleiben auf dieser gefährlichen Strecke am Ball und bringen diejenigen zur Anzeige, die dort oben wirklich die größten Gefahren verursachen! Und wir werden dabei nicht nachlassen!“

So führten Beamte der Wache Kreuztal am 16.06.2013 auch auf der B 517 einen vergleichbaren Sondereinsatz durch. Dabei wurden elf erhebliche Geschwindigkeitsverstöße registriert, die alle mit einer entsprechenden Anzeige quittiert wurden. Unter den elf Rasern waren übrigens allein fünf Motorradfahrer! Zwei davon mit einer Tempoüberschreitung von „stolzen“ 48 km/h!(, was nun für die Betroffenen zu mehrmonatigen Fahrverboten führen dürfte).

Die Polizei gibt in diesem Zusammenhang auch zu bedenken, dass Raser nicht nur sich selbst in große (Lebens-)Gefahr bringen, sondern auch andere Personen vollkommen unverhältnismäßig gefährden. „Im schlimmsten Fall – und auch den erleben wir als Polizei leider immer wieder ! – werden vollkommen unbeteiligte Personen schwer verletzt oder gar getötet!“, so Schneider abschließend.

Deshalb bittet die Kreispolizeibehörde die anderen Verkehrsteilnehmer auch um ihre Mithilfe im Kampf gegen den „Killer Nummer 1“ auf unseren Straßen: „Melden Sie uns alle Raser auf zwei oder auch vier Rädern, die unsere Straßen als Rennstrecke meinen nutzen bzw. missbrauchen zu können.“

Unfall am Montagabend im Kurvenbereich der L 729 in Kreuztal – Krombach

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