wS/ksw Siegen Wittgenstein – Dass das massenhafte Sterben der Bienen schwerwiegende Folgen für die Menschen haben kann, ist inzwischen auch außerhalb der Fachwelt „angekommen“. In Mitteleuropa sind Wildbienen die wichtigsten Pflanzenbestäuber und tragen erheblich zur Vielfalt der Flora bei. Sowohl Honig- als auch Wildbienen sind auch für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen verantwortlich: Damit Äpfel oder Birnen im Herbst geerntet werden können, müssen im Frühjahr die Bienen von Blüte zu Blüte geflogen sein.
Umso alarmierender erscheint, dass aktuell knapp die Hälfte der bundesweit 560 Bienenarten in ihrem Bestand als gefährdet gilt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist in der Verschlechterung ihrer Lebensräume zu sehen: Nistplätze und Nahrung sind nur begrenzt vorhanden; landwirtschaftliche Monokulturen, die Versiegelung brachliegender Flächen und die zunehmende Bebauung der Landschaft verkleinern die Lebensräume der meisten Wildbienen.
Um den Bienen zu helfen, bedarf es jedoch nicht immer und unbedingt des „großen Wurfs“, wie die Experten der städtischen Umweltabteilung betonen. Jeder Garten- oder Balkonbesitzer könne sein Scherflein zur Erhaltung der gefährdeten Insekten leisten. Einen „bienenfreundlichen“ Lebensraum schafft man etwa schon dadurch, indem man auf eine naturnahe Bepflanzung mit möglichst vielen verschiedenen Wildpflanzen setzt.
Der Erfolg einer solchen Maßnahme lasse in der Regel nicht lange auf sich warten, verspricht Dr. Bernhard Kraft, Leiter der Umweltabteilung: „Ist der Tisch einmal gedeckt, werden sich Wildbienen schnell einfinden.“
Sobald die Bienen in einer Gegend genügend Nahrung finden, legen sie auch, wenn möglich, ihre Nester in der Nähe an. Dabei können Tierfreunde ebenfalls Unterstützung leisten, indem sie Nistplätze bereitstellen. Der Bau eines solchen „Bienenhotels“ ist mit nur geringem Aufwand verbunden und ermöglicht gerade „Stadtkindern“ interessante Naturbeobachtungen.
Vor Stichen muss dabei niemand Angst haben, erklärt der Biologe: „Wildbienen sind absolut friedfertige Tiere und ihr Stachel ist zur Verteidigung gegen den Menschen nicht geeignet.“
Informationen über Wildbienen und einfache Anleitungen für ein Bienenhotel liegen auf den Informationsständern in den städtischen Rathäusern aus oder können bei der Umweltabteilung angefordert werden (Tel. 0271 / 404-3214).
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