Eine Generation wird krankgeschrieben

wS/si  – Siegen – „ADHS – Eine Generation wird krankgeschrieben“: Unter diesem provokanten Titel fand jetzt ein Vortrag in der Lindenbergschule statt, der sich überwiegend an das Fachpersonal des Familienzentrums am Lindenberg (Kita, Grundschule sowie Kinder-und Jugendtreff) wandte. Im öffentlichen Rahmen findet der Vortrag erneut am 17. Oktober statt.

Als Referent konnte der Diplom-Sozialpädagoge, Kinder- und Jugendtherapeut und Analytiker Heribert Kellnhofer gewonnen werden, der seit vielen Jahren mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung)-Patienten und deren Umfeld arbeitet.

Kellnhofer vertritt die Ansicht, dass ADHS nicht mit verhaltenskorrigierenden Medikamenten wie Methylfenidat behandelt werden sollte, da diese starke Nebenwirkung verursachen können und nicht die Ursache behandeln, sondern nur die Symptome lindern. Kinder und Jugendliche mit ADHS-Symptomen, wie Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität, hätten oft keine (sprachlichen oder sonstigen) Möglichkeiten, ihren Befindlichkeiten Ausdruck zu verleihen. Der Therapeut spricht in diesen Zusammenhang von einer Affektmotorik. Da die betroffenen Kinder und Jugendlichen sich oftmals unverstanden fühlten und keine Alternative sähen, um ihre Ängste und Konflikte zu lösen, sei es wichtig, dass sich Familie und Lehrer zusammentun um den Betroffenen dabei zu helfen, Befindlichkeiten zu verbalisieren. Dies ist nach Kellnhofer ein langer Prozess, der nur gelingen kann, wenn keine Schuldzuweisungen die Beziehung zwischen Eltern und Kindern stören.

Für Eltern und andere Interessierte referiert der Experte erneut zum Thema, diesmal am Donnerstag, 17. Oktober, um 19.30 Uhr in der Aula der Pestalozzischule, Westerwaldstraße 50. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

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