(wS/uni) Siegen 20.04.2016 | Bei einer Lesung an der Universität Siegen plauderte der Fantasy-Autor aus dem literarischen Nähkästchen. Drachenelfen, Elfen, Elfenritter – das ist der Dunstkreis, in den sich der bekannte deutsche Fantasy-Autor
Bernhard Hennen oft bis mitten in die Nacht am Schreibtisch sitzend versenkt, wenn er an einem Roman schreibt. Auf diese Weise kamen bisher zahlreiche Werke mit fantastischem Figureninventar zusammen. „Himmel in Flammen“ ist der fünfte und letzte Teil seiner Drachenelfen-Reihe und im März dieses Jahres erschienen. So war die Kostprobe, die Hennen bei einer Lesung im Rahmen der Tagung „Die Literatur des Mittelalters im Fantasy Roman“ an der Universität Siegen gab, quasi noch druckfrisch. Das Publikum im Lesecafé der Siegener Stadtbibliothek war mit Wissenschaftlern und Fantasy-Liebhabern in jeder Hinsicht gut gemischt. Reges Interesse bestand vor allem daran, wie, wo und mit welchen Ideen es Hennen immer wieder gelingt, so umfassende Fantasy-Romane zu schreiben.
Recherchen und Kieferbrüche
Der Autor offenbarte, dass die Überlegungen zu einem neuen Roman nicht mit der ersten weißen Seite beginnen, sondern vielfältiger Recherchen bedürfen, bevor es dann richtig losgeht. Da kann in der Beschreibung, wie eine Münze den Besitzer wechselt, schon einmal ein Tagewerk an Vorarbeit stecken. Hennen ist auch um die Authentizität seiner Kampfszenen bemüht – sogar so sehr, dass er sich einem Schwertkämpferensemble anschloss und sich im Kampf fast einen Kieferbruch zuzog.
Historische Anspielungen
Der studierte Germanist und Historiker verriet, dass er in seinen Büchern versteckte Anspielungen auf geschichtliche Ereignisses unter dem Deckmantel der Fantasy einbaue, zum Beispiel den Fluchtwinter 1944/45. Das Elfen-, Trolle- und Zwergen-Inventar lasse einen „rosa Schleier“ auf die Geschichte niedersinken und entführe die Leser in eine vermeintlich unbekannte und fremde Welt. Daher würden die Anspielungen erst nach ausdrücklichem Hinweis wahrgenommen. Die Möglichkeit, mit Bernhard Hennen über sein Schreiben, seine Ideen und Erlebnisse in Austausch zu geraten, bot dem Publikum eine Perspektive, die bei der Einzellektüre wohl den allermeisten Lesern verschlossen bleibt.
Foto: Universität Siegen
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