Licht für seltene Pflanzen

Umfangreiche Pflegemaßnahmen im Basalt-Steinbruch Malscheid durchgeführt

(wS/red) Neunkirchen 14.05.2018 | Im ökologisch sensiblen Basaltsteinbruch des Naturschutzgebietes „Malscheid“ hat sich über die Jahre – über natürliche Sukzession – ein übermäßig großer und dichter Gehölzjungwuchs an Pappeln, Weiden, Birken und Ginster entwickelt. Zum Teil derart, dass man schon fast von Vorwald- und Pionierwaldstadien sprechen kann.

Das führt zur Verdrängung der im Steinbruch auf viel Licht und damit offenes Gelände angewiesenen Mager- und Trockenrasen. Im Pionier-Trockenrasen und Sandmagerrasen kommen einige – teilweise sehr seltene – Pflanzenarten vor, die auf viel Sonneneinstrahlung angewiesen sind. Mit zunehmender Verbuschung, dem Zuwachsen des Steinbruchs mit Gehölzen, drohen diese ökologisch wertvollen Bestände mehr und mehr zu verschwinden. Zusätzlich sind im Steinbruch zahlreich vorkommende Schmetterlingsarten auf Licht und Sonne angewiesen. Immerhin wurden bei Untersuchungen über 250 verschiedene Schmetterlingsarten, davon ca. 40 Arten auf der Roten Liste stehend, im Naturschutzgebiet festgestellt.

Diese Aufnahme entstand vor der Gehölzentnahme. Insbesondere Birken, aber auch anderes Gehölz nahm den seltenen Pflanzenarten das Sonnenlicht. (Fotos: Gemeinde Neunkirchen)

Des Weiteren ist es auch von Bedeutung, dass die Steinschutthalden am Fuß der Steilwände und auch die Röhrichte und Stillgewässer im Steinbruch möglichst weitgehend von Gehölzen freigehalten werden.

Diese Situation hatte die CDU im Rat der Gemeinde Neunkirchen im Blick, als sie im vergangenen Jahr den Antrag stellte die notwendigen Pflegemaßnahmen vornehmen zu lassen. Aufgrund guter Zusammenarbeit zwischen dem gemeindlichen Umweltberater und der Unteren Naturschutzbehörde, die die Finanzierung sicherstellte, konnte die Maßnahme noch im Frühjahr 2018 abgeschlossen werden.

Für die Pflegemaßnahmen wurde der Steinbruch in drei Pflegebereiche unterteilt, um nicht komplett auf einmal, sondern zeitlich versetzt, die Gehölze zu entfernen. Das dritte Areal, inmitten des Steinbruches, auf dem sich noch die meisten und größten Gehölze befinden, ist frühestens für diesen Herbst zur Fällung und Entfernung des Schnittgutes vorgesehen.

Neunkirchens Umweltberater Matthias Jung, Michael Gertz von der Unteren Naturschutzbehörde und Jutta Capito als Vertreterin der Neunkirchener CDU-Fraktion (v. l.) sehen sich die Malscheid nach der Durchführung der Pflegemaßnahmen an.

In Zukunft wird sich erneut eine entsprechende Entwicklung mit aufkommendem Jungwuchs einstellen, so dass in ein paar Jahren die schrittweise Entfernung der Gehölze erneut anstehen wird.

Untere Naturschutzbehörde und Umweltberatung Neunkirchen freuen sich über die gute Zusammenarbeit bei dieser für die Natur so wichtigen Pflegemaßnahme. Sie kann allerdings erst dann ihre volle Wirksamkeit erlangen, wenn die Beeinträchtigungen durch das Lagern, verbunden mit anfallenden Abfallmengen und das Baden unterbunden werden. Auch in diesem Jahr werden entsprechende Kontrollen in Verbindung mit Ordnungsgeldern erfolgen.

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