Großeinsatz der Feuerwehren nach Ammoniakaustritt in Krombach

(wS/kr) Kreuztal-Krombach  24.07.2019 |  Bei der Firma Umwelttechnik Lindenschmidt an der Krombacher Straße in Kreuztal-Krombach hat am Mittwochvormittag eine chemische Reaktion stattgefunden, bei der Ammoniak freigesetzt wurde. Fünf Personen wurden daraufhin rettungsdienstlich behandelt. Zurzeit, 10.15 Uhr, läuft auf dem Gelände des Unternehmens ein Großeinsatz der Feuerwehren aus Kreuztal und den umliegenden Kommunen mit weit über 100 Einsatzkräften.

Der Alarm erreichte die Feuerwehr um 7.54 Uhr mit dem Stichwort „Ammoniakaustritt“. In einem 5×6 Meter großen Bearbeitungsbecken mit Farben, Farbresten und ähnlichen flüssigen Stoffen war es zu der besagten Reaktion mit leichter Rauchentwicklung gekommen, die den Austritt von Ammoniak vermuten ließ. Im Erstangriff schlug die Feuerwehr die austretenden Dämpfe mit Sprühlstrahl nieder. Zu einem Brandgeschehen im eigentlichen Sinne war es nicht gekommen.

Angesichts der fünf von der chemischen Reaktion betroffenen Personen ließ die Einsatzleitung das Einsatzstichwort „MANV 1“ (Massenanfall von Verletzten) ausrufen, um ausreichend Rettungsmittel an der Einsatzstelle verfügbar zu haben. Auch der Rettungshubschrauber war vor Ort.

Vor Ort sind derzeit etliche Kräfte mit besonderer Ausbildung im Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern aus dem gesamten Kreisgebiet, die Feuerwehr geht unter Chemieschutzanzügen zur Einsatzstelle vor und lässt die eingesetzten Trupps anschließend an einem vor Ort errichteten Dekontaminationsplatz reinigen. An mehreren Standorten im Ortsbereich von Krombach führt ein Messtrupp der Feuerwehr Messungen der Luft vor. Die Bevölkerung wird angehalten, Türen und Fenster geschlossen zu halten und im näheren Einzugsbereich besondere Vorsicht im Umgang mit Klimaanlagen walten zu lassen. Diese Empfehlung formuliert Einsatzleiter Berthold Braun, Leiter der Stadtfeuerwehr Kreuztal, als „reine Vorsichtsmaßnahme“.

Mittlerweile haben Mitarbeiter der Firma Lindenschmidt im eigenen Labor einen Neutralisationsversuch mit einer Probe aus dem betroffenen Becken erfolgreich durchgeführt. Nun soll im Verlauf des Vormittags die Neutralisation an der Einsatzstelle erfolgen. Zudem steht nach erfolgreicher Neutralisation eine Spezialpumpe der Firma bereit, um die flüssige bis zähflüssige farbige Substanz in einer vermuteten Größenordnung von bis zu 30 Kubikmetern aufzunehmen und in einem betriebseigenen System weiterzuverarbeiten. Der Umfüllvorgang ist aktuell (Stand 10.08 Uhr) in Vorbereitung. Wenn der Umfüllvorgang komplett stattgefunden hat, ist die Hauptgefahr aus Sicht der Feuerwehr gebannt.

Die Einsatzleitung ist mit dem Einsatzleitwagen ELW 2 des Kreises mit dem Kreuztaler Wehrführer Berthold Braun und Kreisbrandmeister Bernd Schneider vor Ort.

 

Fotos: Feuerwehr Kreuztal / Björn Hadem

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