Happy End in Mexiko für Marco Göckus

(wS/red) Kreuztal 29.11.2019 | Happy End in Mexiko – Dramatischer Verlauf für Marco Göckus beim Ironman Triathlon in Cozumel/Mexiko

Am Sonntag, 24.11.2019, fand in Cozumel / Mexiko ein Ironman Triathlon statt, bei dem auch Marco Göckus vom EJOT Team TV Buschhütten an den Start ging.

Hier nun der Bericht von Marco zum Rennen:

„… nach intensiver Vorbereitung in der Heimat auf den Ironman Cozumel durfte ich hier vor Ort 7 Tage vor dem Rennen gemeinsam mit Andreas Niedrig (dreifacher Sieger beim Triathlon Buschhütten) die letzten Trainingseinheiten vor dem Rennen absolvieren. Davon habe ich sehr profitiert und es ist eine schöne Freundschaft zwischen uns entstanden.

Der Wettkampftag begann mit einem kleinen Frühstück um 4:30 Uhr. Anschließend übernahm Hannes Blaschke (Hannes Hawaii Tours) den Transfer zur Wettkampfstätte. Man hatte schon Bedenken, ob die Organisation hier in Mexiko wohl funktionieren würde, da es zwei Wechselzonen gab und der Schwimmeinstieg /Start wiederum an einer anderen Stelle lag. Aber unsere Sorge war unbegründet, denn trotz völliger Dunkelheit am Morgen klappte alles hervorragend und die mexikanischen Helfer waren absolut „auf Zack“.

Andreas Niedrig sagte zu mir kurz vor Beginn des Rennens: „…wenn wir hier gut sein wollen, müssen wir vorne sein beim Start…“ Somit sprang ich als Fünfter ins Wasser und hatte Bedenken, ob das eine gute Entscheidung war, mit 2000 Athleten im Nacken.
Alles war gut nach dem Schwimmen und ich absolvierte die 3,8 km in einer Zeit von 53:12 Minuten.

Nach einem schnellen Wechsel ging’s aufs Rad. Die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit nahm stetig zu und es war wirklich nicht einfach, sich die kilometerlangen Geraden auf der 183 km langen Radstrecke „schön zu reden“. Die Uhr zeigte mir beim Ankommen in die Wechselzone zum Laufen, dass ich 4:53:28 Stunden für die Radstrecke benötigt hatte.

Ich hatte mir vorgenommen beim Marathon über 42,195 km alles auf eine Karte setzen, doch ich merkte bereits am Anfang der Laufstrecke: „Dies könnte schwer werden bei diesen Bedingungen.“

Auf den letzten 6 km musste ich noch einmal richtig Gas geben, um meinen Platz zu halten. Ohne die super Unterstützung von meiner Frau Andrea und Hannes Blaschke und seinem Team an der Strecke hätte ich es nicht geschafft, mich noch einmal so zu motivieren.

Ich absolvierte den Marathon in 3:35:43 Stunden und beendete das Rennen in 9:28:33 Stunden. Überglücklich und völlig fertig erreichte ich nur 2 Minuten hinter Andreas Niedrig den 2. Platz in meiner Altersklasse 50 das Ziel.

Doch dann der absolute Schock am Abend. Ich sah, dass man mich aus der Siegerliste gestrichen hatte. Ich wurde disqualifiziert wegen „Nicht Absitzen einer Zeitstrafe in der Penalty-Box.“ Ich wusste, das kann nur ein Irrtum sein, denn ich hatte ein faires Rennen ohne Vorkommnisse absolviert und kein Schiedsrichter hat mir während des Rennens eine Karte gezeigt. Doch wie sollte ich das im Nachhinein beweisen?

Ich legte noch am Abend direkt Einspruch ein. Durch einen Kontakt zum Head-Referee konnte ich ein Treffen mit ihm eine halbe Stunde vor der Siegerehrung verabreden. Doch sein Taxi hatte eine Panne auf dem Weg dorthin und er erschien eine Stunde zu spät. Mittlerweile völlig mit den Nerven am Ende, hörte ich, dass man bereits mit der Siegerehrung begonnen hatte, während ich mit dem Schiedsrichter hinter der Bühne sprach. Nur durch Hannes super Idee, meinen Einteiler und Rad Helm mitzunehmen, konnte ich anhand des Videobeweises klarstellen, dass ich nicht die Person auf dem Video war, die den Verstoß begangen hatte. Hannes stand mir mit seiner langjährigen Erfahrung, seinen Spanisch Kenntnissen und seiner Ruhe zur Seite, ohne die ich mich nicht hätte rehabilitieren können.

Während wir uns beim Schiedsrichter bedankten, hatte man bei der Siegerehrung bereits meine Altersklasse übersprungen, um die Ergebnisliste noch ändern zu können. So nahm eine Minute vor der Ehrung der Männer AK 50 alles noch ein gutes Ende und ich konnte, zwar mit den Nerven am Ende, aber überglücklich, meinen 2. Platz in Empfang nehmen und qualifizierte mich somit für die Weltmeisterschaften auf Hawaii 2020.

Ehrlichkeit und Beständigkeit wird doch manchmal belohnt und ich dachte bei mir: „…Gott muss ein Triathlet sein…“

Viele Grüße aus Mexiko

Bericht : Marco Göckus – Fotos: Andrea Göckus

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