Heilmittelerbringende benötigen Sicherheit

(wS/red) Siegen 04.04.2020 | Heilmittelerbringende benötigen Sicherheit

Viele Heilmittelerbringende der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie aus unserer Region meldeten sich in den vergangenen Tagen bei der Siegener Bundestagsabgeordneten Sylvia Gabelmann (Die Linke), um ihre Corona-bedingten Notlagen zu verdeutlichen.

In den Praxen fehlten die erforderlichen Schutzmittel für Patientinnen und Patienten wie auch für das Personal, obwohl bei dieser Arbeit körperliche Nähe teilweise unabdingbar sei. Zugleich würden viele Patientinnen und Patienten aufgrund der Pandemielage ihre Termine in den Praxen absagen. Manchen Heilmittelerbringenden fehlen mittlerweile bis zu 80 Prozent ihrer geplanten Therapiestunden, was bei den Betroffenen zu massiven Existenzängsten führt, weil die notwendigen Einnahmen fehlen.

Zur aktuellen Mangelsituation mit Schutzmitteln erklärt Sylvia Gabelmann, Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag:

„Einkauf und Verteilung von Schutzmasken und anderem medizinischen Schutzmaterial müssen endlich zentral und zuverlässig von der NRW-Landesregierung organisiert werden, damit eine gerechte und angemessene Verteilung für alle Gesundheitsberufe gewährleistet ist. Das Nebeneinander von Zuständigkeiten muss beendet werden. Falls es nicht anders geht, müssen Schutzmaterialien beschlagnahmt und unter staatlicher Aufsicht produziert werden. Firmen, die ihre Marktmacht aus Profitgier mit Wucherpreisen missbrauchen und damit Menschenleben gefährden, müssen unter staatliche Kontrolle gestellt werden. Spätestens jetzt in der Krise müssen soziale Interessen über Profitinteressen gestellt werden.“

Gabelmann weiter:

„Für Die Linke ist klar, dass Heilmittelerbringende mit den kurz- und langfristigen wirtschaftlichen Folgen dieser Ausnahmesituation nicht allein gelassen werden dürfen, sondern die Sicherheit benötigen, auch in Zukunft ihrer Tätigkeit ohne Einbußen und Einschränkungen nachgehen zu können. Unter allen Umständen muss ein Praxissterben in der ambulanten Heilmittelversorgung verhindert werden. Staatliche ,Rettungsschirme‘ dürfen nicht großen Konzernen vorbehalten sein. Vielmehr muss auch für alle angestellten Beschäftigten ein finanzieller Ausgleich für die Corona-bedingte reduzierte Arbeitszeit garantiert werden.“

„Bereits vor der Corona-Pandemie wurden die Forderungen der Heilmittelberufe von den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern weitestgehend ignoriert. Die Linksfraktion im Bundestag hat sich hingegen immer wieder dafür eingesetzt, die Situation in den Heilmittelberufen zu verbessern und ist in Kooperation mit Initiativen wie ,Therapeuten am Limit‘ und den verschiedenen Berufsverbänden, parlamentarisch aktiv geworden.“

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