(wS/red) Dreis-Tiefenbach 01.06.2020 | Einmal Siegerland-Bodensee und zurück
Mit Fahrrad und Funk durch Corona – „Seek you, seek you, this is Delta Kilo three Juliet Bravo – bycycle mobil“. Mit diesem Funkspruch, unter dem sich Funkamateure ihre drahtlosen Funkkontakte suchen, startet am 6. Juni der 72-jährige Funkamateur und Fahrradkurier Hans-Gerhard Maiwald aus Dreis-Tiefenbach zum 12. Mal seine rund 1400 km lange Radtour in den Südschwarzwald, weiter zum Bodensee und die komplette Strecke auch wieder retour. Das besondere an seiner Tour:
Maiwald, der unter seinem Call „DK3JB“ schon seit 1968 ein Funkzeugnis der Bundesnetzagentur führt, betreibt an seinem Fahrrad mit Anhänger ein digitales Funkgerät mit handfreiem Headset, über das er neben analogem und digitalen Sprechfunk über das Internet auch GPS-Impulse aussenden kann, die seine Fahrtstrecke auch über die Internetseite https://aprs.fi einschließlich der Positionsdaten für jedermann sichtbar machen.
Dazu braucht man nur in die Suchmaske sein Call „DK3JB“ einzugeben. Dem 72-jährigen, durchtrainierten Langstrecken-Radler und ältestem Fahrradkurier Europas ist es nun gelungen, dazu einen leistungsstarken und dennoch kompakten Lithium.Ionen-Akku aufzutreiben, der bei 12 Volt über 20 Ah (Amperestunden) bzw. 240 Watt verfügt. Diese enorme Kapazität ermöglicht einen permanenten Betrieb seines Funkgerätes, so dass er neben den Funkkontakten höchstwahrscheinlich die gesamte Fahrstrecke ins Internet übertragen kann. Maiwald hat dazu im Vorfeld umfangreiche Dauertests durchgeführt.
In seinem etwa 30 kg schweren Radanhänger, auf dem auch die Mobilfunkantenne installiert ist, führt er eine komplette Campingausrüstung mit. Mit Ausnahme der Tage in seinem Schwarzwälder Apartment in Kappel/Hochschwarzwald, nutzt er ausschließlich Campingplätze, die seit Ende Mai auch für Zeltgäst6e ihre sanitären Anlagen – wenn auch unter strengen Hygenieauflagen – wieder geöffnet haben.
Verzichten muss Maiwald lediglich auf den Besuch der Funker-Fachmesse „HAM RADIO“ in Friedrichshafen, die im Rahmen der Corona-Pandemie als Großveranstaltung leider ausfallen muss. Das trifft ihn bitter, denn über Jahrzehnte hat er von dort als Mitarbeiter einer Funk-Fachzeitschrift in Wort und Bild berichtet.
So wie übrigens bei der SZ sind ihm nun auch diese Honorare weggebrochen, weil gegenwärtig keine Veranstaltungen stattfinden dürfen.
Hans-Gerhard Maiwald fährt übrigens kein Pedelec bzw. E-Bike „Sowas brauche ich nicht“, sagt er. „Elektrische Energie benötige ich nur für Funkgerät, Smartphone und allenfalls die Radbeleuchtung – und für sonst nix“. – Nähere Details seiner ungewöhnlichen Radreise sind von ihm per Whatsapp über 0176 81946864, seinen Twitter-Account @hagema10 sowie sein Facebook-Profil „Hans-Gerhard Maiwald“ zu erfahren.
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