(wS/red) Erndtebrück 27.08.2020 | Israelische Offiziere erstmalig zu Gast am Luftwaffenstandort Erndtebrück
Deutschlandweites Interesse erzeugten die Nachrichten, dass die israelischen Luftstreitkräfte erstmals in der Geschichte mit Kampfflugzeugen an gemeinsamen Übungen in Deutschland teilnehmen. Seit letzter Woche starten sie von Nörvenich aus, um gemeinsam mit der Deutschen Luftwaffe – und in dieser Woche auch mit weiteren Nationen zu trainieren und Erfahrungen auszutauschen. Da auch der Luftwaffenstandort Erndtebrück ein wesentlicher Akteur in dieser Multinationalen Übung ist, hospitieren israelische Offiziere ebenfalls in der Hachenberg-Kaserne, um einen Einblick in die Arbeit des Einsatzführungsdienstes der Luftwaffe zu erhalten.
Historischer Moment und bietet außergewöhnliche Gelegenheiten
Als historisches Ereignis wurde in der letzten Woche die erstmalige Verlegung israelischer Militärflugzeuge nach Deutschland bezeichnet und entsprechend wurde in Presse und TV berichtet. Auf Einladung von Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, trainierten in der letzten Woche beide Luftstreitkräfte bei der gemeinsamen Übung „Blue Wings“ komplexe und fordernde Luftoperationen. In dieser Woche nehmen die Israelis an der von Deutschland ausgerichteten Übung „MAG Days (Multinational Air Group Days)“ teil. Die militärische Zusammenarbeit beider Länder nimmt zu, so hat die deutsche Luftwaffe bereits zweimal an der multinationalen Übung „Blue Flag“ in Israel teilgenommen.
Auch der Luftwaffenstandort Erndtebrück ist eng in diesen Übungen eingebunden.
In der Luftraumüberwachungszentrale am Standort, dem sogenannten „CRC (Control and Reporting Centre)“ wird nicht nur 24-Stunden rund um die Uhr der Luftraum überwacht. Eine zusätzliche Aufgabe besteht darin, den Übungsflugbetrieb über Deutschland zu unterstützen und den militärischen Flugbetrieb zu leiten – bei vielen teilnehmenden Flugzeugen eine hochkomplexe Aufgabe. Die Tätigkeiten reichen von der Koordination spezieller, für den zivilen Flugverkehr gesperrter Lufträume über die Planung von Luftbetankungsoperationen bis zur Jägerleitung der eingesetzten Kampfflugzeuge via Funk und Radar. Eine Aufgabe, die von den israelischen Gästen im Rahmen der internationalen Kooperation mit Interesse verfolgt wird.
Auch Oberstleutnant Michael Wentzel, Leiter der Einsatzgruppe des Einsatzführungsbereichs 2, ist beeindruckt vom Ausmaß und der Besonderheit der Übung: „Die Teilnahme meines Personals an dieser nicht alltäglichen Hochwertübung ist für mich ein Glücksfall. Meine Soldatinnen und Soldaten haben hier die Gelegenheit ihre gesamten Kenntnisse und Fertigkeiten unter Beweis zu stellen, was sie mit Bravour tun. Die erstmalige Anwesenheit israelischer Offiziere als Beobachter einer militärischen Übung ist auch für uns ein historischer Moment und bietet zugleich eine außergewöhnliche Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch auf der Führungs- und Arbeitsebene sowie zur weiteren Verbesserung des interkulturellen Verständnisses.“
Übermäßigen Lärm muss indes niemand in der heimischen Region befürchten. Die speziell reservierten Lufträume, in denen die Kampfflugzeuge ihre Fähigkeiten trainieren, befinden sich größtenteils über der Nordsee, um größere Lärmbelastungen zu vermeiden.
Fotos: Daniel Heinen
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