Bundeswirtschaftsministerium fördert das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen für zwei weitere Jahre.

(wS/red) Siegen 21.09.2020 | Unterstützung für kleine und mittlere Firmen geht weiter

Mehr als 700 Besuche bei kleinen und mittleren Unternehmen hat das Team des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen in den vergangenen drei Jahren gemacht. Etwa 20 konkrete Umsetzungsprojekte mit Firmen aus Südwestfalen und darüber hinaus rund um das Thema Digitalisierung sind dabei entstanden. „Es ging zum Beispiel um IT-Sicherheit, Virtual Reality oder Datenvisualisierung“, erklärt Nico Vitt, der ab sofort für die Umsetzungsprojekte im Kompetenzzentrum verantwortlich ist. Die erfolgreiche Arbeit kann fortgesetzt werden, denn das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Kompetenzzentrum an der Universität Siegen für zwei weitere Jahre mit 2,45 Millionen Euro.

Künftig sollen die Angebote des Kompetenzzentrums neben kleinen und mittleren Industrieunternehmen insbesondere auch das Handwerk erreichen. „Aus zahlreichen Gesprächen haben wir erfahren, dass gerade im Handwerk ein großer Digitalisierungsbedarf herrscht“, sagt Dr. Muhamed Kudic. Die bestehenden Angebote sollen deshalb an die Bedürfnisse von Handwerksunternehmen angepasst werden.

Kudic ist der neue Geschäftsstellenleiter des Kompetenzzentrums. Er hat die Leitung von Dr. Martin Stein übernommen, der das Kompetenzzentrum weiter beim Thema vernetzte Produktion unterstützen wird. Max Krüger übernimmt künftig die wissenschaftliche Begleitung. Zusammen mit Nico Vitt, der für die Umsetzungsprojekte zuständig ist, bilden sie das neue Leitungsteam des Kompetenzzentrums.

Auch inhaltlich werden die Angebote des Kompetenzzentrums auf eine breitere Basis gestellt. „Wir wollen die erfolgreichen Inhalte und Formate natürlich auch in den nächsten zwei Jahren weiterführen. Zudem sind Formate geplant, die Unternehmen dabei unterstützen, im Rahmen des Digitalisierungsprozesses neue Geschäftsfelder zu identifizieren und zu erschließen“, erklärt Dr. Kudic.

Außerdem wird es in der Fortführung des Kompetenzzentrums verstärkt um das Thema künstliche Intelligenz (KI) gehen. David Unbehaun ist der neue KI-Trainer im Team. Sein Ziel ist es, Unternehmen aus der Region die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz aufzuzeigen. Die neuen KI-Angebote konzentrieren sich zunächst auf die Gesundheitswirtschaft, sollen aber perspektivisch allen kleinen und mittleren Unternehmen in der Region zugänglich gemacht werden.

Das neue Leitungsteam des Kompetenzzentrums: Dr. Muhamed Kudic (v.l.), Nico Vitt und Max Krüger. Foto: Sonja Riedel

„Wir würden zum Beispiel gerne gemeinsam mit Pflegefachkräften herausfinden, wie KI in der Pflege und Betreuung unterstützen kann“, sagt Unbehaun. Dazu gehört auch, Ängste zu zerstreuen, mit den MitarbeiterInnen ins Gespräch zu kommen, ihre Befürchtungen ernst zu nehmen, ihnen aber auch gleichzeitig die Möglichkeiten aufzuzeigen, die KI für sie haben kann.

Ein erfolgreiches Format des Kompetenzzentrums, das noch ausgebaut werden soll, ist die Qualifizierung zum Digital Scout. In den vergangenen drei Jahren war die Workshop-Reihe sehr gefragt. „Wir haben etwa 150 Mitarbeiter von kleinen und mittleren Unternehmen zu Wegbereitern der Digitalisierung gemacht“, erklärt Marc Gerbracht, der für die Workshop-Reihe zuständig ist. In sechs Regionen gab es schon Digital Scouts Reihen. „Die TeilnehmerInnen bekommen in den Workshops das nötige Handwerkszeug, damit sie in ihren Unternehmen Digitalisierungsprojekte anstoßen können“, sagt Gerbracht.

Die Qualifizierung dauert ein halbes Jahr. Einmal im Monat treffen sich ExpertInnen aus dem Kompetenzzentrum mit den TeilnehmerInnen und sprechen über Digitalisierungthemen, zum Beispiel über Datenvisualisierung, agiles Projektmanagement oder neue Geschäftsmodelle. Bei den Reihen treffen MitarbeiterInnen aus ganz unterschiedlichen Firmen und verschiedenen Positionen im Unternehmen aufeinander. „So kann jeder vom anderen etwas lernen. Denn es stellt sich immer ganz schnell heraus, dass die Unternehmen vor ähnlichen Problemen stehen“, weiß Gerbracht. Für die Zukunft ist es geplant, Digital Scouts-Reihen in weiteren Regionen anzubieten, auch eine Runde nur für Betriebsräte könnte es geben.

Einen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre des Kompetenzzentrums und einen Ausblick in die Zukunft gibt es am Donnerstag, 24. September beim Unternehmerkolloquium zusammen mit der Industrie- und Handelskammer Siegen. Die Veranstaltung findet wegen der Corona-Pandemie online statt, eine Anmeldung ist hier möglich: https://events.ihk-siegen.de/termine/581/

Weitere Infos über das Kompetenzzentrum gibt es auch auf der Internetseite https://kompetenzzentrum-siegen.digital/, im Podcast http://bit.ly/swfdigitalpodcast und dem YouTube-Kanal http://www.youtube.com/c/Mittelstand40KompetenzzentrumSiegen

Hintergrund:

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen gehört zu Mittelstand-Digital (www.mittelstand-digital.de). Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und informiert über mögliche Chancen und Herausforderungen. Regionale Kompetenzzentren helfen vor Ort dem kleinen Einzelhändler genauso wie dem größeren Produktionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch und praktischen Beispielen. Das BMWi ermöglicht die kostenlose Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital.

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