Jährliches Erntedankgespräch der Land- und Forstwirtschaft im Kreishaus

(wS/red) Siegen-Wittgenstein 16.10.2020 | Der Wald ist größtes Sorgenkind

Beim traditionellen Erntedankgespräch im Kreishaus sprachen die Vertreterinnen und Vertreter der Land- und Forstwirtschaft gegenüber der Kreisverwaltung und Behördenchef Landrat Andreas Müller sehr unterschiedliche Themen an: Die unklare Neuauflage der Ende 2019 ausgelaufenen „Burbacher Vereinbarung“ stand am Anfang der Diskussion. Die vor über 20 Jahren getroffene Vereinbarung regelt den Schutz, die Nutzung und den Umgang mit den vielen Flora-Fauna-Habitat-Gebieten rund um Burbach und Neunkirchen. Hier bekräftigten alle Beteiligten den Willen den durch Covid-19-Auswirkungen ins Stocken geratenen Gesprächsprozess wieder aufzunehmen und zu einer zeitnahen Auslotung der Möglichkeiten mit den Naturschutzverbänden zu kommen.

Die meisten Sorgen macht aber der Wald in Siegen-Wittgenstein. Die großen Herausforderungen zur klimagerechten Neubewaldung, die Auswirkungen der Futterknappheit nach drei trockenen Sommern in Folge für die Land- und Forstwirtschaft wie aber auch mögliche neue Wertschöpfungen für den Wald beschäftigten die Runde umfänglich. „Wo wir mit den überschaubaren Mitteln des Kreises Hilfestellung leisten können“, so Landrat Müller, „sind wir dabei.“ Er und Dezernent Arno Wied hörten sorgfältig zu, als es um die Belastungen für die ehrenamtlichen Vorstände der Waldgenossenschaften im Spannungsfeld um wegbrechende Einnahmen, hohe zu erwartenden Aufforstungskosten und jagdliche Herausforderungen ging. Gerade auch die Umstellung von Holzvermarktung und Beförsterung seien weitere umfängliche Herausforderungen, so Lothar Klein.

Beim Gespräch im Kreishaus: Johannes Söbbeler, Landwirtschaftskammer; Renate Schmidt, Landfrauen; Henner Braach, Landwirtschaftlicher Kreisverband; Lothar Klein, Waldbauernverband; Renate Göbel, Landfrauen; Landrat Andres Müller; Jutta Capito, Vorsitzende des Umweltausschusses (v. links).

Kreisveterinär Dr. Belke berichtete über die Vorbereitungen und Notwendigkeiten zur möglicherweise heranrückenden Afrikanischen Schweinepest (ASP). Grundsätzlich hieße es Ruhe bewahren und weiter konsequent das Schwarzwild bejagen. Siegen-Wittgenstein sei von den negativen Folgen des Schweinemarktes nur unwesentlich betroffen, aber für den Fall der Fälle gut vorbereitet.

Die Herausforderungen der ASP-Seuchenabwehr, angepasste Reh- und Rotwildbestände für den neuen Waldaufbau und die Beratung und der Abschluss geeigneter Jagdpachtverträge wurden besprochen.

Zum Abschluss betonten die Teilnehmer die große Bedeutung des jährlichen Treffens. Diese persönlichen Gespräche trügen wesentlich zu einem unkomplizierteren Umgang zwischen Landwirtschaft und Kreishaus bei. Im Foyer des Kreishauses hatte Landfrau Ellen Hillmann wieder für einen jahreszeitlichen Hingucker gesorgt – die „Erntedank-Ecke“ schmückt alljährlich den Eingang in Siegen.

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