TuS Ferndorf nach starkem Spiel Remis gegen TV Großwallstadt

(wS/red) Kreuztal-Ferndorf 21.02.2021 | Gefühlt war es ein verlorener Punkt für die Gastgeber

Das war kein Abend und kein Spiel für schwache Nerven, es war teilweise ziemlich chaotisch. Die Schiris trugen maßgeblich dazu bei, da wurde wild drauflos gepfiffen, viele unverständliche Entscheidungen hemmten oft den Spielfluß, die wenigen Menschen in der Halle quittierten es mit Rufen und Pfiffen.

„Wie Phönix aus der Asche“ – Wir sahen einen TuS Ferndorf, wie wir ihn seit Monaten nicht mehr gesehen haben, da war eine Körpersprache, die wir schon vergessen hatten. Mit scharrenden Hufen und dem Messer zwischen den Zähnen, so präsentierte sich der TuS am gestrigen Abend gegen den traditionsreichen TV Großwallstadt. Die ruhmreichen Jahre des Vereins sind vorbei, aber sie schafften es am letzten Spieltag den Tabellenzweiten und designierten Aufsteiger VfL Gummersbach in deren eigener Halle zu schlagen, ein Novum in dieser Corona-Saison.

Und mit diesem Sieg im Rücken zog man in die Stählerwiese ein um den angeschlagenen TuS Ferndorf in die Schranken zu weisen.

War es nun eine Überheblichkeit der Gäste, hatte man sich eine Kaffeefahrt nach Ferndorf vorgestellt oder war man schlicht und einfach überrascht ob der Leistung der Ferndorfer, wir denken, es war von allem ein wenig. Der geneigte TuS-Fan, ob in der Halle oder über „Sportdeutschland“ zugegen, rieb sich erst mal die Augen, als er sah, was da zum Anwurf an der Mittellinie stand.
Erstmal im Tor Lukas Puhl und an der Mittellinie Capitano Jonas Faulenbach – Iron Man Andreas Bornemann – Der Zauberer am Kreis Thomas Rink – Der schnelle Torben Matzken – Der Siebenmeter-Mann Josip Eres und der kampfstarke Julian Schneider.

TRAINER ROBERT ANDERSSON
Die Einstellung und der Kampfgeist und das über 60 Minuten, das ist richtig gut von meiner Mannschaft gewesen

Sicher werden Jonas Faulenbach und Thomas Rink noch nicht bei 100 % sein, aber es war ihnen nicht wirklich anzusehen. Alleine der Einsatz dieser 2 Spieler hat einen mächtigen Ruck im Team erzeugt, der Lenker und Denker „Fauli“ war wieder da und der Kämpfer am Kreis ebenso. „Fauli“ war mit 3 Toren beteiligt, Top-Scorer in diesem Spiel war Iron-Man Andreas Bornemann (Borne), er teilte sich alles schön ein und entstaubte je Halbzeit mit 4 mächtigen Krachern das Netz des gegnerischen Tores.

Grundsätzlich war es ein Spiel auf Augenhöhe, ein Spiel zweier starker Abwehrreihen und wir hatten lange kein Team mehr in der Stählerwiese, die Ferndorf so oft ins Zeitspiel „getrieben“ hat. Es war auch ein extrem schnelles Spiel, für die Schiris manchmal zu schnell, denn oft kam da ein unerwarteter Pfiff, der den Spielfluß wieder einbremste. Das bezog sich jetzt nicht nur auf das TuS-Team, aber „Heim-Schiris“ waren sie beileibe auch nicht.

Im gesamten Spiel konnte sich kein Team auf mehr als 2 Tore absetzen, Ferndorf legte mit Josip Eres vor, (der alle seine 5 Treffer in der 1. HZ erzielte) der TVG zog jeweils nach und ging erstmals in der 11. Minute beim 5:6 in Führung.

Ferndorf legte vor, der TVG zog nach, das zog sich  über die gesamte 1. HZ so fort und man ging mit einem 14:14 zum Pausentee. Mit der Leistung seiner Mannschaft konnte Robert Andersson zufrieden sein, obwohl in diesem Spiel auch wieder einige Fehlwürfe etc. zu verzeichnen waren. Dazu zählen auch die verworfenen Siebenmeter, die Wurfqualität ließ da zu wünschen übrig. Zweite Halbzeit, Großwallstadt hatte Anwurf und ging auch direkt beim 14:15 in Führung, gefolgt von Torben Matzkens erstem Treffer, er erzielte heute nur 2 Tore, der Gegner hatte ihn besser im Griff, die Mannschaft war  fokussiert auf ihn, hatte er ihnen in Großwallstadt doch 12 Eier ins Nest gelegt. Als Bornemann auf 16:17 verkürzte und der TVG konterte, kam die Zeit von Thomas Rink, die nächsten 4 Tore erzielte er, dazwischen natürlich, wie schon im gesamten Spiel Gegentore der Gäste. Es stand nun 20:20 und wir schrieben die 40. Minute, das Spiel bewegte sich zeitlich in dem Bereich, in der Ferndorf immer seine unerklärlichen „Aussetzer“ hatte und keine Treffer erzielte. Weit gefehlt, wer jetzt unerklärliche Aussetzer bekam war das Schiri-Team, sie verloren in Folge total den Faden, wo Ferndorf sonst Fehltreffer fabrizierte erzeugten sie nun Fehlentscheidungen und das tat dem Spiel nicht gut. In der 43. Minute legte der Gast noch einmal zum 21:22 vor, ehe dann zwischen der 45. und der 49. Minute durch einen Borne-Doppelpack und Niklas Diebel eine 24:22-Führung der Ferndorfer erzielt wurde.

TRAINER ROBERT ANDERSSON
Wenn wir so weitermachen, werden wir uns auch belohnen und auch Punkte holen.

Doch durch TVG-Treffer von Savvas Savvas und Tom Jansen zum 24:24 war alles wieder offen. Jetzt wurde das Spiel so richtig hektisch, Torben Matzken erzielt in der 55. Minute sein 2.Tor und in der 58. Minute legte Jonas Faulenbach zur Ferndorfer 26:25 Führung vor. Jetzt bekam der Gast einen Siebenmeter zugesprochen, der von Michael Spatz in der 59. Minute zum 26:26 verwandelt wurde. Noch in der gleichen Minute schickte sich Lars Spieß an, Andreas Bornemann hart und rüde von den Beinen zu holen. Am Boden liegend musste sich Bornemann noch vom gebückt vor ihm stehenden Lars Spieß irgendwelche Sprüche anhören, ehe für den das Spiel beendet war. Zum Dank für das Foul hämmerte Bornemann in der 60. Minute dem TVG das 27:26 in die Maschen. Wer jetzt dachte, der heiß ersehnte Sieg nach vielen Wochen wäre greifbar, der hatte die Schiris vergessen.

Großwallstadt hatte den Ball, als Mattis Michel ein Foul beging und auch auf die Bank musste. Großwallstadt war weiter in Ballbesitz und drei Sekunden vor der Sirene traf Tom Jansen zum 27:27. Die Ferndorfer Spieler waren sichtlich verärgert und nicht zu beruhigen. Was war geschehen, in dieser letzten Angriffsphase wurde Thomas Rink von einem TVG-Spieler massiv behindert, er riß und zog an ihm, dass sein Trikot am Rücken in Fetzen runter hing. Das hätte gepfiffen werden MÜSSEN und das hat Ferndorf vermutlich den Sieg gekostet. Aber wenn der TuS  in den kommenden Spielen so auftritt wie bei diesem Spiel, brauchen wir uns um den Klassenerhalt sicherlich keine Sorgen machen.

Gelegenheit dazu hat er schon am 28. Februar, dann geht`s nämlich auswärts zum EHV Aue und wenn bis da keine Verletzungen mehr auftreten, sollten 2 Punkte im Bereich des Möglichen liegen.

Was uns noch auffiel:
– Niklas Diebel erzielte sein 3. Tor für den TuS Ferndorf

TuS Ferndorf gegen TV Großwallstadt 27:24 (14:14)

Tor:

Lukas Puhl 7 Paraden (24,14 %)

Marin Durica 3 Paraden (37,5 %)

Tore:
Andreas Bornemann 8
Josip Eres und Thomas Rink je 5
Jonas Faulenbach 3
Mattis Michel und Torben Matzken je 2
Julian Schneider und Niklas Diebel je 1

Fotos: Peter Trojak
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